Der Clan der Eisernen Flagge setzt sich für das Gute, Recht und Ordnung ein. Sein Gegenspieler ist der kriminelle Adler-Clan, der die Spielcasinos und Bordelle unter seiner Kontrolle hat. Als der Meister der Eisernen Flagge bei einem Treffen mit dem Adler Clan aus dem Hinterhalt ermordet wird, wird Chow Feng (Feng Lu) zum neuen Anführer der Eisernen Flagge bestimmt. Lo Hsin (Phillip Kwok), der eigentlich vom verstorbenen Meister als neuer Chef des Clans auserkoren wurde, nimmt die Schuld an den Vorkommnissen auf sich und verlässt den Clan. Er nimmt auswärts eine Arbeit als Kellner an, um dort erst einmal abzuwarten. Doch bald schon stehen die Attentäter Schlange, um Lo Hsin zu eliminieren. Los Hsin gelingt es mit Hilfe des geheimnisvollen „weißen Wanderers“ (Tien-Hsiang Lung) die zahlreichen Angriffe abzuwehren und macht sich auf den Weg zurück. Doch bei seiner Rückkehr erwartet ihn eine Überraschung…
1978 hatte Chang Cheh für die Shaw Brothers den Film „Five Deadly Venoms“ (dt. „Die unbesiegbaren Fünf“) gedreht und dafür eine Gruppe taiwanesischer Stuntleute und Ex-Peking-Oper-Schüler verpflichtet. Diese wurden in der Folgezeit als „Venom Mob“ in zahlreichen Shaw Brothers-Produktionen eingesetzt. Nun ist „Venom Mob“ eine Bezeichnung, die vor allem von nordamerikanischen Fans und Filmhistorikern verwendet wurde. Die Gruppe nannte sich nie selber so. doch es macht schon Sinn, die Darsteller als Gruppe zu betrachten, da die „Venoms“ zwischen 1978 und 1981 immer wieder zusammen in Shaw-Brothers-Filmen auftraten. Manchmal alle zusammen, manchmal nur ein paar von ihnen. In „5 Kämpfer aus Stahl“ sind es Philip Kwok, der die Hauptrolle des Lo Hsin spielt, Chiang Sheng als sein Verbündeter und Freund Yun Liang und Lu Feng als ihre großer Gegenspieler Chow Feng.
Mit den „Venoms“ hielt auch ein etwas anderer Stil in Chang Chehs Filmen Einzug. Seine Filme, die er um 1980 herum drehte, machen keinerlei Hehl mehr aus seinen Vorlieben. Seine Kämpfer zeichnen sich dort durch sichtbares (besonders gut nun in HD zu erkennen) Make-Up, ausufernden Haarwuchs und vor allem exzentrischer Kleidung aus. Letzter war immer darauf bedacht, möglichst viel von den glänzenden und muskulösen männlichen Körpern zu zeigen. Die durch das schwere Make-Up und die beeindruckenden Perücken fast schon leicht androgyn wirkenden Darsteller in Satin-Roben, Netzhemden und Leder wie aus einem Sci-Fi-Film gewandet. Zudem ist die Action sehr blutig. Man glaubt es kaum, aber sie scheint sogar noch brutaler als in den auch nicht gerade zimperlichen David-Chiang/Ti-Lung-Filmen einige Jahre zuvor. Da werden Leiber komplett durchbohrt und der rote Saft spritzt in Fontänen, wie man es aus japanischen Samurai-Filmen kennt. Auch die Kämpfe haben jede Form des Realismus verloren und sind nun nicht mehr nur Todesballett, sondern Todes-Akrobatik. Da wird der Gegner hoch in die Luft getreten und dann im Fall aufgespießt. Aus den exotischen Waffen kommen Kugeln, Splitter und kleine Dolche geschossen. Genutzt werden neben den mit großen Flaggen (der englische Titel lautet dann auch „Flag of Iron“) verzierten Sperren noch Äxte, Sicheln, ein Abakus (!!!) und allerlei weitere Stich- und Schlitzwaffen.
