– Ich mag Pixars „Monster AG“ ja sehr gerne. Wie ich generell eine Schwäche für die meisten Pixar-Filme habe. Die Idee aber, diesem Film ein Prequel zu verpassen, finde ich jetzt nicht wirklich prickelnd. Ansehen werde ich mir das dann aber trotzdem irgendwann, und vielleicht werde ich ja eines Besseren belehrt. Die Kritiken sind ja nicht so schlecht. Auf Digitale Leinwand kann man ein interessantes Interview mit „Monster Uni“-Regisseur Dan Scanlon und Produzentin Kori Rae lesen.
– Dazu passend schreibt Sir Donnerbolds Bagatellen mal nicht über „Die Monster Uni“ an sich, sondern über die Synchronisation. Gerade bei Disney und Pixar, wo in der Vergangenheit die deutschen Sprachfassungen mindestens auf Augenhöhe mit dem Original lagen, kein schlechter Ansatz.
– Mehr Mainstream: Auf Eskalierende Träume macht sich Sano Cestnik ein paar Gedanken über Zack Snyders „Man of Steel“, der bei ihm eine Gänsehaut verursacht hat.
– Mit „Man of Steel“ und das aktuelle Superlativen-Kino kann Alexander Gajic auf real virtuality wenig anfangen. Sein Text enthält noch mehr Links zu lesenswerten „Man of Steel“-Besprechungen, weshalb ich den interessierten Leser jetzt hier darauf verweise und das Thema damit abhake.
– Wer aber nicht genug von Superhelden-Verfilmungen bekommen kann, dem sei hier die detaillierte Liste aller demnächst anlaufenden, bzw. geplanten, Superhelden-Filme auf Filmherum empfohlen.
– Amüsant: Wie Hollywood den guten, alten Caspar David Friedrich für sein aktuelles Plakatdesign entdeckt hat, verrät screen/read.
– Doch genug von Hollywood. Wenden wir uns dem sehr viel spannenderen asiatischen Film zu. Auf Schneeland bespricht Michael Schleeh zwei japanische Erotikfilme von Ryuichi Hirokis. Von „M“ (nein, keine Verbindung zum Fritz-Lang-Klassiker) ist er zwar nicht gänzlich überzeugt, aber die Oniroku-Dan-Verfilmung „I am a S&M Writer“ legt er uns doch sehr ans Herz.
– Auf Hard Sensations führen Silvia Szymanski und Maria Wildeisen in ihrer spannenden Reihe „Vergewaltigung im Film“ ein Gespräch über „Rape! The 13th Hour“. Den muss ich auch, als Kopie auf VHS und in einer Umzugskiste verstaut, irgendwo in unserer Garage stehen haben. In den „wilden Zeiten“ tauschte ich nämlich noch schön old-school mit Filmfreunden in der ganzen Welt VHS-Tapes. Und ich erinnere mich, dass ich ziemlich am Ende dieser schönen, analogen Zeit, einen ganzen Schwung Tapes mit ziemlich miesen Kopien dieser sehr speziellen japanischen Rape-Filme bekam. Leider fiel das in die selbe Zeit, in der ich anfing, wie ein Eichhörnchen DVDs zu horten und so wanderten die Tapes dann nie wirklich in meinen bald ausgedienten VCR. Letzten Donnerstag soff dann unsere Garage unter der Last der massiven Regenfälle und aufgrund eines hoffnungslos verstopften Gullis ab. Doch bis zu den Umzugskisten mit den letzten VHS-Schätzchen kam das Wasser nicht. Göttliche Fügung, damit ich den Kram endlich mal digitalisiere und für meine Nachkommen rette? Wer weiß. Silvia und Marias Artikel überzeugt mich durchaus von der Dringlichkeit.
– Von Japan nach Korea. Robin Schröder nimmt sich auf Mise en cinema Bong Joon-hos hochgelobtes letztes Werk „Mother“ vor, das ich jetzt auch endlich mal sehen muss. Bongs vorherige Filme, insbesondere „Memories of Murder“, haben mir schon mal sehr gut gefallen.
– Zurück in Deutschland berichtet Harald Mühlbeyer auf screenshot weiterhin vom Festival des deutschen Films in Ludwigshafen und kann mit Rudolf Thomes und seinem Film „Ins Blaue“ so absolut gar nichts anfangen.
– Als Gegenposition dazu kann man auf filmgazette Wolfgang Nierlins enthusiastische Besprechung von Thomes „Das rote Zimmer“ lesen und als Tüpfelchen auf dem i auch noch gleich ein Interview mit Thome persönlich über eben jenen Film.
