Das Bloggen der Anderen (22-03-21)

– Einen sehr langen und ausführlichen Rückblick auf die diesjährigen Berlinale, zusammen mit einer Bewertung dieser, hat Elisabeth Nagy für out takes geschrieben.

– Der großartige Yaphet Kotto ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Der Kinogänger widmet ihm einen Nachruf.

– Sonja Hartl empfiehlt auf kino-zeit.de die Graphic Novel „Hitchcock“ und stellt „im Kleingedruckten“ noch weitere Bücher von, über, mit Schauspielern, Regisseuren, Kinos und den Film an sich vor.

– Im Zuge des Catherine-Breillat-Special auf critic.de analysiert Anne Küper den kontroversen „Romance“.

– Zweimal Italien bei Nischenkino. Auf der einen Seite „Gewalt und Leidenschaft“ von Visconti mit Burt Lancaster und Helmut Berger, der mich einst bei der Erstsichtung stark beeindruckt hat. Auf der anderen Seite Massimo Dallamanos „Si può essere più bastardi dell’ispettore Cliff?“, den ich tatsächlich noch nie gesehen habe. Sebastian und Bluntwolf stellen die Filme vor.

– Bei Pidax erscheinen die Bryan-Edgar-Wallace-Filme noch einmal neu. Ein guter Grund für Volker Schönenberger von Die Nacht der lebenden Texte einmal über „Der Würger von Schloss Blackmoor“ zu schreiben.

„Doctor Sleeps Erwachen“ kommt – zumindest in meiner Blase – nirgendwo gut weg. Umso überraschter war ich, jetzt bei Filmlichtung eine sehr positive Review des Director’s Cut zu lesen.

– Hui, 9 von 10. Filmsucht.org legt seinen Lesern die im Rotoskopie-Verfahren gedrehte Philipp-K.-Dick-Adaption „A Scanner Darkly“ von Richard Linklater ans Herz.

Schattenlichter verlässt einmal den italienischen Film der 60er und 70er und wendet sich den USA in den 10er Jahren zu – und dort „It Follows“, der sehr positiv aufgenommen wird.

– Auch wenn ich den Film selber etwas besser in Erinnerung habe (wer mag kann ja hier im Blog meine Besprechung suchen), als Heiko jetzt schreibt, hat mir seine sehr persönliche Review von „Alien Predator“ auf Allesglotzer gut gefallen.

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Hörtipp und Interview: FLAX – Ein Film-Podcast aus Bremen

Bisher fühlte ich mich in Bremen immer recht allein, wenn es darum ging, im Internet über Film zu schreiben oder zu sprechen. Zwar gab es in den nunmehr über 12 Jahren immer mal wieder einen oder zwei Filmblogger/-bloggerinnen aus Bremen, doch die verschwanden fast ebenso schnell, wie sie kamen. Umso mehr freue ich mich über zwei Podcaster, die hier in Bremen über Film und Kino, aber auch Musik und Veranstaltungen „podcasten“. Und ich hoffe sehr, dass sie einen langen Atem beweisen. Dabei hilft sicherlich die Entscheidung, nur vier Mal im Jahr eine Sendung zu machen, statt schnell auf Teufel komm raus zu produzieren, und dann wegen dieses Drucks die Lust zu verlieren. Dass hier gleich auf Klasse statt auf Masse gesetzt wird, finde ich sehr klug.

Mit der aktuellen Folge Ihres Podcasts FLAX haben Florian und Max ein fulminanten Neustart hingelegt. Die bisherigen Folgen waren wirklich nett anzuhörende und gemütliche Gespräche unter Freunden. So ein bisschen vergleichbar mit „Weird Xperience Online“, der YouTube -Sendung, die mein Kollege Stefan und ich als Ersatz für die leider derzeit nicht möglichen Einführungen vor unseren Kinovorstellungen ins Leben gerufen haben. Mit der aktuellen FLAX-Folge werden jetzt andere, sehr viel professionellere und ambitioniertere Wege gegangen. Mir hat das „neue“ FLAX ausgesprochen gut gefallen, und ich habe auch etwas mit Florian über den Podcast sprechen können.

Was ist FLAX?

Vor knapp zwei Jahren startete mein guter Freund Max mit einem anderen Kumpel den Podcast, noch unter dem Namen LAX. Ein Wortspiel aus den Namen “Luka” und “Max”. Nachdem Luka aufgrund von Zeitmangel aus dem Podcast ausschied, übernahm ich seine Rolle und dem Wortspiel entsprechend folgte die Umbenennung in FLAX.

Wie seid ihr auf die Idee mit dem Podcast gekommen?

