– Gerade schloss das Filmfest Hamburg seine Pforten. In den Blogs kann man nachlesen, wie es denn so war und welche high- und Lowlights man als Nicht-Besucher verpasst hat. Till Kadritzke von critic.de war da, ebenso wie Rainer Kienböck von Jugend ohne Film, der den Stab von Patrick Holzapfel übernommen hatte, der sich zwischendurch zum Underdox-Festival in München verabschiedet hatte.
– Der Film über den in Hamburg am Meisten geschrieben wurde war „Elle“ von Paul Verhoeven. Rainer Knieböck nennt Isabelle Hupperts Darstellung „mit Sicherheit eine der besten Schauspielleistungen in Filmen der letzten Jahre“. Auch Christian Witte von cereality ist begeistert und meint: „Das Medium Film kann diese via Überhöhung eben teilweise präziser aussprechen als manch nüchterne Impression, die sich noch auf die Suche nach einer Reflexion begeben muss – und Verhoeven hat als Meister jenes Credos auch in der aktuellen Filmlandschaft kein Stück Kraft eingebüßt.“
– Noch mehr wurde über einen anderen Film geschrieben, der die tage in die Kinos kommt: „Blair Witch“, die überraschende Fortsetzung vom „Blair Witch Project“, welches bei der Produktion noch „The Woods“ hieß, um das Publikum zu überraschen. Regie führt Adam Wingart, das Drehbuch stammt von Simon Barrett. Beide haben schon den unterhaltsamen „You’re Next!“ und den wundervollen „The Guest“ verantwortet. Beste Voraussetzungen eigentlich. Doch die Kritiken sind sehr lauwarm bis abweisend kalt. Volker Schönenberger von Die Nacht der lebenden Texte: „Dass „Blair Witch“ dereinst einen Status haben wird, der über den einer Sequel-Fußnote des Horrorgenres hinausgeht, darf bezweifelt werden.“ stu von Die drei Muscheln: „Insgesamt ist Blair Witch also schon enttäuschend, obwohl er vor allem gegen Ende einige tolle Einstellungen und Momente zu bieten hat.“ LZ auf screen/read: „Wingard und Barrett (…) haben sich eine Menge Mühe gegeben, dem Original gerecht zu werden. Wer sich etwa auf Ostereiersuche begibt, wird reichlich fündig werden. Für einen rund 90-minütigen Fanfilm unter professionellen Bedingungen (unfassbar, wie viele Namen in den End Credits auftauchen) reicht das aus. Für die große Leinwand eher nicht.“ Going to the Movies meint: „„Blair Witch“ ist leider nichts Halbes und nichts Ganzes.“
– Funxton und Oliver Nöding haben zusammen Filme geguckt. Zweimal Action mit Scott Adkins. Und zwei Meinungen. Olivers über „Hard Target 2“ und „Close Range“ findet man wie gewohnt auf Remember It For Later. Funxtons Gedanken über die Fortsetzung des John-Woo-Films hier und seine kritischen Gedanken über den Neo-Western hier.
– Alex Matzkeit hat auf B-Roll einen schönen Text über die Faszination gescheiteter Filme geschrieben. Lucas Barwenczik zeigt auf, dass Untertitel nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern durchaus auch eine Kunstform sein können. Und Andreas Köhnemann fragt sich, ob jeder aktuelle Film wirklich episch lang sein muss und ob in der Kürze nicht auch die Würze steckt.
– Ein großartiger Tipp von Sven Safarow auf Eskalierende Träume: Auf YouTube findet man den letzten Teil einer drei-teiligen Dokumentarfilmreihe über den Cannon-Gründer Menahem Golan: „A Farewell to Mr. Cinema“.
– Der Film „Der Schamane und die Schlange“ wurde mir schon von vielen Seiten ans Herz gelegt. Nun auch von Oliver Armknecht auf film-rezensionen.de. Zudem erinnert er an die unglaubliche Cartoon-Serie „The Maxx“, die einst auf MTV lief, als dieses noch cool war. Die Comics auf welche die Serie basiert, sind mir auch gerade beim Umzug wieder in die Hände gefallen. Das waren seltsame Zeiten…
– Morgen Luft ist auf Cinematographic Tides sehr von dem meisterlichen „Der Bunker“ angetan. Einiges sehe ich etwas anders, aber in unserer Begeisterung sind wir uns einig.
– Christian Witte schreibt auf Witte’s Wöchentlich Tipps sehr ausführlich über Jim Jarmuschs neuen Film „Paterson“ (etwas nach unten scrollen). Interessant.
– Sebstian Schwittay von odd&excluded hat beim dritten Terza Visione Sergio Bergonzelli für sich entdeckt und sah nun dessen Film „La Sposina“, der ihn ebenfalls sehr begeisterte: „Ein wilder Zauber der Sinnesfreuden und eine triumphale Feier des Eros“.
– Den habe ich leider noch immer nicht gesehen, obwohl er zu den „Must-haves“ der italophilen Filmfreunden gehört: „Die rote Dame“ aka „Horror House“ mit Barbara Bouchet. Mauritia Mayer von Schattenlichter ist mir da voraus.
– „Der Nachtmahr ist der Urahn des klassischen, expressionistischen deutschen Horrors. Stylisch, melancholisch. Und auf ACID.“ Schreibt Sir Donnerbold auf sdb-film und ich freue mich jetzt schon sehr auf die kommende Heimkino-Veröffentlichung.
– Christian von Schlombies Filmbesprechungen ist hin und her gerissen von Kevin Smiths „Tusk“. Seine innere Zerrissenheit ist dabei fast mit den Händen zu greifen.
– Lukas Foerster schreibt auf Dirty Laundry über “A naissance de l’amour“ von Philippe Garrel.
– Flo Lieb kann mit Thomas Vinterbergs neuem Film „Die Kommune“ rein gar nichts anfangen. Warum, das erklärt er auf symparanekronemoi.
– Als ich irgendwann Mitte der 80er einmal „Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“ im ARD-Spätprogramm gesehen habe, hat mich der Film recht verstört. Vor allem, weil der lustige Walter Matthau hier gar nicht so lustig war und der Film recht düster. Wird Zeit für eine Neusichtung. Bis dahin lese ich, was gabelinger auf Hauptsache (Stumm)Film so darüber schreibt.
Nächste Woche gibt es kein „Bloggen der Anderen“, da ich am Wochenende in Düsseldorf beim Delirio-Italiano.de-Forentreffen weilen werde.
Vielen Dank für die Erwähnung meines Artikels zu „Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“ – ich habe allerdings keinen „Totalschaden“ (und heisse auch nicht so) und mein Blog ist nicht „Splattertrash“, sondern „Hauptsache (Stumm)Film“
Danke für die Erwähnung. Dann kann ich an der Stelle auch mein Lob für deinen Text über Der Bunker loswerden. Den Event konnte ich damals nämlich leider nicht wahrnehmen, was mich etwas traurig gestimmt hat. Also, danke noch mal.