Dies wird durch den Kniff des Drehbuchs ermöglicht, dass sich der verstoßene Lo Hsin in der ersten Hälfte des Filmes immer wieder einem Killerclan erwehren muss, welcher aus acht Attentätern besteht, die selbstverständlich alle ihre eigenen Marotten und ausgefallenen Mordmethoden haben. Sehr zum Vergnügen des Zuschauers, der hier einiges an einfallsreichen Kampfszenen geboten bekommt. Nach Lo Hsins Rückkehr verlegt sich der Film zunächst auf die Intrigen und Schachzüge Chow Fengs mit denen er Lo Hsin Mund- oder gleich ganz tot machen möchte. Sowie die Planungen Lo Hsins, Yun Liangs und des geheimnisvollen fremden Wanderers, die eben jene durchkreuzen wollen. Dabei steht die Action meistens im Hintergrund. Doch weiß Chang Cheh einerseits auch diese eher dialoglastigen Passagen so zu inszenieren, dass die Spannung hochgehalten wird. Andererseits wird der Zuschauer mit mindestens zwei spektakulären Kampfszenen belohnt, von der gerade das Finale mit seiner blutigen Intensität beeindruckt. Die Idee mit den Flaggen an den Sperren sorgt dabei gerade in den Zeitlupenaufnahmen für einige visuell sehr hübsche Einstellungen.
In der Rolle des Wanderers ist Tien-Hsiang Lung zu sehen. Ein taiwanesischer Schauspieler, der nicht zu den „Venoms“ gehörte und vor „5 Kämpfer aus Stahl“ vor allem in preisgünstiger taiwanesischer B-Ware zu sehen war. „5 Kämpfer aus Stahl“ ist seine erste Rolle bei den Shaw Brothers und sein erster Film mit Chang Cheh, der ihn daraufhin noch öfter einsetzen sollte. Der leicht wie Elvis in den 70ern aussehende Tien-Hsiang Lung hat hier die vielleicht interessanteste und vielschichtigste Rolle. Da ist es fast schade, dass er zwar einen wichtigen Part in der Geschichte, aber doch nur eine größere Nebenrollen innehatte. Man hätte sich hier auch gut Ti Lung vorstellen können, dem dann sicherlich mehr Raum gegeben worden wäre. Tien-Hsiang Lung ist weder kämpferisch, noch darstellerisch auf einem Level wie Ti Lung, aber macht seine Sache zwar stoisch, aber gut.
Auf der Blu-ray von filmArt befindet sich unter den Extras die kurze deutsche Kinofassung, welche ich mir nicht angesehen habe. Diese musste gegenüber die Originalfassung eine halbe Stunde an Handlung lassen und man fragt sich unwillkürlich, wie das funktioniert haben soll. Die lange chinesische Fassung springt bei den in der deutschen Kinofassung nicht enthaltenen Passagen immer wieder und wieder auf die Mandarin-Tonspur, sodass man einen guten Eindruck erhält, was damals alles fehlte. Und dies ist sehr viel und auch wichtige Handlung, die rausgeworfen wurde. Teilweise wird in den Dialogen geschnitten, wenn in diesen auf Ereignisse eingegangen wird, die man in der deutschen Fassung nicht zu sehen bekam – oder auf deren Basis neue Pläne geschmiedet werden. Da die Tonspur wirklich häufig und schnell hintereinander wechselt, ist es empfehlenswert gleich auf Mandarin zu wechseln. Es sei denn man ist neugierig, was in Deutschland alles fehlte. Ansonsten ist noch ein Booklet mit dem kompletten deutschen Aushangfotosatz des Films dabei, sowie eine Bildergalerie, eine Trailer-Show, der deutsche Kinotrailer sowie einen Promo-Trailer. Ein Wendecover mit dem deutschen Kinoplakat gibt es auch.