Die Idee zum Podcast kam von Max, der schon immer ein hohes Mitteilungsbedürfnis hatte. Er ist Autor von Horror-Romanen und Kurzgeschichtenbänden und nebenbei auch ein großer Film-Fan. Mit dem Podcast wollte er unter anderem seine Liebe zum Film Ausdruck verleihen – genau wie ich auch.

Eure ersten Podcasts waren noch ganz anders als der jetzt aktuelle. Wie kam es zu der Veränderung?

Zu Beginn war unser Podcast eher improvisiert, die Gespräche noch eher auf “Stammtischniveau” und mit recht vielen Insider-Witzen versehen. Dieses Jahr hatten wir uns entschieden, es professioneller aufzuziehen um mehr Menschen erreichen zu können und auch die Möglichkeit zu haben, Personen aus der Branche bzw. Experten zu interviewen.

Wonach wählt ihr die Filme aus, die ihr im FLAX-Podcast vorstellt?

Die Filme wählen wir aus, wie uns gerade der Sinn steht, wir orientieren uns thematisch aber meist an einem „Ober-Thema“. Im vergangenen Podcast waren es „Die besten Filme 2020“. Es sind dann meistens subjektive Favoriten unsererseits, wir richten uns aber gelegentlich auch nach Geheimtipps von “Rotten Tomatoes” oder nach IMDB-Ratings. Da wir im Jahr nur vier Folge aufnehmen, ergeben sich sich viele Oberthemen fast von selbst. Zum Beispiel „Oscar-Favoriten“ oder „Sommerfilme“. An Halloween-Ausgaben dominiert der Horror, da versuchen wir sowohl Klassiker als auch alte Perlen, die kaum jemand kennt, zu behandeln. Da sind Max und ich beide sehr bewandert, vor allem bei Vincent Price Gruslern oder anderen Filmen in dieser Richtung. Wir veranstalten auch Trash-Film Abende mit Freunden, in der Corona-Zeit natürlich nur zu zweit, aber oftmals bestimmen „Double-Features“ unsere Abende, sei es ein Giallo-Abend oder ein Horror-Classics-Feature (mit My bloody Valentine & Dead & Buried).

Eine sehr schöne Idee. Eine neue Idee in Eurem Podcast sind ja die Gäste. Wie seid Ihr auf die Gäste Eures aktuellen Podcast gekommen? Mit Marcus Stiglegger habt Ihr ja auch gleich einen sehr prominenten Namen mit an Bord.

Bei den Gästen haben wir relativ unbedarft und spontan einiger unserer „Freunde“ auf Facebook angeschrieben, unter anderem Prof. Stiglegger, der überraschender- und glücklicherweise sofort zugesagt hat. Das hat uns auf jeden Fall den Weg zu weiteren Experten und auch international bekannten Gästen geebnet, auf die ich noch nicht eingehen darf. Das Line-Up der Sommer- & Herbst-Ausgabe FLAX steht bereits jetzt und es ist noch vielseitiger und interessanter besetzt als unsere aktuelle Ausgabe, das kann ich versichern.

Ihr kommt ja auch aus Bremen. Wie erlebt Ihr die cinephile Szene in unserer Stadt? Wir haben bei unserer Kinoreihe „Weird Xperience“ oder beim „Phantasival“, das wir vor einigen Jahren mit auf die Beine gestellt hatten – aber auch bei anderen Veranstaltungen, die wir so durchgeführt oder bei denen wir als Gäste eingeladen waren, immer das Gefühl, dass Bremen da ein besonders hartes Pflaster sei, was solche Dinge angeht.

Die cinephile Szene in Bremen gibt unseres Erachtens viel her, wir haben noch die Nischen- und Arthouse-Kinos, kleinere Häuser fernab der Cineplex-Giganten. Und wir haben das Cinema am Ostertor, wo die von dir mitorganisierte Weird Xperience Reihe eine Art Pendant zum “Fantasy Filmfest” für uns darstellt. Man kann froh sein, das Genre-Filme in diesem Format gezeigt und geschaut werden, das ist auf jeden Fall eins der Highlights für Genre-Fans wie uns in Bremen.

Die Corona-Krise trifft ja gerade für die Kinos gerade extrem hart, und sie kämpfen um ihr Überleben. Aber schon vorher gab es immer wieder Diskussionen darüber, dass den Kinos Zuschauer verloren gehen und ein neues Kinosterben einsetzt. Wie sollten sich die Kinos nach der Krise aufstellen, um ihr Fortbestehen zu sichern?

