– Frédéric Jaeger macht sich auf out takes sehr interessante Gedanken darüber in welche Zukunft der deutsche Film blickt. Und mit dem Satz: „Wenn sich aber Zuschauer von hiesigen Filmen abwenden, dann doch nicht, weil sie zu wenig Klein-Hollywood sind. Sondern, weil sie ihre Eigenheiten zu selten pflegen. Weil sie verwechselbar, wenn nicht sogar austauschbar sind“ spricht er mir aus der tiefsten Seele. Das sollten sich auch mal die Freunde vom „neuen deutschen Genrefilm“ durch den Kopf gehen lassen.
– In der letzten Woche war leider wieder einmal zwei Todesfälle zu beklagen. Zum einen verstarb der große Schauspieler Martin Landau, zum anderen der von vielen hochverehrte Modernisierer des Horrorfilms: George A. Romero. Der Kinogänger hat sowohl für Landau, als auch Romero einen Nachruf verfasst. Einen weiteren Romero-Nachruf gibt es auf dem neuen Filmblog von Robert Zion. Über George A. Romero und seine Bedeutung hat auch Oliver Nöding auf critic.de einen schönen Text verfasst.
– Auf seinem Blog Remember It For Later bespricht Oliver zwei Filme, die mir sehr am Herzen liegen, da sie mich mit ihrer sehr merkwürdigen, dichten und im wahrsten Sinne des Wortes „traumhafte“ Stimmung immer wieder faszinieren: Lucio Fulcis „Das Haus an der Friedhofsmauer“ und Mario Bavas „Lisa und der Teufel“. Zu meiner Schande muss ich übrigens gestehen, dass mir „Shining“-Referenzen bei „Haus“ bisher gar nicht so aufgefallen sind, obwohl sie so offensichtlich sind. Spannend.
– Weiter geht es mit Italien: Gerade ist hierzulande der Giallo „Haus der tödlichen Sünden“ erschienen, den Mauritia Mayer auf Schattenlichter sehr positiv bespricht.
– Und nochmal: Funxton ist von dem überraschend tolle Giallo „La Ragazza Dal Pigiama Giallo“, der hier unter dem irreführenden Titel „Blutiger Zahltag“ erschien, ebenso begeistert, wie ich es war.
– Rainer Kienböck hat auf Jugend ohne Film einen Vortrag online gestellt, den er anlässlich einer Vorführung hielt, die den Brüdern Auguste und Louis Lumière gewidmet war.
– Eine wahnsinnig interessante Geschichte, hat Manfred Polak auf Whoknows presents zu erzählen. Bei Planierarbeiten für ein neues Freizeitzentrum 1978 kamen in Dawson City, ganz im Nordwesten Kanadas, völlig unerwartet Filmdosen und Filmrollen ans Tageslicht. Die Bauarbeiten wurden vorübergehend unterbrochen, und eine erste Sichtung der Rollen ergab, dass es sich um Stummfilme handelte, die offenbar seit Jahrzehnten dort im Boden lagen, der die meiste Zeit des Jahres gefroren ist. Bill Morrison hat daraus einen Dokumentarfilm gemacht, den Manfred seinen Lesern sehr ans Herz legt. Der Film lief auch schon mal Mitten in der Nacht auf Arte, wo ich ihn leider verpasst habe.
– Die drei Cineasten schreiben über die frühen Western “The Lawless Nineties“ und „King of the Pecos“, beide von 1936, beide von Regisseur und Citizen John Kane und mit John Wayne als heldenhaften Hauptdarsteller, die sie für die Entwicklung des Genres für wichtig erachten.
– Filmlichter teilt meine Begeisterung für den Klassiker „Der dritte Mann“, daher hat er diesem Film einen längeren Text gewidmet.
– Bong Joon-hos „OKJA“, der derzeit exklusiv auf Netflix läuft, ist in aller Munde (kein Wortspiel). Michael Schleeh von Schneeland hat ihn gesehen und recht angetan von dem Film, in dem die Liebe eines Mädchens zu seinem Hausschwein eine kleine Welt rettet.
– Christian schreibt auf Schlombies Filmbesprechungen über die ersten beiden „Nightmare on Elm Street“-Filme. Beide gefallen ihm ausgesprochen gut. Beim zweiten hat er auch eine etwas andere Deutung als bei der Mehrheit der Fall ist.
– Wo wir gerade bei Horror-Klassikern sind: Volker Schönenberger bespricht auf Die Nacht der lebenden Texte Sam Raimis „Tanz der Teufel 2“.
– Und zum Abschluss noch ein kleines Highlight: Marco Mewes hat auf Duoscope einmal die großen, epischen Kriegs- und Schlachtenfilme, in denen Hollywood zwischen 1951 und 1980 den Zweiten Weltkrieg unter enormen Kosten und ebenso enormer Publikumsbeteiligung filmisch aufgearbeitet hat, angesehen.