Der coole Drogenschmuggler Fabio (Testi) wird am Flughafen erwischt und von einer getarnten Interpol-Einheit unter der Führung des Briten Mike Hamilton (David Hemmings) inhaftiert. Im Gefängnis trifft Fabio auf den drogensüchtigen Gilo (Wolfango Soldati), der dort sitzt, weil er vor einer Schule versucht hat zu dealen. Fabio gelingt es gemeinsam mit Gilo zu fliehen, und Kontakt mit den Männern hinter den Drogengeschäften aufzunehmen.
von Carsten Henkelmann
Im 1. Weltkrieg wird Klaus Schneider am Kopf verletzt und in das Krankenhaus des Dr. Bettelheim eingeliefert. Dieser findet heraus, dass Schneider eine hellseherische Gabe besitzt. Nach dem Krieg tut sich Schneider mit seinem ehemaligen Hauptmann Nowotny zusammen, der sein Berater und Manager wird. Schneider ändert seinen Namen in Erik Jan Hanussen und startet in den 20er Jahren eine erfolgreiche Karriere als Varieté-Star…
Die neue 70MM ist da! Zum fünften Mal durfte ich diese Zeitschrift als Chefredakteur betreuen, und ich bin auch diesmal wieder durchaus zufrieden mit dem Ergebnis. Ich selber habe auch einen Artikel über die „Street Fighter“-Trilogie mit Sonny Chiba beigetragen.
Chi Ming-Sing (Ti Lung) ist auf der Flucht. Erschöpft und halb verhungert wird er von einem Fremden (Alexander Fu Sheng) gefunden, der ihn wieder aufpäppelt. Statt Dankbarkeit zu zeigen, stiehlt im Chi Ming-Sing dem Fremden allerdings das Pferd und den Proviant. Bald schon aber hat der Fremde Chi wieder eingeholt. Just in diesem Moment erscheinen vier Männer, die Chi an den Kragen wollen. Gemeinsam können Chi und der Fremde diese erledigen. Langsam fasst Chi Vertrauen zu dem Fremden und erzählt ihm seine Geschichte. Er wuchs als Waisenkind auf und wurde zusammen mit zwölf anderen Kindern von dem brutalen Kung-Fu Meister Yoh Xi-Hung (Feng Ku) zu skrupellosen Killern und Räubern erzogen. Nun sorgen sie als die 13 Adler für Angst und Schrecken. Doch Chi hat dem allen nun den Rücken gekehrt und damit sein Todesurteil unterschrieben…
Bei manchen Ideen fragt man sich, weshalb nicht schon jemand anderes darauf gekommen ist. Es ist doch so naheliegend. Genau das waren meine Gedanken als ich das schöne Buch „Glücksorte für Filmfans“ in der Hand hielt. Ein Reiseführer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz für Filmfreund. Es gibt einen Blog im Internet, der einen ähnlichen Anspruch (okay, hier dann eher international gedacht) formuliert. Aber dieser hält meiner Meinung nach genau das nicht, was ich als Einzelperson mir darunter vorstellen würde. Drehorte aktueller Mainstream-Blockbuster ist doch mehr hübscher Reise- denn interessanter Filmblog.
Am für mich dritten und letzten Tag musste ich auf meinen Begleiter Stefan verzichten. Dafür legte ich mir den ersten Film so früh, dass ich ausnahmsweise mit dem Zug (Deutschlandticket sei Dank!) fahren konnte, da der letzte Filme um 20:40 zu Ende war und ich bequem zurückreisen konnte. Überraschenderweise lief mit der Bahn auch alles glatt. Sogar so glatt, dass ich fast den Oldenburger Hauptbahnhof verpasst hatte, weil ich mich gerade in eine Lektüre versenkt hatte.

Am zweiten Tag traf ich mich bereits in Bremen mit Stefan, und wir stellten verblüfft fest, dass wir diesen Tag komplett im Theaterhof verbringen sollten. Vor ein paar Jahren wäre dies noch ein Grauen gewesen, doch in den letzten Jahren wurde ordentlich in die Technik investiert. Statt eines altersschwachen Beamers, der mehr grau als schwarz konnte und auch mit höheren Auflösungen so seine Probleme hatte, gibt es nun einen DCP-Projektor, welcher eine ganz hervorragendes Bild auf die Leinwand wirft. Auch der Ton ist mittlerweile satter und kräftiger – weniger blechern. Wenn die sehr unbequeme Bestuhlung nicht wäre, würde der Theaterhof ein wirklich hervorragendes Kino abgeben. Insbesondere auch, weil man scheinbar jetzt auch seine Getränke mit in den Saal nehmen darf.