Das Kino sollte sich auch in Bremen weiterhin wandeln, ein Event-Charakter tut jedem Lichtspielhaus sehr gut, zumal man dann noch mehr Publikum aufgrund von Happenings anlocken kann, mit Themen-Abenden, Vorträgen oder auch prominenten Gästen.
Das Bremer Filmfest macht da einen guten Anfang, aber ist zeitlich sehr begrenzt, man muss vielleicht den Fokus auf mehrere kleine Events im Jahr in einer engen Taktung legen.

Damit rennt Ihr bei mir offene Türen ein. Das predige ich auch schon seit Jahren. Leider weiß ich aus eigener Erfahrung, dass solche Events vom Publikum oftmals nur schwer angenommen werden. Stichwort: Das „harte Pflaster“ von dem ich oben sprach. Aber vielleicht ändert sich das ja nach Corona. Das Filmfest Bremen hat ja schon mal einen ganz guten Zuspruch unter den jungen Leuten, auch wenn ich das Konzept etwas, sagen wir mal „unentschlossen“ finde. Aber es ist schon mal ein guter Anfang.

Bremen gibt viel her, vor allem kulturell, auch aus diesem Grund haben wir FLAX gemeinsam gegründet, wir wollen auch lokale Leute unterstützen, etwas an Werbung für diese, in der Corona-Krise vergessenen Institutionen und Akteure machen, daher unsere Rubrik „Support your Locals“. Ob Online-Shop, virtuelle Veranstaltung oder auch eine Publikation (oder Release) eines Albums, dafür wollen wir werben, helfen, verbreiten.

Das klingt doch super. Und für solch eine gute Sache mache ich auch sehr gerne ordentlich Werbung. Ich wünsche Euch viel Erfolg, ganz viele Zuhörer und bedanke mich für das tolle und informative Gespräch.

Hier der Link zur FLAX Website: https://flaxpodcast.wixsite.com/flax-derpodcast
die neueste Ausgabe auf YOUTUBE: https://www.youtube.com/watch?v=dw32ZxBvX5o&t=16s&ab_channel=FLAX-DerPodcast
und auf SPOTIFY: https://open.spotify.com/show/5DtXTGgvN4LGHU9wy7IrMD?si=R3c-cZVdRf6u-19ZLYJfdw&nd=1

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Der 19. Bremer Filmpreis geht an… Hape Kerkeling?!?!?

Bruno Ganz, Agnes Varda, Tilda Swinton, die Brüder Dardenne, Ken Loach, Lars von Trier, Ulrich Seidl, Bela Tarr, Hape Kerkeling. Was haben diese Personen gemeinsam? Sie sind alle Träger des Bremer Filmpreises. Dieser wurde bis 2017 als Kooperation der Sparkasse Bremen mit dem Kommunalkino Bremen vergeben. Die letzten Jahre waren schon schwierig. 2014 ging der Preis noch an die wunderbare Sylvie Testud. 2015 an die schweizerischen Filmproduzentin Ruth Waldburger, 2016 wurde der Preis gar nicht verliehen, 2017 noch der russische Filmhistoriker Naum Kleiman. Die letzten beiden Preisträger sind sicherlich keine Menschen, die außerhalb eines kleinen Zirkels bekannt sind. Also nicht unbedingt Preisträger, die für Schlagzeilen gut sind. Und wie heißt es so schön: Der Preisträger schmückt den Verleihenden mehr als der Preis den Preisträger. 2018 zog sich das Kommunalkino leider aus organisatorischen Gründen zurück.

Nun hat die Sparkasse einen neuen Kooperationspartner gefunden: Das Filmfest Bremen. Und der diesjährige Preisträger heißt: Hape Kerkeling. Ich mag Hape Kerkeling. Ich finde ihn unheimlich sympathisch; viele Sachen, die er gemacht sind großartig und sein Kinofilm „Kein Pardon“ in meinen Augen ein unterschätztes Kleinod. Ich gönne ihm von Herzen alle Preise dieser Welt. Aber was macht das aus dem Bremer Filmpreis? Hape Kerkeling ist sicherlich ein wunderbarer Komiker, der in manchen Dingen auch Pionierarbeit geleistet hat – im Fernsehen und auf der Bühne! Wie sieht es in Sachen KINO aus? Ganze sechs Credits als Schauspieler: Eine Nebenrolle als Showmaster in dem heute vergessenen Film „Vorwärts“ von 1990. Hauptrolle in dem erwähnten „Kein Pardon“. Synchronsprecher in der Deutschen Kinderfilmanimation „Tobias Totz und sein Löwe“. Hauptrolle in „Samba in Mettmann“. Hauptrolle in „Horst Schlämmer – Isch kandidiere!“. Zur sechsten Rolle komme ich gleich. Des weiteren: Regie bei „Kein Pardon“, Drehbuch für „Samba in Mettmann“ und „Horst Schlämmer – Isch kandidiere!“, sowie die Buchvorlagen zu „Ich bin dann mal weg“ und dem sehr schönen „Der Junge muss mal an die frische Luft“. Okay, er ist auch die Synchronstimme vom „Kung Fu Panda“ und Olaf den Schneemann aus „Die Eiskönigin“, was er beides sehr, sehr gut macht. Und halt: Er spielt – nachdem er sich 2014 aus der Öffentlichkeit zurück zog – jetzt noch einmal in Joseph Vilsmaiers Komödie „Der Boandlkramer und die ewige Liebe“ mit, der eigentlich am 11. Februar in den Kinos hätte starten sollen.

