Das Bloggen der Anderen (28-04-14)

bartonfink_type2– Alex Klotz mach auf Hard Sensations einem ganz gehörig den Mund wässrig, denn er bespricht den gerade bei Camera Obscura erschienenen Giallo „Neun Gäste für den Tod“, der bisher keine deutsche Auswertung – weder im Kino noch auf Video – erfuhr. Ferner wird auf die „B-Film Basterds 2014“ in Nürnberg vom 9. -11. Mai hingewiesen, wo ich zumindest indirekt anwesend sein werde, denn mein Kurzfilm „Die Wildkatzen von St. Pauli“ wird am letzten Tag der Vorfilm zu „Rock Aliens“ sein.

– Auf Eskalierende Träume schließt Sven Safarow seinen Bericht vom goEast 2014 ab und richtet seinen Schwerpunkt wieder auf polnische Klassiker, was mir sehr gefällt.

– Rainer Kienböck beschäftigt sich auf Jugend ohne Film mit dem „Caligari“-Regisseur Robert Wiene. Der „Caligari“ steht dabei natürlich im Fokus, aber auch Wienes weiteres Werk wird gestreift. Jonathan Glazers „Under the Skin“ wird in Deutschland wahrscheinlich nur auf DVD/BD veröffentlicht und nicht ins Kino kommen. Was sehr schade ist, besonders wenn man Patrick Holzapfels Besprechung des Filmes liest.

– Damit es nicht soweit kommt und „Under the Skin“ doch noch auf die große Leinwand findet, gibt es bereits eine Initiative, von der Sascha auf PewPewPew berichtet.

– Da wäre ich auch gerne hingefahren und wäre ich noch flexibel und nicht durch familiäre Verpflichtungen die meiste Zeit an meine Heimatstadt gekettet, wäre ich auch dort gewesen. Terza Visone – Das erste Festival des italienischen Genrefilms in Nürnberg. Immerhin kann ich aber einerseits den schönen Bericht von Sebastian Selig auf Negativ lesen und anderseits habe ich schon eine ähnliche Veranstaltung in Nürnberg gebucht, die im Oktober stattfindet. Das lindert den Schmerz.

– Michael Kienzl war für critic.de in Udine auf dem Far East Film.

– Alida Warzecha ist auf Daumenkino ähnlich von Paul Schraders „The Canyons“ enttäuscht, wie ich es damals war (siehe hier).

– Udo Rotenberg geht fremd und schreibt auf project-equinox über Denis Villeneuves albtraumartigen „Enemy“, der – wie ich jetzt erst realisiere – auf einem Roman des großartigen Literaturnobelpreisträgers José Saramago beruht.

– Auf seinem eigenen Blog L’amore in cittá hat er wieder einen Belmondo am Wickel. Den großartigen „Angst über der Stadt“ von Henri Verneuil. Einer Mischung aus italienischem Polizeifilm und Giallo… aus Frankreich!

– Michael Schleeh begibt sich auf Schneeland ins Indien der 50er Jahre. Schon damals war Bollywood eine mächtige Filmindustrie und versorgte das Land mit zahlreichen Klassiker. Z.B. „Devdas“, einem immer und immer wieder verfilmten Stoff (die Version von 1955 ist schon die siebte!) und den Polizeifilm „C.I.D.“ von 1956. Spannend!

– Oliver Nöding beendet auf Remember It For Later seine Karl-May-Retrospektive mit dem endgültig letzten Film „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten“. Ferner hat er mit „Insidious: Chapter 2“ einen echten Stinker und mit Fritz Langs „Das Testament des Dr. Mabuse“ ein verehrungswürdiges Meisterwerk gesehen.

– Als er damals ins Kino kam, fand ich ihn einfach toll. Den Konkurrenz-Bond „Sag niemals nie“. Als ich ihn vielen Jahre später auf DVD wiedersah, war ich doch ziemlich enttäuscht. Sir Donnerbold geht auf Sir Donnerbolds Bagatellen ebenfalls hart mit dem Film ins Gericht.

