Das Bloggen der Anderen (02-06-14)

bartonfink_type2– Das japanische Festival Nippon Connection in Frankfurt ist gerade wieder zu ende gegangen und für alle, die nicht dabei sein konnte (so wie ich), gibt es einen ausführlichen Bericht von Michael Schleeh auf Negativ.

– Auf seinem eigenen Blog Schneeland schreibt er noch einmal vertieft über den dort gezeigten Film „Lesson of the Evil“ von Takashi Miike.

– Auch Christian Moises von Eskalierende Träume befasst sich mit der Nippon Connection und schreibt einen ausführlich und hochinteressanten Bericht über die Retrospektive, die in diesem Jahr dem wichtigen Vertreter der „Neuen japanischen Welle“, Kô Nakahira, gewidmet war.

– Ebenfalls bei der Nippon Connection war der Blog Schöner Denken, der seine Beiträge mit Podcasts ergänzt.

– Auf unserem Phantastival 2012 lief der sowjetische SF-Stummfilm „Aelita“ mit Musikbegleitung. Die Fassung war allerdings merkwürdig kurz und im Gegensatz zur angekündigten Zeit fehlten plötzlich fast 45 Minuten. Ich frage mich, welche Fassung Sascha Nolte von Die seltsamen Filme des Herrn Nolte gesehen hat, der den Film auf seinem Blog vorstellt.

– YP und PD von Film im Dialog befassen sich diesmal mit einem spannenden Regisseur, dem Kanadier Denis Villeneuve, der gerade mit zwei Filmen, „Prisoners“ und „Enemy“, in den deutschen Kinos zu Gast war.

– filmosophie nennt den neuen Disney-Film „Maleficent“ einen Emanzen-Porno. Warum, kann man auf ihrem Blog filmosophie nachlesen. Ferner schreibt dennis über „Emma hat Flügel“ von der Hamburger Untergrund-Filmemacher-Crew „Arrogant & Radikal“, über die ich hier vor Kurzem auch berichtete, als sie Unterstützer für ihr neues Projekt suchten.

– Auf B-Roll fragt filmosophie unter ihrem bürgerlichen Namen Sophie Charlotte Rieger, ob Frauenfilme immer gleich Problemfilme sein müssen und schreibt: „Frauen machen keine „Problemfilme“, weil es ihnen im Blut liegt, sondern unter anderem deshalb, weil sich hierin ihre eigene Erfahrungswelt widerspiegelt.“

– Sträflich vernachlässigt werden ja immer die Simmel-Verfilmungen der 70er, die ja quasi die legitimen Nachfolger der Wallace- und May-Reihen der 60er sind. Immerhin brachte es diese Reihe auch auf neun Verfilmungen, die fast ausschließlich von Meisterregisseur Alfred Vohrer gedreht wurden. Udo Rotenberg stellt mit „Und Jimmy ging zum Regenbogen“, den auf Grün ist die Heide den ersten Film dieser Serie vor.

– Und auf seinem Blog L’amore in cittá analysiert er einen meiner Lieblingsfilme: Lucio Fulcis „Woodoo – Schreckensinsel der Zombies“, den er auf dem 1. Italienischen Genre-Festival in Nürnberg gesehen hatte.

– Auf Hard Sensations schreibt Jamal Tuschick über „Nymphomaniac Vol. 2“ oder vielmehr fiktionalisiert seinen Kinobesuch.

– Wo gerade die neue Big-Budget-US-Variante in den Kino läuft, ist es auch schön, mal wieder an den ersten „Godzilla“ von 1954 zu erinnern, wie es Robin Schröder auf Mise en cinéma tut. http://miseencinema.wordpress.com/2014/05/27/godzilla/

Movies & Sports stellt den Filmpodcast „Die Flimmerfreunde“ vor. http://negativespace.blogger.de/stories/2407243/

– Ich muss Oliver Nöding echt bewundert. Gerade das zweite Mal Vater geworden und trotzdem schreibt er auf Remember It For Later eine Filmbesprechung nach der anderen. Sein Geheimnis, wie er das schafft, möchte ich mal kennen. U.a. dabei: Der vorerst letzte Teil der „Kommissar X“-Reihe: „Drei goldene Schlangen“. Der wirklich letzte Teil „.. jagt die roten Tiger“ ist ja leider bisher nicht in Deutschland erhältlich – kommt aber scheinbar bald von „Filmjuwelen“.