Aha! Da kann man schnell 1 und 1 zusammenzählen. Das Filmfest brauchte ein passenden, „komischen“ Preisträger für seinen Preis. Am Besten mit Bremen-Bezug. Und jemand, dessen Name für Schlagzeilen sorgt. Vorletztes Jahr wurde ja auch ein „Große Preis des Filmfest Bremen“ aus den Hut gezaubert, mit dem man Filmfestgast Caroline Link medienwirksam beehren konnte. Und auch der Vilsmaier-Film braucht sicherlich ein wenig Werbung, wo die Kinos ja noch dicht sind. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass der beim sich auf „Humor und Satire“ spezialisierten Bremer Filmfest laufen wird. Abgedreht ist er ja schon 2020 und sollte ursprünglich im letzten November starten. Und ein gutes Zugpferd ist der letzte Film des im vergangenen Jahr leider verstorben Joseph Vilsmaier ja sicherlich auch. Und wenn man dann noch einen prominenten Gast bekommen kann, umso besser.

Eine Win-Win-Situation, an der soweit auch nichts einzuwenden ist. Kann man so machen, und wird auch immer wieder so gemacht. Alles gut. Worum es mir nur geht: Durch so einen offensichtlichen Stunt wird der Bremer Filmpreis völlig entwertet. Dieser stand immer für besondere Leistungen im Europäischen Film (siehe Preisträger/Preisträgerinnen oben). Und wenn ich auch nicht mit jedem Preisträger/Preisträgerin konform ging, so konnte ich die Begründungen der fach- und sachkundigen Jury jederzeit nachvollziehen. Die Ehrung von Hape Kerkeling mit diesem Preis für sein „Gesamtwerk“ leider überhaupt nicht.

Warum ist man nicht beim „Großen Preis des Filmfest Bremen“ geblieben? Das wäre absolut okay gewesen, weil der neu ist und für „für besondere filmische Verdienste für Humor und Satire“ verliehen wird. Weshalb musste man unbedingt den renommierten und mit einer gewissen Geschichte aufgeladenen Bremer Filmpreis für so etwas nehmen? Ach ja, um die Sparkasse als Sponsor an Bord zu bekommen. Schon verstanden. Trotzdem traurig.

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Das Bloggen der Anderen (08-03-21)

Wenn sich jemand fragen sollte, warum es die letzten beiden Wochen kein „Bloggen der Anderen“ gab… Ich hatte einfach tierisch viel um die Ohren, habe für zukünftige Veröffentlichungen Videofeatures und Audiokommentare aufgenommen und Booklets geschrieben. Zudem für das neue „70 Millimeter“-Magazin einen Artikel verfasst und mit Stefan eine neue Folge unserer „Weird Xperience“-Online-Ersatz-Veranstaltung ins Netz gestellt. Das ballte sich jetzt gerade alles gewaltig, und da musste der Blog mal hinten anstehen. Da ich jetzt Montags nach der Arbeit auch immer noch zwei feste Termine habe, muss ich eh mal sehen, wie das löse. Wahrscheinlich werde ich den Termin für ein frisches „Bloggen der Anderen“ auf Dienstag schieben. Mal schauen. Jetzt aber erst einmal einige der interessantesten Artikel, die ich in der letzte Woche bei den Kollegen gefunden habe.

– Es war Berlinale und keine durfte hin. Immerhin einige wenige Blogs haben sich dem Festival gewidmet. Out takes hat mal die Vorberichtserstattung gesammelt, deren Tenor ungefähr ist: „So ein richtiges Filmfestival ist das ja nicht“.

– Jonas Nestroy hat sich auf der Online-Berlinale drei Filme aus drei Sektionen angesehen und schreibt darüber auf critic.de.

