Das Bloggen der Anderen (10-02-14)

bartonfink_type2Es ist Berlinale und die halbe Filmblogosphäre scheint sich in der Bundeshauptstadt aufzuhalten, und über die Filme des Festivals zu bloggen. Was es mir einerseits einfach, andererseits aber auch schwer macht. Es gibt so viele Blogeinträge, dass ich wirklich nicht näher auf jeden einzelnen eingehen kann. Ich werde aber mal versuchen, den ganzen Wust möglichst übersichtlich zu strukturieren.

– Fangen wir mit dem Team von Daumenkino an. Jennifer Ament hat den neuen Film von Michel Gondry „Is the Man Who Is Tall Happy?“ gesehen, eine „animated conversation“, die sie interessant fand. Ferner hat sie die kanadische Doku „La marche à suivre“ über Problemkinder gesehen, die ihr gut gefallen hat. Arne Fischer sah „The Midnight After“ von Fruit Chan, den er okay findet. Philipp Fust war in „Snowpiercer“ und schreibt „(auf ihn) passt (…) besonders ein Adjektiv: grandios!

– Weiter mit Sennhausers Filmblog und Dominik Grafs Schiller-Film „Geliebte Schwestern“, den Brigitte Häring ziemlich fürchterlich findet. „The Monuments Men“ von George Clooney fand sie unterhaltsam, aber enttäuschend. Den Eröffnungsfilm „Grand Budapest Hotel“ mochte sie aber sehr gerne.

– Für Negativ berichtet Michael Schleeh von der Berlinale. Er hat „Grand Budapest Hotel“ gesehen, ist aber nicht ganz so euphorisch.

– Für Filmosophie ist cutrin auf dem Festival und besonders fleißig. Sie schreibt über den Lincoln-Film „The Better Angels“von A.J. Edwards (fand sie berauschend), „Güeros“ von Alonso Ruíz Palacios („gewissermaßen der mexikanische „Oh Boy““) und den Dokumentarfilm „The Dog“, der quasi die Vorgeschichte zu Sidney Lumets „Hundstage“ erzählt, welchen sie sehr gelungen findet. Des weiteren war sie in Michel Gondrys „Is the Man Who Is Tall Happy?“, den sie interessant fand, aber ihrer Meinung nach zum falschen Zeitpunkt gesehen hat. Die Doku „Finding Vivian Maier“ über eine unbekannte Fotokünstlerin, deren Nachlass durch Zufall gefunden wurde, mochte sie sehr gerne.    Das sehr harte indische Drama „Papilio Buddha“ von Jayan Cherian ist für sie auch ein sehr starker Film. Der vietnamesische Endzeit-Film „Nuoc“ hat sie letztendlich auch zufrieden gestellt.

– Auch Mehrfilm bloggt von der Berlinale. Dort hat Lida Bach in der „Perspektive Deutscher Film“ den Film „Hüter meines Bruders“ gesehen, den sie „schwammig“ fand. Der norwegisch-niederländischen „Blind“ konnte sie auch nicht recht überzeugen. Der drei-stündige, starbesetzte „The Turning“ aus Australien, lässt sie ein wenig zwiespältig zurück.

– Thomas Groh stelle auf filmtagebuch das Berlinale Forum vor, wo Filme des Japaners Noboru Nakamura gezeigt werden.  und bespricht den vietnamesischen Film „Nouc“, der ihm mit Abstrichen gefiel.

– Und wieder der Eröffnungsfilm „Grand Budapest Hotel“. DasDingAufDerSchwelle findet ihn vorzüglich.

– Auf Cineastic.de findet ist Peter Gutting ebenfalls von Wes Andersons „Grand Budapest Hotel“ sehr begeistert. Noch sehr viel mehr gefiel Ronnie Dombrowski Bong Joon-hos “Snowpiercer”, denn er für den mit weitem Abstand beste Science Fiction Film der letzten Jahren hält.

– Auf Französischer-Film.de gibt es eine Auflistung aller französischen Filme auf der Berlinale.

– Michael Schleeh schreibt auf Schneeland über den japanischen Meisterregisseur Teinosuke Kinugasa, von dem einige Werke in der Retrospektive „Licht und Schatten“ laufen.

critic.de gibt einige Empfehlungen und Danny Gronmaier berichtet über die Sektion „Perspektive Deutsches Kino“. Hier sollte man sich vor allem „Der Samurai“ von Till Kleinert merken.

– Aber genug von der Berlinale. Es gibt ja Gott sei Dank noch andere interessante Themen. Wie zum Beispiel die Brian-de-Palma-Reihe im Hamburger Metropolis, die The Wayward Cloud vorstellt.

– Oder „The Ghost of the Hunchback„, einen japanischen Gruseler von 1965, den Alex Klotz auf Hypnosemaschinen vorstellt. Regie führt hier Hajime Satô, der auch den tollen „Goke – Vampir aus dem Weltall“ inszeniert hat.

