Das Bloggen der Anderen (23-11-15)

bartonfink_type2– Das große Thema der letzten Woche war Gaspar Noes neuer Film „Love“, der die Blogger-Gemeinschaft spaltete. Auf Cereality wurden gleich zwei Reviews veröffentlicht: Eine Pro von Timo Kießling und eine Contra von Nathanael Brohammer.  Auf der Contra-Seite finden sich auch Ronny Dombrowski von cinetastic  wieder, während stu von Die drei Muscheln begeistert ist. Keine Ahnung, wie mir der Film gefallen wird, aber ich finde es immer schön, wenn ein Film die Kraft hat so zu polarisieren.

– Passend dazu: cutrins Notizen vom Pornofilm-Festival in Berlin auf filmosophie.

– Jemand, der mit seinen Filmen ebenfalls stark polarisiert ist Ulrich Seidl, der auf critic.de von Johannes Bluth interviewt wird.

– Dennis Vetter macht sich auf Negativ anlässlich des 58. DOK Leipzig Festivals kritische Gedanken zum Status des Dokumentarfilms.

– Kritische Gedanken macht sich auch Joachim Kurz, der in einer dreiteiligen Reihe auf B-Roll den immer wieder angekündigten, ausgesprochenen und dann doch verschobenen Tod des Kinos und mögliche Zukunftsperspektiven untersucht.  An selber Stelle schreibt Martin Beck über den Filmtrailer, enttäuscht, falsche und erfüllte Erwartungen. Und Patrick Holzapfel fragt: „War Woody Allen früher wirklich besser als heute?“ – meine Antwort als jemand, der bis auf eine Handvoll Filme alle auf DVD besitzt fällt etwas anders aus als Patricks, lesenswert und nachdenkenswert ist sie aber allemal.

– Wie aufmerksame Leser dieser Rubrik wissen, hat Patrick auch seinen eigenen Blog Jugend ohne Film. Auf diesem stellt diesmal Claudia Siefen den koreanischen Meisterregisseur Im Kwon-taek vor. Eine für das koreanische Kino sehr wichtige Figur.

– YP und PD von Film im Dialog waren auf der Viennale und haben dort mit “Outrage” und “The Bigamist” zwei Filme der amerikanischen Regisseurin (und Filmstar) Ida Lupino gesehen. Diese liefen dort als „Tribute“ für die einzige weiblichen Studioregisseurin der 50er Jahre.

– Sir Donnerbold kommentiert auf seinem Blog sdb-film die bisherigen zwölf Marvel-Universe-Verfilmungen auf bringt sie in eine persönliche Rangfolge.

– Immer wieder schön, wenn ein Blogger den anderen (oder in diesem Falle die andere) vorstellt. Hier interviewt Alex Matzkeit von real virtuality Andrea David von filmtourismus.de. Den Blog hatte ich ja anfangs auch ein paar Mal verlinkt bis mir etwas zu viel kommerzielles Sponsoring auftauchte. Schade, dass dies im Interview nicht angesprochen wird. Des weiteren hat Alex unter der Rubrik „Real Virtualinks“ einige Links aus der Film-Blogosphäre zusammengesucht. Ich hatte ja schon gedacht, dann könnte ich „Das Bloggen der Anderen“ ja langsam dicht machen, aber Alex‘ Links stammen mehr aus dem englischsprachigen Raum. Zudem schreibt er: „Sollte mir “Real Virtualinks” auf lange Sicht übrigens doch zu viel Zeit rauben, werde ich es wieder einstampfen.“ Ich bin gespannt…

– Apropos: Wunderschöne Touren zu den Drehorten toller Filme findet man auch immer auf Schattenlichter. Diesmal hat es Mauritia Mayer allerdings nach Nürnberg gezogen. Nicht um Drehort-Vergleiche zu knipsen, sondern zum 1. Festival des Actionfilms mit dem großartigen Namen „Karacho“. Hier ihr Bericht.