– Michael Sennhauser war auf seinem Sennhausers Filmblog sehr aktiv auf der Berlinale und hat u.a. den sich sehr gut anhörenden „Tides“ von Tim Fehlbaum gesehen, sowie den späteren Bären-Gewinner „Bad Luck Banging Or Loony Porn“.

– Wenn wir schon gerade in Berlin sind: totalschaden von Splattertrash hat sich einige interessante Gedanken zu Walther Ruttmanns „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ gemacht.

„Mad Love“ war eine Entdeckung, die ich kürzlich erst machen konnte, und die mich sehr begeistert hat. Erst letztes Wochenende sprach ich auch in einem der oben erwähnten Audiokommentare drüber. Nun lese ich eine Review auf Filmklassiker aus Hollywood, die sich weitgehend mit meinen Gedanken deckt. Auch wenn ich keinen großen Komödien-Anteil ausmachen kann. Von May Beattys Rolle mal abgesehen.

Filmsucht beschäftigt sich sehr eingehend mit Ingmar Bergmans „Das Lächeln einer Sommernacht“.

Schattenlichter erinnert sich an David Cronenbergs „Die Fliege“.

– Um „Der Wind und der Löwe“ kreise ich regelmäßig bei den diversen „5für25“ etc. Aktionen beim großen A herum. Bisher ist er dort noch nicht in meinen Warenkorb gewandert. Aber ich denke mal, nach Sebastians Vorstellung des Filmes auf Nischenkino, ist er bei der nächsten Aktion fällig.

– Auf Die Nacht der lebenden Texte hat sich Tonio Klein sehr intensiv mit Claude Chabrols Frühwerk „Die Unbefriedigten“ beschäftigt.

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Filmbuch-Rezension: „Klassiker des russischen und sowjetischen Films – Band 2“

“Klassiker des sowjetischen und russischen Films Band 2” ist bereits der fünfte Band in der Reihe “Klassiker des osteuropäischen Films” (die anderen Bände behandeln Polen, Tschechien/Slowakei und Ungarn) und die direkte Fortsetzung des Vorgängers, der ebenfalls letztes Jahr erschien und den russisch/sowjetischen Film bis ins Jahr 1949 abdeckte. Diesen Band hatte ich bereits in der Nummer 38 des „35 Millimeter – Das Retro-Filmmagazin“ besprochen.

Wie in den vorhergehenden Bänden werden auch hier wieder über 20 repräsentative Klassiker vorgestellt und eingehend untersucht. Während Band 1 von der prä-revolutionäre Zarenzeit bis in die Jahre der jungen Sowjetunion und der Ära des Stalinismus reichte, geht die Reise diesmal von Tauwetterperiode nach Stalins Tod („Die Kraniche ziehen“), über das Ende der UdSSR bis zum neuen Russland. Der letzte der hier vorgestellten Filme ist „Zartes Alter“ von Sergej Solov’ev aus dem Jahre 2000. Besprochen werden Klassiker und repräsentative Werke einzelner Filmemacher, wobei die Regel gilt: Pro Filmemacher immer nur ein Film. Dieser wird ausführlich besprochen und oftmals in einen zeitlichen, filmhistorischen und das Werk des Filmemachers betreffenden Kontext gestellt. Gerade diese Herangehensweise ist sehr spannend, denn so richtet auch „Klassiker des russischen und sowjetischen Films Band 2“ nicht nur den Blick auf einzelne Filme, sondern öffnet ihn auch auf die sowjetische und dann russische Filmgeschichte von 1957 bis 2000, sowie die bewegte sowjetisch/russische (Zeit)Geschichte.

Die Autoren des Buches stammen überwiegend aus dem akademischen Umfeld, trotzdem sind die Artikel überwiegend auch für den Laien allesamt sehr gut und flüssig lesbar. Qualitativ gibt es keinen Text, der irgendwie abfallen würde. Alle sind auf hohem und trotzdem auch für das breite Publikum sehr gut verständlichem Niveau geschrieben. Im Gegensatz zum ersten Band, finden sich hier bei den Autoren auch Namen, die (zumindest mir) auch aus anderen Publikationen oder Zusammenhängen bekannt sind. Sind. So schreibt Regisseur Dominik Graf über „Ein Menschenschicksal“ von 1959 (und erinnert einmal mehr daran, was für ein großartiger Filmtext-Autor er ist und wie schön es wäre, wenn es ein Nachfolger seiner empfehlenswerten Essay-Sammlung „Es schläft ein Lied in allen Dingen“ geben würde). Und Markus Stiglegger – der sicherlich keiner weiteren Vorstellung bedarf – ist mit einem Essay über „Komm und sieh“ mit dabei.

