Als Anfang der Woche in der Online-Ausgabe des „Weser Kuriers“ unter der Schlagzeile „Insolventer Kino-Chef Heinz Rigbers vom Winde verweht“ ein Artikel über die Insolvenz des Kinobesitzers Heinz Rigbers zu lesen war, habe ich dies absichtlich nicht hier in den Blog hier aufgenommen, da dies für mich nichts direkt mit Kino in Bremen zu tun hatte und von daher eher die Rubrik „Klatsch und Tratsch“ bedient hätte. Schließlich war sein Bremer Kino, das „City“, ja erst im letzten August an die „Bremer Filmkunsttheatern“ von Manfred Brocki gegangen.
Aber da habe ich den Artikel damals wohl falsch interpretiert. Zwar hat Brocki die Leitung des „City“ übernommen, das Kino selber gehört aber immer noch Rigbers, der auch die Miete zahlt. Und durch dessen Insolvenz musste das „City“ nun die Pforten schließen.
Der Artikel in der Print-Ausgabe ist hier einen Tick ausführlicher, als sein Online-Pendant:
„Der Betrieb des City wurde seit August 2009 von den Bremer Filmkunsttheatern geführt. Rigbers ist noch Mieter der Räume in der Birkenstraße. Sein Vertrag soll im April auslaufen.“
Man kann jetzt also wild drauflos spekulieren, wie es wohl mit dem „City“ weitergeht…
Nicht spekulieren muss man, was mit Rigbers passiert ist, der am Dienstag vom „Weser Kurier“ noch als „flüchtig“ dargestellt wurde („Derzeit allerdings muten auch die Geschehnisse um den Betreiber der Wildeshauser Lindenhof-Lichtspiele, Heinz Rigbers, ein bisschen wie Kino-Stoff an. Denn Rigbers ist offenbar nicht mehr zu finden, seit er in einem vorläufigen Insolvenzverfahren steckt.“). Mitterweile weiß man wohl, wo er gerade steckt: „Betreiber Heinz Rigbers sei auf der Berlinale, um Kontakte zu pflegen, hieß es am Donnerstag.“
Da wäre ich übrigens auch gerne 🙁
Auch die Angestellten wissen von den letzten Ereignissen nur aus der Zeitung! Und haben Angst um die ausstehenden Gehälter, Kontaktversuche werden nicht beantwortet.
„Vom Winde verweht“ mag ja spaßig betitelt sein, ist aber ziemlich ernst.
Dass die Mitarbeiter so völlig ohne irgendwelche Informationen im Regen stehen gelassen werden, ist meiner Meinung nach wirklich ein Skandal.
Ich drücke Dir, und allen betroffenen City-Mitarbeiter, ganz fest die Daumen, dass Ihr schnellstens einen (natürlich möglichst positiven) Bescheid darüber erhaltet, wie es mit Euch weitergeht.
Was ich in der Berichterstattung in der Presse nicht ganz verstanden habe, ist die Rolle, die die Bremer Filmtheater dabei spielen. Die haben doch im August die Leitung des City übernommen und demnach, so würde ich das zumindest verstehen, auch die Mitarbeiter. Aber scheinbar läuft das alles ja doch noch über den unauffindbaren Berlinale-Besucher Herrn Rigbers, oder?
Die Bremer Filmkunsttheater haben seinerzeit nicht die Leitung, sondern die Programmierung des City übernommen. Es war ein Versuch das City-Kino noch zu retten. Das City bekam damals von den Verleihern keine Filme mehr. Die Bremer Filmkunsttheater haben die Filme besorgt und den Verleihern die entsprechenden Einnahmen garantiert. Mitarbeiter und die anderen laufenden Kosten wurden aber weiterhin vom City bezahlt.
Vielen herzlichen Dank für diese ergänzenden Informationen.