Jubiläum! Zum nunmehr 30. Mal öffnete das Internationale Filmfest Oldenburg seine Tore. Hatte ich aus diesem Grund ein besonders rauschendes Filmfest erwartet, so wurde ich enttäuscht. Nein, nicht direkt enttäuscht, sondern es verblüffte mich, dass das Filmfest ausgerechnet in diesem Jahr ein wenig karg daher kam. Offensichtlich musste sehr viel Geld eingespart und das Budget auf ein Minimum reduziert werden. Dies fiel schon im Vorfeld auf. Es gab keine zugkräftigen Namen als Stargäste. Gut, damit kann ich ausgezeichnet leben, aber dass die Retrospektive ersatzlos gestrichen wurde, tat dann doch weh. Gerade hier hatte ich in den Vorjahren viele tolle Entdeckungen machen dürfen. Die Spielzeiten im Casablanca erschienen mir auch reduziert. Ebenso entfielen diesmal die traditionellen Vorstellungen in der JVA, welche immer ein Alleinstellungsmerkmal des Filmfest Oldenburg waren. Mir persönlich sauer aufgestoßen war der Verzicht auf ein physisches Programmheft. Scheinbar war der Druck zu teuer, so dass man es nur über die Homepage des Festivals aufrufen konnte. Am Handy eine Qual. Überhaupt die Webseite. Aus welchem Grund die Filterfunktion für die Filme plötzlich verschwunden ist, kann ich nicht nachvollziehen. So ist es von heute auf morgen nicht mehr möglich gewesen, das Programm nach Tagen, Kinos oder Reihen zu filtern. Überhaupt die Reihen – zumindest auf der Webseite existierten sie nicht mehr. Der Grund dahinter erschließt sich mir nicht. Die Pressebetreuung war auch nicht ideal. Ich kam am Freitag extra früh in Oldenburg an, um in Ruhe alles nötige zu organisieren. Da wurde mir im Pressezentrum mitgeteilt, dass man eigentlich erst um 16:00 Uhr öffnen würde und sich dementsprechend nicht um mich kümmern könne. Die Journalistin vor mir würde noch bedient, aber dann „habe ich eigentlich anderen Dinge zu tun“. Jene Journalistin raunte mir dann zu, dass die junge Dame völlig überfordert sei, weil einfach viel zu wenig Personal angestellt worden sei. Es gelang mir dann doch noch, die junge Dame zu überreden, mich noch „abzufertigen“, da mein erster Film bereits um 16:30 starten würde und es doch sehr knapp werden könne, wenn ich dann erst um 16:00 Uhr meine Akkreditierung und Tickets bekommen würde, und zudem möglicherweise in einer Schlange stehen müsse. Zudem merkte ich an, dass es etwas unglücklich sei, dass man keine Info vorab erhalten habe, dass das Pressezentrum erst um 16:00 Uhr öffnen würde. Woraufhin sie meinte, das stehe doch an der Tür. Tja, die kann man von Bremen nur so schlecht sehen, entgegnete ich. Aber immerhin war die junge Dame zwar sichtlich überarbeitet, aber sehr freundlich und letztendlich ging ja alles gut aus.
Also dann nach einem kleinen Ausflug in die Oldenburger City rüber ins cineK wo im größeren „Studio“ der für mich erste Film wartete. Und dort merkte ich dann auch, was die Journalistin mit „viel zu wenig Personal“ meinte. Während früher hier mindestens zwei junge Leute vom Filmfest standen, hatte diese Aufgabe diesmal ein Herr übernommen, den ich zuvor – soweit ich mich erinnere – hier noch nie gesehen habe, und der einen ganz eigenen Humor pflegte. So stürmte er vor dem Film ins Kino, verkündete, dass er eh nichts zum Film sagen können und man doch lieber den Films sehen als ihn quatschen hören würde. Daraufhin stürmte er mit einem lauten „Also! Film ab!“ wieder heraus. Kam bei einigen im Publikum gut an, ich fand es etwas befremdlich. Aber gut.