– Schlombie hat ja auf Schlombies Filmbesprechungen auch eine Rubrik, in der er Links mit Filmbesprechungen sammelt. Diese Woche bleibt diese aber leer, dafür hat er mehrere Jess-Franco-Filme gesehen und die stießen bei ihm nicht auf Ablehnung. Zu „Eine Jungfrau in den Krallen von Frankenstein“ schreibt er, der Film „steckt so voller liebenswerter bescheuerter Ideen, dass es eine Freude ist ihn zu sichten“ und zu „Jungfrau unter Kannibalen“ da sei “etwas nicht Greifbares das mir gefällt, eine gewisse Stimmung, die sich erst entfacht wenn man sich eine Zeit lang in „Mandingo Manhunter“ (Alternativtitel) hineingeguckt hat.“ Hey, Schlombie – jetzt gleich noch 10-12 Francos hinterher und dann at der Meister auch Dich in seinen Bann gezogen. 😉

– Interessanterweise hat auch Oliver Nöding von Remember It For Later gerade den „Jungfrau unter Kannibalen“ gesehen und kommt zu einem ganz ähnlichen Schluss: „Es ist vor allem diese seltsame Aufgeräumtheit, die Francos Filme oft auszeichnet, die auch EL CANIBAL gegen jede Vernunft zum Funktionieren verhilft.“  Und eine ganz große neue Liebe hat Oliver auch gefunden: Peter Stricklands „The Duke of Burgundy“.

– In Olivers „Fachgebiet“ fällt auch „Protect and Kill“ von 1993. Dieser wird diesmal allerdings von Christian Genzel auf Wilsons Dachboden besprochen.

– „Vergessene Stunde“ ist ein sehr toller Film noir. Findet auch totalschaden auf Splattertrash.

– Da ist er wieder. „Im Visier des Falken“ –eine verstörende Jugenderinnerung von mir. Jetzt bespricht ihn auch Sebastian auf Nischenkino. Es wird Zeit, dass ich mir mal die DVD zulege, auch wenn diese laut Sebastian nicht so toll wie der Film ausgefallen ist.

Roger Corman macht jetzt „The Asylum“ Konkurrenz und hat „Sharktopus vs Pteracuda“ ins Feld geschickt, wie Volker Schönenberger auf Die Nacht der lebenden Texte zu berichten weiß.

– In ähnlichen, aber weitaus sympathischeren, Gewässern fischt auch „The Night of the Lepus“ mit seinen Killer-Kaninchen. Gar nicht flauschig ist der französische Film „Dealer“, der „einen auf überaus dankbare Weise durch ein unerbittliches, emotionales Wechselbad treibt“. Über beide Filme liest man auf funxton.

– Ich bin ja ein großer Jan-Švankmajer-Fan und ärgere mich darum, dass ich bis heute noch keinen Blick auf seine „Alice“-Verfilmung werfen konnte. Dank Oliver Armbrust und seiner Besprechung des Filmes auf film-rezensionen.de weiß jetzt aber, dass ich mir die wohl recht günstig via England besorgen kann. Wo ich ihm ebenfalls dankbar bin: Ich bin noch nie durchgestiegen, welche Filme, Serien, Zusammenhänge, Spin-Offs etc. es jetzt eigentlich bei „Ghost in the Shell“ gibt. Dank seines Specials zu diesem Animee-Universum weiß ich jetzt endlich Bescheid.

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2 Antworten zu Das Bloggen der Anderen (23-11-15)

  1. Alex sagt:

    Du hast absolut recht, das anzusprechen, mit der Kommerzialität. Wenn du dir die Fragen anschaust, siehst du, dass ich versucht habe, es anzusprechen, aber Andrea nicht drauf eingegangen ist. Ich habe das versucht, in der Einleitung aufzufangen, indem ich auf den PR- und Marketing-Hintergrund eingehe. Journalismus ist das nur selten, ich finde es trotzdem oft interessant – aber ich interessiere mich ja auch sehr für Marketing.

  2. Andrea sagt:

    Ich melde mich mal kurz zum angesprochenen kommerziellen Sponsoring.
    Unter den über 300 Artikeln auf http://www.filmtourismus.de sind lediglich zwei Gesponserte Posts, also tatsächlich finanziell unterstützte Artikel, die auch als solche gekennzeichnet sind. Wie im Interview mit Alex erwähnt, bin ich auch öfter mal auf einer Pressereise dabei. Ohne diese könnte ich weit weniger Drehorte besuchen und würde auch weniger exklusive Infos und Einblicke bekommen. Daher schreibe ich auch Tourismusämter der Reiseziele, die ich ohnehin gerne unter die filmische Lupe nehmen möchte, aktiv dazu an.
    Die Einnahmen kommen weniger über den Blog als über Artikel für andere Medien und Beratungsprojekte.
    Weitere Fragen jederzeit gern. 🙂

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