– Viel gibt es auch wieder bei Oliver Nöding auf Remember It For Later zu entdecken. 2x Franco („Miss Muerte“ und „Necronomicon“), die Fortsetzung der sehr interessanten „Derrick“-Sause („Derrick“ hatte ich schon seit Jahren nicht mehr auf dem Schirm – wahrscheinlich, weil ich die letzten, sehr steifen und am Rande der Selbstparodie schlitternden Folgen „live“ mitbekommen hatte und diese meine Interesse an der Materie nicht gerade förderten – obwohl mir einige Highlights doch im Gedächtnis geblieben waren, aber der immer gleiche Matsch überwog) und Will Trempers „Endlose Nacht“, den ich mir unbedingt noch besorgen muss.

– Einer meiner allerliebsten Filme ist Maya Derens ganz wunderbarer Traum „Meshes of the Afternoon“. Auch Stubenhockerei fehlt angesichts dieses Meisterwerks fast die Worte.Von dem Fragment „Witches’s cradle“, einem Film, den Maya Deren mit dem Surrealisten Marcel Duchamp drehen wollte, habe ich jetzt bei Stubenhockerei das erste Mal gehört. Danke für den Hinweis.

– Zu dem urbayerischen Kabarettisten Gerhard Polt habe ich ein ambivalentes Verhältnis. Einiges ist aber schon genial, weshalb ich recht gespannt auf seinen neuen Film „… und Äktschen“ bin, der die Hitler-Filmerei aufs Korn nimmt. Oliver Armknecht hat ihn gesehen und auf film-rezensionen.de durchaus kritisch besprochen.

– Klaus Kreimeier setzt auf Filmgazette die Reihe „Magische Momente“ mit dem Film „Yella“ fort. Michael Schleeh stellt die Doku „Handschlag mit dem Teufel – General Roméo Dallaire und der Völkermord in Ruanda“ vor, die sehr interessant zu sein scheint und Ulrich Kierst hat „Zero Killed“ von Michal Kosakowski (zur Zeit einer der führenden Köpfe hinter dem „German Angst“-Projekt) gesehen und für gut befunden. Von Harald Steinwender gibt es eine relativ positive Kritik zum Alpen-Monster-Horror „Blutgletscher“.

Hauptsache Stummfilm nimmt sich eines „modernen“ Films ohne Worte an. Jacques Tatis unsterblichen – und ein weiterer meiner persönlichen Favoriten – „Playtime“. Und als Bonus gibt es noch eine Handvoll kürzerer Filmkritiken obendrauf.

– YP und PD unterhalten sich auf Film im Dialog über den großartigen und leider viel zu früh verstorbenen Philip Seymour Hoffman.

– Harald Mühlbeyer von screenshot war in Mannheim wieder auf einer Grindhouse-Nacht und schreibt über das Double-Feature „Re-Animator“ und „Hydra – Verschollen in Galaxis 4“.

Drama-Blog über ein Schriftstück, in dem sich ein anonymer Drehbuchautor über die Qualität und die Bedingungen im deutschen TV auslässt.

– Patrick Holzapfel schreibt auf Jugend ohne Film über den Symbolismus von Schlangen im Film und Rainer Kienböck steuert zum dem Blog ein Portrait des italienischen Regisseurs Gillo Pontecorvo bei.

– Nachdem er das letzte Mal dem Regisseur Antonio Pietrangeli ein aufschlussreiches Essay gewidmet hat, nimmt Udo Rotenberg auf L’Amore in cità diesmal dessen ersten Spielfilm „Die Sonne in den Augen“ von 1954 unter die Lupe.

Anlässlich des Todes von Maximilian Schell bespricht Udo auf Grün ist die Heide den Film „Ein Mädchen aus Flandern“, bei dem 1956 Helmut Käutner Regie führte.

– Lesenswertes gibt es auch wieder auf Whoknows presents. Dort geht Manfred Polak zunächst auf die damals gnadenlos gefloppte Dr.Seuss-Verfilmung „Die 5000 Finger des Dr. T“ ein, während sich david sehr ausführlich mit dem 1913 entstandenen „Richard Wagner“ (lief vor zwei Wochen auch mit Live-Musik im Bremer Kommunalkino!) beschäftigt.

– totalschaden nimmt sich mal wieder dem grandiosen Meister Mario Bava an und bespricht auf Splattertrash sein Spätwerk „Baron Blood“ (welches übrigens eine absolut scheußliche deutsche TV-Synchro hat).

Der Kinogänger berichtet einem mehr Neues aus Hollywood. Da er letzte Woche damit etwas spät dran war (oder diese Woche zu früh), gibt es hier eine Doppelverlinkung auf letzte und diese Woche.

– Und zum Abschluss etwas sehr schönes. PewPewPew macht mit der Kunst von Laurent Durieux bekannt. Dieser malt wunderschöne Plakate zu fantastischen Hollywood-Filmen. Ansehen, genießen.

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