– Wie heißt der Film, bei dem Bruce Dern seine Diana Ladd kennenlernte und sie kurz darauf ihre Tochter Laura Dern zeugten? Natürlich :“Die wilden Engel“ – nomen est omen. Totalschaden bespricht diesen Rockerfilm-Prototyp, der Hauptdarsteller Peter Fonda auf die Idee zu „Easy Rider“ brachte auf Splattertrash. Ferner: Argentos „Die neunschwänzige Katze“.

– Zeit für Experimentalfilme. „ERE ERERA BALEIBU IZIK SUBUA ARUAREN… ist ein abstrakter Film, den Sistiaga direkt, also ohne Kamera, auf 35mm-Film malte“, schreibt Manfred Polak auf Whoknows presents, wo er den obengenannten Film vorstellt, aber auch sehr viel lesenswertes über den Künstler José Antonio Sistiaga schreibt.

Nischenkino schreibt über Claude Sautets „Die Dinge des Lebens“ mit Romy Schneider und Michele Piccoli, er sei „Grandios, Berührend, exzellent gespielt mit einer emotional ergreifenden Melancholie…“.

– „Es gibt ja so Filme, von denen man vorher weiß, dass sie kitschig, vorhersehbar und dermaßen simpel erzählt sind, dass sogar noch Taub-Blinde alles kapieren. Aaaaber in ihrem Bombast bewegen sie etwas, eben dieses seltsame Ding im Brustkorb, das manche Herz nennen. Ich nenne so rare Meisterwerke Empathie-Pornos, weil sie die höchste Kunst repräsentieren, indem sie sogar den Zyniker noch begeistern.“ Das schreibt Reda auf Der breite Grad in Bezug auf den japanischen Film „Season of Snow“, den er am Ende noch mit der Schulnote 1 belohnt.

– Oliver Armknecht fährt auf film-rezensionen.de mit seinem Animations-Special fort und stellt den Anime „Tekkonkinkreet“ vor. Den habe ich einst auf dem Japanischen Filmfest in Hamburg gesehen und fand ihn ganz fürchterlich. Nach Olivers Besprechung sollte ich mich vielleicht mal an eine Zweitsichtung wagen. Des weiteren: Der mexikanische Horrorfilm „Here Comes the Devil“, den wir letztes Jahr für das Phantastival in Betracht gezogen hatten und der auch noch auf meiner Liste steht.

– Auch Komm und sieh stellt einen Anime vor: Hayao Miyazakis letzten Film „Wie der Wind sich hebt“, der am 17.7. in die Kinos kommt. Auch Shion Sonos Neuer, „Why Don’t You Play in Hell“ wird besprochen.

– Als Kinder hatten wir in der Grundschule einen Helden: Jimmy Bondi (Mr. Zehetgruber himself), den „kleinen Bruder von James Bond“, und sein Wunderauto Dudu. Schlombie hat den ersten Film der Dudu-Reihe wohl zu spät im Leben gesehen, um ihn noch lustig zu finden. Entsprechend der Verriss auf Schlombies Filmbesprechungen. Und es gibt eine weitere Folge der „Besprechungen der Anderen“.

Going to the movies entdeckt Gemeinsamkeiten zwischen Jan de Bonts „Speed“ und Henri-Georges Clouzots Meisterwerk (und einer meiner meiner All-time favorites) „Lohn der Angst“.

Tonight is gonna be a large one empfiehlt das Buch „Cabinet of Curiosities: My Notebooks, Collections, and Other Obsessions“ von Guillermo del Toro, in dem dieser seine Notizbücher, die er meist projektübergreifend führt, veröffentlicht hat.

Deep Red Radio fragt sich, ob der amerikanische Amateuer-Horrorfilm „Resolution – Cabin of Death“ tatsächlich solch eine Perle ist, wie das Cover behauptet. Die Antwort: Ja, der Film ist durchaus empfehlenswert, nur die deutsche DVD ist zum Weglaufen.