Wieder findet man neben den großen Namen des sowjetisch/russischen Films wie Michail Kalatozov („Die Kraniche ziehen“), Andrej Tarkovskij („Stalker“), Aleksej German („Mein Freund Iwan Lapschin“), Elem Klimov („Komm und sieh“), Aleksandr Sokurov („Die Tage der Finsternis“) und Aleksej Balabanov („Der Bruder“), auch viele hierzulande weniger bekannte Persönlichkeiten wie Leonid Gajdaj („Iwan Wassiljewitsch wechselt den Beruf“) oder Jurij Norstejn („Das Märchen der Märchen“). Insgesamt werden 22 und ihre Macher vorgestellt. Das Spektrum reicht vom Kriegsfilm, über Science Fiction und Satire bis hin zum Gangsterfilm.

Ein tolles, höchst informatives Buch, welches große Lust darauf macht, in den sowjetisch/russischen Film einzutauchen, aber auch, sich auch die anderen Bücher aus der Reihe „Klassiker des osteuropäischen Films“ zu besorgen. Einzig die völlige Abwesenheit von Abbildungen ist etwas schade.

Matthias Schwartz (Hg.), Barbara Wurm (Hg.), „Klassiker des russischen und sowjetischen Films – Band 2„, Schüren Verlag, 240 Seiten, € 14,90

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Das Bloggen der Anderen (15-02-21)

– Passend zur der unschönen Zeit hat Manfred Polak von Whoknows presents einen über 100 Jahre alten Kurzfilm ausgegraben, in dem Verhaltensmaßnahmen gegen die Spanische Grippe erklärt werden. Leider immer noch aktuell.

– Joachim Kurz hat auf kino-zeit.de einen schönen Artikel über Film als Therapie geschrieben.

– Auch in dieser Woche gibt es beim Kinogänger leider wieder einen Doppel-Kurz-Nachruf. Diesmal auf Christopher Plummer und Jean-Claude Carrière.

– Sehr gefühlvoll schreibt Till Kadritzke auf critic.de über die beiden Filme „The Souvenir“ und „Babyteeth“ und darüber, warum die Film einen Platz in seinem Herzen gefunden haben.

– Julia Turbina nimmt auf Filmlöwin Dario Argentos „Opera“ unter die feministische Lupe.

– „Das unbesiegbare Schwert der Shaolin“ alias „The Sentimental Swordsman“ gehört zu meinen Lieblingsfilmen aus Hongkong. Irgendwann hatte ich mal eine Kopie des deutschen VHS-Tapes im Player und habe mich in diese seltsame traumgleiche Mischung aus Martial Arts, Märchen, Grusel und Krimi verliebt. Bluntwolf von Nischenkino sieht das anscheinend ähnlich.

– Ich glaube in einem früheren Bloggen der Anderen habe ich mal einen Artikel über die wilde Entstehung von „Grizzly II“ verlinkt. Oder habe ich es auf Facebook gesehen? Ich weiß es nicht mehr. Aber einiges kann man jetzt in funxtons Filmrezension noch einmal nachlesen.

Schlombies Filmbesprechungen mit zwei Tipps: Den auch von mir sehr gemochten „Neon Demon“ und den mir bisher unbekannten (jetzt aber auf die Liste gewanderten) „Vivarium“.

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Das Bloggen der Anderen (08-02-21)

Jetzt ist es schon wieder passiert. Letzte Woche habe ich komplett vergessen, mich um „Das Bloggen der Anderen“ zu kümmern. Derzeit ist – man glaubt es in diesen Zeiten kaum – viel los und der Kopf nicht immer frei. Tut mir Leid für diejenigen, deren Blog-Texte deshalb hier nicht zum Zuge gekommen sind. Dann lege ich mal lieber gleich mit der aktuellen Woche los, bevor noch wieder etwas dazwischen kommt. So viel ist es diesmal auch nicht.

– Anne Küper berichtet auf critic.de vom Filmfest in Rotterdam, welches in diesem Jahr digital stattfindet.

Ebenfalls über das Filmfest in Rotterdam schreibt Katrin Doerksen auf kino-zeit.de. Leider war es ihr aufgrund regionaler Beschränkungen nicht möglich die Filme auch zu sichten, dafür stellt sie Highlights aus dem Programm vor. Seit einigen Jahren beschäftige ich mich sehr intensiv mit allerlei Spielarten des Jazz. Mittlerweile bin ich auch bei den Klassikern aus den 50er und 60ern angekommen. Was ich bisher noch nicht getan habe ist, mir Spielfilme über den Jazz oder bestimmte Jazzmusiker anzusehen (den brillanten „Soul“ mal außen vor). Sonja Hartl hat ein Essay über eben diese Filme geschrieben, und ich habe mir das mal fleißig mitnotiert.