– „Das Syndikat“ ist ein ebenso wichtiger, wie großartiger italienischer Polizeifilm, der darüber hinaus immanent wichtig für das Genre war. Totalschaden sieht das auf Splattertrash ebenso. Dafür kommen „Inferno unter heißer Sonne“ und leider auch Francos „Die sieben Frauen der Sumuru“ (der ungerechtfertigterweise innerhalb der Tele5-Reihe „Die schlechtesten Filme aller Zeiten“ lief) nicht ganz so gut weg.

– Auch „Kurzbesprechungen“ sind auf Whoknows presents sehr viel länger und gehaltvoller als auf anderen Seiten. Etwas, was Manfred Polak mit seiner Besprechung des Films „Die schönste Soiree meines Lebens“ von Ettore Scola gerade wieder beweist. Übrigens ist diese italienische Komödie eine Dürrematt-Verfilmung, was sich sehr bemerkenswert finde.

– Na na na, Frau Stelter. „Barry Lyndon“ zum Lieblingsfilm erklären und noch gar nicht vollständig gesehen haben? Das macht man aber nicht. Aber nun gut, dieser Umstand ist ja jetzt für Die Filme, die ich rief beseitigt worden.

– Letztes Jahr habe ich oft über den belgischen Film „Borgman“ gelesen, ihn dann aber wieder vergessen. Komm und sieh hat mich jetzt wieder daran erinnert, dass man sich den mal ansehen sollte. Was allerdings mangels deutscher Veröffentlichung schwer gemacht wird. Ebenfalls gerne sehen würde ich „Jodorowsky’s Dune“, der leider auch ohne deutschen Start ist. Bereits gesehen habe ich allerdings „Across the River“ – der letztes Jahr auf unserem „Phantastival“ in Bremen lief, dort leider nur sehr, sehr wenig Zuschauer hatte – aber uns nachhaltig begeisterte. Und wie ich lesen kann, waren nicht nur wir sehr erfreut über den Film.

– Für das „Phantastival“ hatten wir uns auch sehr bemüht „Bad Milo!“ zu bekommen, aber das war damals noch unmöglich. Jetzt hat der krude Film eine deutsche Veröffentlichung spendiert bekommen, die Oliver Armknecht auf film-rezensionen.de bespricht. Ferner: Seine Meinung über Xan Cassavetes „Kiss of the Damned“, den ich letztes Jahr in Oldenburg mit zwiespältigen Gefühlen sah (siehe hier).

– „Ein Fest für Fans deftig, öliger Italo-Action der 70er.“ Wovon spricht Sascha auf Die seltsamen Filme des Herrn Nolte? Natürlich von Fernando di Leos tollem „Der Mafiaboss“.

– Ich hatte einmal eine Phase, in der ich mich intensiv mit dem „Cinema of Transgression“ auseinander gesetzt habe. Der Desinteressierte Schmock von Stubenhockerei steckt scheinbar gerade mitten drin und hat sich das Kino des Nick Zedd vorgenommen. Danach braucht man dann etwas komplett anderes und da eignet sich Tatis wunderbarer „Playtime“ doch dann bestens.

– Das Warten auf „Sin City: A Dame to Kill For“ hat sich Going To the Movies mit Frank Millers „The Spirit“ verkürzt. Scheinbar keine gute Idee.

– Alexander Matzkeit war fünf Tage lang für kino-zeit.de auf dem Internationale Trickfilmfestival Stuttgart. Auf seinem eigenen Blog real virtuality findet man die Links zu seinen Berichten.

– Rochus Wolff schreibt auf B-Roll über den doch sehr konservativen Kinderfilm, wo es in der Regel keinen Platz für alternative Lebensentwürfe gibt.

– PD und YP unterhalten sich auf Film im Dialog über Nick-Hornby-Verfilmungen.

– cutrin hat für filmsosophie einen Videoclip ausgegraben, der eine informative BBC-Sendung über Andrei Tarkovsky ausgegraben, die nur wenige Monate nach dessen Tod ausgestrahlt wurde.

– Russische Märchenfilme haben einen ganz eigenen Flair, den man schlecht beschreiben kann. Die Eule versucht es auf Filmtagebuch der Eule trotzdem und bespricht „Die steinerne Blume“ von 1946.

