19. Internationales Filmfest Oldenburg: Werkschau und neue Bremen-Gerüchte

Zunächst ein kurzer Hinweis auf die diesjährige Werkschau beim Internationalen Filmfest Oldenburg. Diese ist dem amerikanischen Kameramann und Regisseur Phedon Papamichael gewidmet.

Ich gebe zu, mir sagte der Name Phedon Papamichael vorher absolut gar nichts. Dabei handelt es sich bei ihm tatsächlich um einen der meist geschätzten Kameramänner des zeitgenössischen amerikanischen Films. Neben seinen eigenen Regiearbeiten stand er bei zahlreichen, zum Teil preisgekrönten, Arbeiten hinter der Kamera. U.a. arbeitete er mit so unterschiedlichen Regisseuren wie John Turtletaub, Judd Apatow, Nick Cassavetes, George Clooney und Alexander Payne (sowohl bei „Sideways“, als auch „The Descendents“) zusammen.

Der in Griechenland geborene Neffe von John Cassavetes ist Absolvent der Münchner Universität und zog mit 21 Jahren nach New York, um dort seine Karriere als Fotojournalist fortzusetzen und sich im Filmgeschäft zu etablieren. Angefangen hat er – wie so viele – bei  Roger Corman.

Leider werden diese Frühwerke aus der Film-Schmiede des legendären B-Film-Produzenten nicht innerhalb der Retrospektive gezeigt. Dafür aber Wim Wenders „The Million Dollar Hotel“, der 2000 die Berlinale eröffnete und einen Silbernen Bären gewann. Weitere Werke, die im Rahmen der Retrospektive gezeigt werden, sind seine dritte Regiearbeit „From Within“, ein psychologischer Horrorfilm, der beim Tribeca Festival 2008 Premiere hatte und mehrfach auf Festivals ausgezeichnet wurde. Diane Keatons Regiedebüt von 1995 „Unstrung Heroes“, mit Andie MacDowell, ist eine weitere Kamera-Arbeit Papamichaels, die in Cannes Premiere feierte. Zwei seiner vier Arbeiten mit Regisseur James Mangold – „Walk the Line“ mit Joaquin Phoenix und Reese Witherspoon und „3:10 to Yuma“ mit Russell Crowe und Christian Bale – runden die Retrospektive ab.

Phedon Papamichael wird vom 12. bis zum 16. September zu Gast in Oldenburg sein und seine Filme dem Publikum präsentieren.

Und noch Neues aus der Gerüchteküche. Wie ich ja bereits am 15. Juni gepostet habe, könnte Bremen tatsächlich eine Alternative für das Filmfest sein, falls die Zustände in Oldenburg weiterhin so schwierig bleiben. Neue Nahrung erhält dies Gerücht durch einen Bericht auf Seite 4 des heutigen „Bremer Anzeiger“. Dort wird diese Möglichkeit im Artikel „Endzeitstimmung auf dem roten Teppich“ noch einmal aufgegriffen. Festivalleiter Torsten Neumann wird mit den Worten zitiert: „Wir veranstalten ein Vorzeige-Kulturereignis, das Oldenburg einen guten Ruf beschert hat. Falls es sich hier nicht mehr realisieren lässt, muss man andere Wege finden“ und „Bremer Kulturschaffende und Politiker finden den Gedanken reizvoll“. Laut „Bremer Anzeiger“ sei das Thema beim Senator für Kultur bekannt und werde demnächst auch mit der Staatsrätin besprochen. Und aus der Senatskanzlei heißt es, dass es Gespräche gab und es sich lohne darüber nachzudenken, das angesehene Filmfestival in Richtung Metropolregion weiterzuentwickeln.

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