– Prince ist tot. Trotz drei von ihm konzipierter Filmen fand ich in der Filmblog-Szene keinen Nachruf auf den großen, kleinen Mann. Bevor ich nun in die aktuelle Ausgabe des „Bloggen der Anderen“ einsteige, hier mein Posting auf Facebook, kurz nachdem ich von seinem Tod erfahren habe. Auch wenn das mehr mit mir und mit Musik als mit Film zu tun hat: „Die Nachricht des plötzlichen und unerwarteten Todes eines meiner großen Musik-Heroen, Mr. Prince Rogers Nelson, hat mir einen gehörigen Schlag über den Schädel verpasst. Ich bin seit 24 Jahren ein großer Verehrer seiner Musik, die mich durch viele Phasen meines Lebens begleitet hat. Ich erinnere mich noch ganz genau an mein Aha-Erlebnis, den Moment in dem es „Klick“ gemacht hat. Natürlich kannte ich Prince seit Anfang der 80er, doch das „Klick“ kam erst 1992, als ich zu vorgerückten Stunde in einer besonderen, wein-seligen Stimmung „Temptation“ vom „Around the World in a Day“-Album hörte. Ab da war es um mich geschehen. Kurz darauf verlor ich mich im „Lovesexy“-Album und lernte zwischen den Hauptmelodien die kleinen versteckten Miniaturen zu erkundete, die oftmals dann später in anderen Songs wieder aufgenommen und fortgeführt wurden. Besonders in der schwierigen Zeit mit „The Gold Experience“ und „Come“ gab es so viel zu entdecken. Prince ist einer der Künstler, die ich auch nie aus den Augen verlor, bei denen ich nicht nur jedes Album sofort kaufte – egal wie obskur – sondern auch das Netz nach Bootlegs und unveröffentlichtem Material durchforstete, mir seine vielen Neben-Projekte einverleibte und durch die halbe Stadt rannte, um noch irgendwo das Rolling-Stone-Magazin mit seiner neuer Scheibe zu ergattern. Gerade hatte ich – mit etwas Verspätung – seine innerhalb kürzester Zeit erscheinen drei neuen Platten gekauft. Mit „Hit ’n Run Phase 1“ wurde ich erst noch nicht warm, doch irgendwie konnte ich auch nicht davon lassen und tatsächlich – mit jedem Durchgang wuchs die Liebe. Und ich freute mich schon auf „Phase 2“ und all die anderen neuen, aufregenden Dinge für die Prince immer gut war. Ich bin ihm gerne auf seinen musikalischen Wegen gefolgt. Nun ist dieser Weg zu Ende und das macht mich sehr, sehr traurig. Da tröstet mich auch nicht, dass es in seinem Archiv wahrscheinlich noch tausende unveröffentlichter Songs gibt. Der kleine Mann aus Minneapolis fehlt mir schon jetzt. Ruhen Sie in Frieden, Mr. Nelson.“ Ein weiteren sehr schönen Nachruf hat Oliver Nöding auf Remember It For Later in Form einer Rezension des Films „Purple Rain“ geschrieben.
– Rainer Kienböck bespricht auf dem Blog Jugend ohne Film ausführlich den leider viel zu unbekannten Film „Moonlightning“ des großen Jerzy Skolimowski, den dieser 1982 mit Jeremy Irons in der Hauptrolle in England realisierte. Patrick Holzapfel beschäftigt sich mit Anthony Mann und der Bedeutung der Grenze in dessen Werk.
– Auf B-Roll hat Patrick anlässlich ihres ihren 70. (oder 68.) Geburtstags ein Portrait der französischen Regisseurin Claire Denis veröffentlicht, sowie Lars von Trier zu dessen 60. ein Bildgedicht gewidmet. Martin Beck echauffiert sich über das miserable Horror-Angebot bei den Streaming-Riesen (wobei ich gerne ergänze, dass dies nicht nur ein Problem des Horror-, sondern des älteren – 10 Jahr plus – Films im allgemeinen ist). Sonja Hartl beschäftigt sich im vierten Teil ihrer wundervollen Film Noir-Betrachtung mit „Entwicklungen und Abweichungen“.
– „Deutsches Kino, wir müssen reden!“ ruft Rochus Wolff auf Kinderfilmblog angesichts der erschreckend schwachen Kinderfilme „Made in Germany“.
– Filmfestivalberichte auf critic.de. Gabriela Seidel-Hollaender war beim „Crossing Europe“ in Linz und Till Kadritzke beim Internationalen Frauenfilmfestival Dortmund|Köln.
– Alex Klotz setzt auf Hypnosemaschinen seinen Bericht vom Terza Visione #3 mit Tag 2 fort.
– Während ihres Abruzzen-Urlaubs im Jahr 2012, machte Mauritia Mayer auch einen Abstecher in die umbrische Hauptstadt Perugia wo sie die Drehorte von Sergio Martinos „Säge des Teufels“ aufsuchte. Dokumentiert hat sie dies auf Schattenlichter.
– Udo Rotenberg schreibt auf L’amore in città über Stenos Komödie „Nachtwächter, Dieb und Dienstmädchen“ von 1958, bei der auch Lucio Fulci die Hand im Spiel hatte.
– Wenn Sebastian von Nischenkino sich etwas wünschen könnte, dann wäre darunter eine anständige, deutsche Veröffentlichung des Frühwerks des Action-Maestro John Woo, dessen bahnbrechende Werke fast schon wieder in Vergessenheit geraten. Darum stellt Sebastian sie noch einmal vor.
– Letzte Woche war Disneys Zeichentrick-Klassiker „Das Dschungelbuch“ schon Thema bei Film im Dialog, jetzt hat Marco von Duoscope dem Film ein langes, interessantes Essay gewidmet, welches viele – mir zumindest – bisher unbekannte Fakten zum Vorschein bringt.
– Während Schlombie von Schlombies Filmbesprechungen vom ersten Teil der „Unna-Trilogie“ des deutschen Filmemachers Peter Thorwarth noch (wie ich finde zu Recht) begeistert ist, kann ihn der dritte Teil, „Goldene Zeiten“, dann gar nicht mehr überzeugen.
– Short Cuts Totale schaut sich weiter durch Ingmar Bergmanns Frühwerk. „Es regnet auf unsere Liebe“ findet er aber nur ganz nett.
– Cameron schreibt auf Drei Cineasten über Dreyers wunderbaren „Michael“.
– Ich mag die Musical-Version von „Little Shop of Horrors“ sehr gerne und wusste gar nicht, dass es da einen Director’s Cut gibt. Flo Lieb von symparanekronemoi klärte mich darüber auf.
– Ansgar Skulme ist auf seiner Reise durch die Filmwelt Robert Siodmaks auf Die Nacht der lebenden Texte nun bei dem grandiosen „Der rote Korsar“ angekommen.
– Filme für die ich eine kleine Schwäche habe: Die „Blood Island“-Filme von Eddie Romero. Totalschaden von Splattertrash wohl auch, wenn ich seine „Brides of Blood“-Besprechung richtig lese.
– Und zum Abschluss noch einer meiner liebsten Filme: „Messias des Bösen“ aka „Blood Busters“., der meine Träume schon seit den späten 80ern durchpflügt, seit ich ihn in halbwachem Zustand im Dämmerlicht nach einer Silvester-Party sah. Yzordderrexxiii hat ihn jetzt auch für sich entdeckt.