– Ich mag es gar nicht zugeben, aber Sion Sono ist noch immer ein ziemlich unbeschriebenen Blatt in meinem persönlichen Filmbuch. Bis auf „Himizu“ (Kritik hier) habe ich da noch nichts gesehen. Und jetzt gibt es schon wieder ein neues Werk namens „Why don’t you play in hell?“, welches Robin Schröder auf Mise en cinéma rezensiert. Muss ich wohl doch mal ran…

– vannorden beschäftigt sich auf the-gaffer mit „Der zerrissene Vorhang“, der allgemein zu Hitchcocks schwächeren Werken gezählt wird. vannorden findet aber auch einige interessante Aspekte, jenseits der berühmten Mordszene.

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4 Antworten zu Das Bloggen der Anderen (28-04-14)

  1. Totalschaden sagt:

    Ganz so schlecht kommt INFERNO UNTER HEISSER SONNE zwar in meinen Augen gar nicht weg, aber wie immer Danke für Links uns Verlinkungen 😉

  2. Sind doch nur drei Absätze – da werden gerade mal die Fingergelenke locker … 😉

    Wieso findest Du es denn bemerkenswert, dass es eine Dürrenmatt-Verfilmung ist? Dürrenmatt gehörte damals ja schon längst zum europäischen Kanon, wenn nicht zur Weltliteratur, und Italien und Frankreich sind ja auch Nachbarn der Schweiz, da finde ich sowas ganz natürlich. Bemerkenswert ist für mich da eher HYÈNES von Djibril Diop Mambéty. „Besuch der alten Dame“ – im Kral.

  3. Marco Koch sagt:

    Hallo Manfred, nach etwas Recherche verwundert es mich sogar noch mehr, dass es tatsächliche eine beträchtliche Anzahl Dürrenmatt-Verfilmungen jenseits des bekannten „Das Versprechen“ gibt. Dürrenmatt hatte ich immer als einen Theaterautoren wahrgenommen, an den sich das Kino eher selten traut. Was ja auch dahingehend stimmt, als die allermeisten Verfilmungen für das TV entstanden. Aber um auf Deine Eingangsfrage zurückzukommen. Ich hätte von einer italienischen Komödie von 1972 nicht erwartet, dass es sich dabei generell um eine Theaterstück-Verfilmung handelt. Wahrscheinlich bin ich da durch meine kürzliche Beschäftigung mit der Materie, zu sehr auf die Commedia sexy all’italiana geeicht.

  4. Ach so. Ich hab DIE SCHÖNSTE SOIREE MEINES LEBENS im Artikel ja als Mischung aus Tragikomödie, Kammerspiel und Groteske bezeichnet, aber vielleicht hätte ich noch deutlicher machen sollen, dass er zwar komödiantische Elemente hat, aber keine astreine Komödie ist, und schon gar kein Schenkelklopfer oder eine Sex-Komödie (die Rolle des Zimmermädchens geht in eine andere Richtung).

    Dabei hat Scola als Drehbuchautor seit den 50er Jahren hauptsächlich für die Commedia all’italiana (auch in der „sexy“ Ausrichtung, aber meines Wissens nie vulgär) geschrieben. Er gehörte sogar zu den stilbildenden Autoren der Gattung (ungefähr 10 mal bei Filmen von Dino Risi wie VERLIEBT IN SCHARFE KURVEN, und oft mit Vittorio Gassman oder auch schon Alberto Sordi). Seine ersten eigenen Filme als Regisseur wie FRIVOLE SPIELE und AUF EINE GANZ KRUMME TOUR fallen auch noch in diese Kategorie, aber dann hat er sich doch ziemlich davon entfernt, bis zu ernsten Dramen wie dem neulich schon erwähnten PASSIONE D’AMORE.

    Dürrenmatt wiederum hat ja nicht nur Abgründiges wie „Das Versprechen“ oder „Der Richter und sein Henker“ geschrieben, sondern auch Komödien mit einem Stich ins Groteske wie „Die Physiker“, und mit DIE EHE DES HERRN MISSISSIPPI und GRIECHE SUCHT GRIECHIN gab es auch schon Kino-Komödien nach Dürrenmatt. So passt das schon alles zusammen.

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