– Auf Jugend ohne Film bespricht Patrick Holzapfel den Film „The Loneliest Planet“ von Julia Loktev und nimmt dies zum Anlass, sich im Vorfeld einige interessante Gedanken zum Thema „Was ist Film“ zu machen. Dabei schreibt er einen klugen Satz, den ich hier gerne zitieren möchte: „Der von vielen dabei locker dahingesagte Unterschied zwischen Kunst- und Unterhaltungsfilm existiert nicht. Viel eher ist es ein Unterschied in der filmischen Sprache und da könnte man ganz einfach sagen, dass es entweder ein Film ist oder eben ein konsumierbares Laufbild.“. Ferner gibt es noch ein Interview mit dem rumänischen Regisseur Tudor Cristian Jurgiu zu lesen.
– Das passt wiederum hervorragend zu der Reihe über den Neuen Rumänischen Film, die Ciprian David auf Negativ führt. Im letzten Teil dieser Reihe geht es um den Film „Aurora“ von Cristi Puiu. An gleicher Stelle schreibt er auch etwas über einen von Klaus Lemkes bekanntesten Filmen aus seiner Münchener Zeit: „Ein komischer Heiliger“ mit Wolfgang Fierek und Cleo Kretschmer. Sein Kollege Michael Brodski wiederum nimmt sich Sogo Ishiis „Isn’t Anyone Alive“ vor, der auf der Nippon Connection lief und Simon Born schreibt eine kurze Zusammenfassung dieses bedeutendsten Festivals des japanischen Films in Deutschland. Ich bin allerdings etwas traurig, dass Kitanos „Outrage Beyond“ relativ schlecht abschneidet. Auf den hatte ich mich sehr gefreut, nachdem ich ihn letztes Jahr beim International Filmfest Oldenburg verpassen musste.
– Lukas Foerster gesteht auf Dirty Laundry seine Liebe zu Gene-Autry-Western, was ich etwas bizarr finde, aber gut 😉
– Nochmal Hard Sensations. Dort hat Andreas Poletz einen schönen, enthusiastischen Text über einen Klassiker des amerikanischen 50er-Jahre-Paranoia-SF-Films geschrieben:“I married a Space Monster“. Und Alex Klotz ist tief in die Welt der obskuren Filme eingetaucht und hat den mexikanischen „El clon de Hitler“ ans Tageslicht gezerrt. Silvia Szymanski hat „Teufel in Seide“ mit dem normannischen Kleiderschrank Curd Jürgens besprochen. Ich gebe zu, den Text habe ich selber aus Zeitmangel noch nicht gelesen, aber die Artikel von Madame S. kann man eigentlich immer blind empfehlen, was ich hiermit dann auch tue.
– 1994 hatte ich in unserer Videothek einen Film entdeckt, der mich damals durchaus begeistert und welchen ich als „Geheimtipp“ im Herzen trug: Anthony Wallers „Mute Witness“. Mittlerweile hatte ich ihn ganz vergessen und war umso erfreuter, ihn auf cargo wiederzuentdecken.
– Für mich von besonderem Interesse, da ich für das im November stattfindende Phantastival Bremen noch auf der Suche nach Kurzfilmen bin. Einige aus dem Bereich SF stellt Sascha auf Pewpewpew vor.
– Last but not least. Akira Kurosawas Film „Nachtasyl“, welcher auf einem Bühnenstück von Maxim Gorki beruht, kenne und schätze ich. Dass es bereits 1936 eine Verfilmung von Jean Renoir mit Jean Gabin gab, war mir neu. Umso interessanter fand ich dann den mal wieder hochspannenden und fundierten Text dazu, welchen Manfred Polak auf Whoknowspresents veröffentlicht hat.
Ja, das glaubt einen heutzutage keiner mehr, daß man einst VHS-Kassetten in grausiger Qualität um die Welt schickte, um einen Blick auf Raritäten zu erhaschen. Ich hatte damals einen Tauschpartner in Australien, aber auch welche in exotischen Gegenden wie Ostfriesland oder Dortmund.
Bei mir ging es „nur“ bis nach Norwegen. Aber ich möchte diese Zeiten nicht missen. Wenn dann die Tapes ankamen und man dann eins nach dem anderen in den VCR schob, um zu gucke, ob man überhaupt noch was erkennen kann. Da war es dann auch egal, wenn man die schlechte Kopie eines schraddeligen Tapes im falschen Bildformat mit griechischen Untertiteln bekam. Allein das Gefühl, endlich diesen heißbegehrten Schatz zu besitzen, war einmalig. Heute kann man ja (fast) alles im Internet auf hochwertigen DVDs kaufen. Davon konnte man damals nur träumen. Das ist natürlich super, aber diese abenteuerliche Goldgräber-Stimmung von damals hatte auch etwas.