– Spannende Lektüre gibt es wieder einmal auf Whoknows presents (wer es noch nicht getan hat, sollte sich die Seite dringend mal bookmarken). Manfred Polak schreibt über den tschechischen Film „Bila Nemoc“ (Die weiße Krankheit) den Hugo Haas 1937 nach einem Bühnenstück von Karel Čapek inszenierte. Ich bin gespannt und werde mir demnächst mal die „Krakatit“-Scheibe von Ostalgica besorgen, wo der Film als Bonus dabei ist. Ansonsten hat Manfred Polak da aber auch noch einen guten Tipp.

Der Kinogänger hat einen Doppel-Kurz-Nachruf auf Cicely Tyson (der mir tatsächlich nichts sagte) und Hal Holbrook verfasst.

– Hurra! Ein Lebenszeichen vom lange stummen Duoscope. Darüber freue ich mich. Zu lesen gibt es ein ausführliches Nick-Nolte-Porträt.

Filmlichtung schreibt sehr unterhaltsam über filmische Begegnungen mit Außerirdischen.

– Von „Chun Fang – Das blutige Geheimnis“ habe ich einst nur unter dem Titel „Human Lanterns“ gelesen und er ist deshalb nicht in meine Shaw-Brothers-Sammlung gewandert, weil die damalige Hongkong-DVD geschnitten gewesen sein soll. Jetzt weiß ich aber dank Bluntwolf von Nischenkino, dass es auch eine deutsche Fassung gibt und was er beschreibt klingt recht vollständig. Mal recherchieren. Von „Die fliegende Guillotine 2“ ist er allerdings weniger begeistert.

– Derzeit hege ich ein Faible für alte Schwarz-Weiß-Gruseler der preisgünstigen Sorte. Da kommt jetzt „Der Kopf, der nicht sterben durfte“, den Volker Schönenberger auf Die Nacht der lebenden Texte bespricht gleich mit auf den Einkaufszettel.

– Ein Film den ich nie gesehen habe, aber trotzdem Erinnerungen dran habe. „Die Nacht der Apokalypse“. Weil… den haben meine Schulkameraden damals ohne mich geguckt (Unverschämtheit) und sprachen danach ständig von der „Nacht der Apropos-Kalypse“. Schlombie von Schlombies Filmbesprechungen hat den auch gesehen… und vielleicht war es doch keine Unverschämtheit, dass ich damals nicht mit dabei war, sondern Glück.

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Das Bloggen der Anderen (25-01-21)

– Daniel Moersener beschäftigt sich auf kino-zeit.de damit, wie der deutsche Film mit dem Nationalsozialismus umgeht und kommt zu einem sehr ernüchternden Urteil. Beatrice Behn wiederum vergleicht Holocaust und Erinnerungspolitik in der BRD und in der DDR. Sehr lesenswert.

– Auf critic.de schreibt Robert Wagner ein spannendes Essay über die Filme von Catherine Breillat.

Noch mehr Jahresrückblicke. Diesmal von der film-rezensionen.de–Redaktion.

– „Und dann… was? Merkwürdige, filmische Folgeprojekte“ lautet der Titel eines interessanten Artikels von Filmlichtung.

– Als alter Comic-Fan finde ich den Hinweis von Liegeadler auf Kinogucker toll, dass es scheinbar eine französische Graphic Novel über Hitchcocks Leben gibt.

Sennhausers Filmblog berichtet über die Solothurner Filmtage und hier u.a. über zwei Dokumentarfilme: „The Brain – Cinq nouvelles du cerveau“ von Jean-Stéphane Bron und „Burning Memories“ von Alice Schmid.

Tonio Klein widmet sich auf Die Nacht der lebenden Texte dem tollen (und ungewöhnlichen) Argento-Spätwerk „Das Stendhal-Syndrom“.

– Heiko stellt auf Allesglotzer den frühen Slasher „Todestrauma“ vor, der ihn nicht ganz überzeugt hat.

– Dank Bluntwolfs Review auf Nischenkino gerade auf meinen Wunschzettel gewandert: Der Shaw-Brothers-Wahnsinn „Das Blut der roten Python“.

Volcano Zombies?!?!?! Was es nicht alles gibt. Nachzulesen bei Schlombies Filmbesprechungen.