– Nachdem in der letzten Woche Alexander Matzkeit den belgischen Animations-Regisseur für real virtuality interviewt hat, ist jetzt sein Kollege Gerold Marks für Digitale Leinwand dran. Eine schöne Ergänzung.

– Zum Schluss: Lukas Foerster erinnert auf Dirty Laundry kurz an den DEFA-Film „Für die Liebe noch zu mager“.

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3 Antworten zu Das Bloggen der Anderen (02-06-14)

  1. bullion sagt:

    Wieder mal eine schöne Sammlung an Einträgen, über die ich während der letzten Tage teils auch gestolpert bin, mit ein paar Neuentdeckungen. Danke auch für die Erwähnung! 🙂

  2. Sascha Nolte sagt:

    Hallo Marco,

    zu Deiner Frage:

    Meine russische DVD-Fassung läuft 80 Minuten. Hatte nicht das Gefühl, dass da was fehlte… Die amerikanische DVD von Image soll allerdings ganze 111 Minuten Laufzeit aufweisen, denke jedoch, dass es sich um Differenzen aufgrund verschiedener Laufgeschwindigkeiten handelt…

  3. apocalypse 2012 sagt:

    Zum Film Maleficent (eben kein „Emanzenporno“ und auch keine „Mutterliebe“):

    Die Herrin der Tiere (und des Waldes) sollte man eben nicht vergewaltigen (“die Flügel wegnehmen”), denn nur sie liebt alle Lebewesen mit UNBEDINGTER LIEBE…. (inklusive die Menschen = domestiziert-zivilisierte Tiere = „little beasties“)

    Kein Wunder, dass alle Feen, Magier und Schamanen ausgestorben sind in “unserer” Welt voll von Eisenkäfigen (Häuser aus Stahlbeton, Autos, Stromleitungen, Handys…), Eisenflügeln (Kampfflugzeugen, Drohnen) und Eisenmünzen (Geld)…

    Übrigens: es gibt auch einen „Herrn der Tiere“… Aber auch dieser ist ausgestorben.

    Und: Es gibt eben Rein-Metalle (ungebundene reine feste Metalle) und gelöste Metalle (Metall-Ionen gebunden in Flüssigkeiten) bzw. Salze (Metall-Ionen gebunden im Gestein).
    Letztere beiden gebundenen Metall-Ionen sind für Feen unproblematisch, da es sich um feine Metall-Ionen handelt, die zu Hauf in gebundener Form in der Natur vorkommen. Der Körper braucht dabei nur diese Metall-Ionen (z.B. im Mineralwasser).

    Rein-Metalle gibt es jedoch erst seit der Mensch gelernt hat, diese Metalle aus Lösungen oder Salzen (Gesteinen, Erzen) heraus zu bekommen — meist unter extrem hohem energetischen Aufwand (Erz-Minen, Bergbau, Hochöfen, Schmelzöfen).
    Daher hat der Mensch es erst vor ca. 5000 Jahren geschafft, Kupfer aus dem Gestein zu gewinnen, danach Bronze, dann Eisen (800 v. Chr.) und dann Stahl und Aluminium (v.a. heute), sodass immer härtere Rein-Metalle (und damit auch Waffen) geschmiedet werden konnten.
    Kein Wunder, dass Feen eben vor solchen von der Natur losgeeisten Rein-Metallen (Metall-Helme, Metall-Rüstungen, Waffen, etc. etc.) Angst haben, nicht jedoch vor Gesteinen oder Mineralwasser (also in der Natur gebundenen Metall-Ionen).

    Ausnahmen: Gold und Silber, die auch so in der Natur schon als reine Metalle (gediegen) vorkommen und relativ einfach aus der Natur gewonnen werden können (z.B. Gold in Bächen durch langwieriges Sieben), d.h. ohne grossen energetischen Aufwand.

    Es ist übrigens interessant, dass die Fee Maleficent (“Herrin der Tiere und des Waldes”) zwar Kinder hypnotisieren und in kurzzeitigen Schlaf versetzen kann, aber nicht mehr die korrupten Erwachsenen in Stahl-Panzern (die Juristen würden hier wohl von “Willensfreiheit” bei den Erwachsenen sprechen).

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