„My House is on Fire“ – Ausstellung Lithographien von David Lynch in Oldenburg

An dieser Stelle möchte ich auf die höchst empfehlenswerten David-Lynch-Ausstellung im Horst-Janssen-Museum in Oldenburg hinweisen, in der Lithographien des Meisters thematisch zusammengefasst Werken von Horst Janssen gegenübergestellt wurden. Dabei faszinierend es sehr, wie ähnlich die Werk der Beiden, gerade in der direkten Gegenüberstellung, teilweise sind. Und dies obwohl sich beide Künstler nicht kannten. Ich gebe zu, dass ich mich in der Ausstellung aber vor allem mit dem Werk Lynchs beschäftigt habe. Und dies war schon beeindruckend. Wie seine Filme, sind auch die Bilder vielseitig interpretierbar und enthalten Details, die einem erst beim dritten oder vierten Blick auffallen. Spannend war auch zu sehen, wie hier schon Dinge vorweggenommen werden, die Lynch dann gerade in der dritten Staffel von „Twin Peaks“ weiterverarbeitete. Gerade die Werke, die sich um Elektrizität drehten.

Neben den Bildern, gab es auch eine kleine Installation (Ant Head) und den Kurzfilm „Fire (PoZar)“ von 2015 (die IMDb gibt 2020 an, da er dort erstmals veröffentlicht wurde), der von Marek Zebrowski vertont wurde, mit dem Lynch 2007 auch die CD „Polish Night Music“ aufnahm, die ebenfalls 2015 wieder veröffentlicht wurde.

Apropos Musik: Diese konnte man auch immer wieder auf Kopfhörern zu einigen Bildern hören. Hier hatte man sich für das Free-Jazz-Album „Thought Gang“, welches Lynch 2018 mit seinem Stammfilmmusikkomponisten Angelo Badalamenti als eben Thought Gang aufnahm. Keine leichte Musik, aber sehr spannend. Das Album hatte ich mir bereits auf CD bestellt, es hat aber eine längere Lieferzeit.

Wie ich erlauschen konnte, war Lynch auch stark in die Konzeption involviert und hat z.B. das Logo der Ausstellung entworfen.

Eine Info: Das Horst-Janssen-Museum wird gerade umgebaut, weshalb es derzeit nur über Umwege und durch die Hintertür zu erreichen ist. Zudem steht nicht die volle Fläche zur Verfügung – deshalb ist der Eintritt aber momentan auch frei! Auch für die Sonderausstellung und an allen Tagen (Di-So, 10:00-18:00 Uhr). Führungen gibt es aber auch. Die sind dann nicht kostenlos, aber laut Homepage kostet das 3 Euro pro Person für 60 Minuten, bzw. 4,50 für 90 Minuten. Hätte ich auch gerne mit gemacht, aber ich wurde leider an der Kasse nicht drauf aufmerksam gemacht, und bemerkte dies erst nachdem ich rein bin, und eine geführte Gruppe von drei Personen kurz nach mir durch die Ausstellung geführt wurde. Ich habe mich dann aber in Hörweite aufgehalten (was eh kaum zu umgehen war) und alles wichtige mitbekommen.

Schade war auch, dass der Katalog nicht zu erwerben war, da er gerade erst gekommen und bereits ausverkauft war. Ich solle es aber über die Homepage versuchen (wo ich bislang dazu noch keine Möglichkeit gefunden habe). Zudem ist aufgrund des Umbaus der Museumsshop geschlossen, sodass man das einzige angebotene Buch von Lynch (die deutsche Ausgabe von „Catching the Big Fish“) nur als Ansichtsexemplar anschauen konnte.

Die Ausstellung geht noch bis zum 16. Februar. Interessierte sollten sich als besser beeilen.

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