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„35 Millimeter“-Magazin: Ausgabe 40 erhältlich

Bereits im Dezember ist die neue Ausgabe unseres Retro-Filmmagazins, welches die Filmgeschichte bis 1965 beleuchtet, erschienen.

Gerade für Freunde des klassischen Hollywoods hält die aktuelle Ausgabe eine Menge Lesestoff bereit. Das Titelthema beschäftigt sich nämlich mit dem Warner Brothers Studio. Dafür habe ich mir noch einmal mit großem Genuss zwei ganz besondere Horrorklassiker von Michael Curtiz angesehen: „Doctor X“ und „The Mystery of the Wax Museum“. Beide mit dem großartigen Lionel Atwill und im 2-Farben-Verfahren gedreht.

Wer mit dem Hollywood des „Golden Age“ nicht so viel anfangen kann, findet im allgemeinen Teil noch viele weitere spannende Themen. Wie man hier im Inhaltsverzeichnis nachlesen kann.

Heft #40 kann man HIER für € 6,00 zzgl. Versand beziehen.

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Das Bloggen der Anderen (18-01-21)

– Zum Jahreswechsel verstarb Jürgen Enz. Ich vermute einfach einmal, den meisten dürfte der Name spontan nichts sagen. Jürgen Enz drehte in den 70ern und 80er vor allem Sex- und Heimatfilme. Oftmals beides vermischt. Mir sagte der Name lange Zeit auch nichts, doch habe ich laut und deutlich seine Wiederentdeckung auf den Hofbauer-Kongressen mitbekommen. Bisher hatte ich noch nicht Zeit und Muße mich wirklich mit seinem Werk auseinanderzusetzen. Derweilen lohnt es sich aber sehr, die Nachrufe auf Jürgen Enz von Robert Wagner auf critic.de und Lukas Foerster auf Dirty Laundry zu lesen, die viel über das Phänomen und die Faszination der Person Enz erklären.

Jahresrückblicke auf Eskalierende Träume. Wie jedes Jahr eine bunte Mischung aus tollen Texten (wobei ich insbesondere den von Andreas Beilharz empfehlen kann) und unkommentierten (oftmals viel zu langen) Listen. Zum Eintauchen und drin wühlen.

Filmsucht.org hält Rückschau auf das Jahr 2020 für seinen Blog – was wahrscheinlich erst einmal für Blogger wie mich interessant ist, um zu sehen, dass Andere mit denselben Problemen zu kämpfen haben, wie man selber. Und dann gibt es noch eine Besprechung von Käutners leider noch immer viel zu unbekannten „Schwarzer Kies“ obendrauf.

– Italienische Sexkomödien der 70er und 80er können schon mal ganz hartes Brot für kühle Norddeutsche sein. Christian Genzel von Wilsons Dachboden kommt aus dem Süden und hat sich darum mal an „Ein nackter Po im Schnee“ gewagt.

– Das Sequel der Besprechung des Remakes. So kann man das wohl nennen. Filmlichtung ist nach der letzte Wochen noch immer nicht mit Gus Van Sants „Psycho“-Remake fertig und arbeitet sich weiter daran ab. Und er stellt einen Film vor, den ich selber auch erst vor kurzem entdeckt und lieben gelernt habe: Karl Freunds „Mad Love“ – Peter Lorres tolles US-Debüt.

– Der „Extrem-Spät“-Giallo „Eyes of Crystal” wurde mir nun schon sehr vielen Seiten empfohlen. Bluntwolf von Nischenkino macht da keine Ausnahme.

– Ich bin immer noch hin und her gerissen. Soll ich mir „New Mutants“ ansehen oder nicht. Der Trailer hatte mich vor langer Zeit neugierig gemacht. Die bisherigen Kritiken und die Produktionsgeschichte eher nicht. Volker Schönenberger fasst das alles noch einmal auf Die Nacht der lebenden Texte zusammen und kommt zu einer eigenen Einschätzung.

– Noch einmal Superhelden bzw. eine Superheldin. Den ausgesprochen gelungenen trailer von „Wonder Woman 1984“ habe ich mir gleich ein paar Mal angeschaut und mich tatsächlich auf den Kinobesuch gefreut. Dann kamen jetzt die ersten Kritiken (obwohl der noch gar nicht im Kino läuft?) und die waren eher hämisch. funxton fand ihn allerdings ganz gut – und das lässt mich hoffen.

– Zuletzt noch ein Klassiker: Filmklassiker aus Hollywood bespricht „Ein Braut für sieben Brüder“ von 1954, den ich als gemütliche TV-Sonntag-Nachmittag-Unterhaltung in Erinnerung habe.

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