Das Bloggen der Anderen (21-03-16)

bartonfink_type2– Diagonale Nachklapp. Weiter Berichte vom Filmfestival in Graz gibt es von Karsten Munt auf critic.de und aus einer eher ungewöhnlichen Perspektive auf B-Roll von Patrick Holzapfel, der selber einen Film auf der Diagonale gezeigt hat.

– In jeder Woche gibt es immer ein Film, der in vielen Blogs besprochen wird. Zumeist natürlich aktuelle Kinofilme, die einen großen Start haben. Manchmal aber auch kleine Filme, die nur in wenigen Kinos zu sehen sind. Ein solcher Film ist „Herbert“, von dem ich hier erstmals lass. Ich weiß nicht, ob ich mir den Film ansehen werde, denn er handelt von der heimtückischen Krankheit ALS. Erst letzte Woche jährte sich der Todestag meines Vaters zum ersten Mal, der dieser grauenvollen Krankheit bei welcher der einst so aktive Körper zum Gefängnis wird, letztes Jahr erlag. Von daher weiß ich leider nur allzu gut, wovon in „Herbert“ die Rede ist. Hier trifft es einen ehemaligen Boxer (die Krankheit sucht sich sehr häufig sportlich sehr aktive Menschen, was ich für einen bitteren Zynismus des Schicksals halte), der nach Erhalt seines Todesurteils gezwungen ist, seinem bisherigen Leben ins Auge zu schauen, während sein Körper zerfällt. Philipp Baumgartner schreibt über den Film auf Daumenkino, Jamal Tuschick auf Hard Sensations und Oliver Armknecht auf film-rezensionen.de. Ich hoffe viele Menschen sehen den Film, da die Krankheit immer noch einen „Exotenstatus“ hat.

– Marco und Bianca setzen sich auf Duoscope sehr intensiv mit dem Film „Room“ auseinander.

Der Kinogänger hat wieder Neues aus Hollywood.

– „Ich bin tot, macht was draus!“ lief im letzten Jahr auf dem Internationalen Filmfest in Oldenburg, wo ihn mein Weird-Xperience-Kollege Stefan gesehen und mir wärmstens empfohlen hat. Ronny Dombrowski von Cinetastic gefiel er auch, aber er hat auch einiges auszusetzen.

– Thorsten Krüger von Komm & Sieh empfiehlt die deutsche Genre-Produktion „Der Nachtmahr“, die im Mai in die Kinos kommt, mit den Worten: „Gutes deutsches Genrekino (wie zuletzt „Blutgletscher“ oder „Stereo“), das aber zugleich in die Avantgarde vorstößt“.

– Wilson Yip und Donnie Yen lassen zum dritten Mal Bruce Lees Lehrer „Ip Man“ von der Leine. Sebastian von Nischenkino hat ihn schon mal gesehen.

– Einen weiteren Nachruf auf Ken Adams hat Joachim Kurz auf B-Roll verfasst. Alexander Matzkeit befasst sich eingehend mit einem sehr spannenden Thema: Kreatives „Content Marketing“. Andreas Köhnemann wiederum gibt einen guten Überblick darüber, wie sich Hollywood selber im Film darstellt.

– Nochmal Alex Matzkeit: Auf seinem Blog real virtuality verteilt er wieder Real Virtualinks.

– Auf Revolver findet sich ein Interview mit Cristina Nord (die übrigens jahrelang auch in der Jury zum Bremer Filmpreis saß) über ihren Weg zur Filmkritik, die Möglichkeiten eines cinephilen Feuilletons und neue Herausforderungen.

– Antonio Pietrangeli ist einer jener Regisseure, die es gilt wiederzuentdecken. Erst kürzlich erschien „Ich habe sie gut gekannt“ (auch wenn mir ein übereifriger Foren-Troll die Freude daran verdorben hat), nun bespricht Udo Rotenberg auf L’amore in città seinen Film „Das Mädchen aus Parma“ von 1963.

– Ich freue mich immer, wenn Alex Klotz auf Hypnosemaschinen mir vollkommen unbekannte Filme ausgräbt. Diesmal: Der französisch-schweizerische Film „L’étrange château du docteur Lerne“.

– Christian Genzel hat sich auf Wilsons Dachboden die US-Teenie-Sex-Komödie „Screwballs“ vorgenommen. Die habe ich nicht gesehen, erinnere mich aber gut an einen Artikel in der Cinema damals, die mit einem Bild garniert war, auf dem mich die Physionomie einer Darstellerin ganz wuschig machte. Wenn ich mich nicht irre – aber das müsste nachzuprüfen sein – waren die Bilder aus dem Film in der Cinema ebenfalls mit etwas zottigen Bildunterschriften versehen.

– Auf Short Cuts Totale wird ausführlich auf Ingmar Bergmans Regiedebüt „Kris“ eingegangen.

„The Naked Prey“ ist mir das erste Mal aufgefallen, als er in der „Masters of Cinema“-Reihe bei Eureka herauskam. Wenn ich jetzt bei funxton lese: „Heraus kam einer jener Filme, die mit dem guten alten Prädikat “seiner Zeit weit voraus” versehen werden dürfen. In “The Naked Prey”, neben seiner Anlehnung an eine authentische Episode aus dem Leben des frontierman John Colter selbst eine thematische Variation von Sam Fullers Western “Run Of The Arrow”, finden sich etliche Vorarbeiten für diverse Nachzügler der kommenden Jahre, von “The Man They Called Horse” über “First Blood” bis hin zum italienischen Kannibalenfilm“ will ich den auch sehen. Dafür gibt es dann noch einen fetten Verriss von Erwin C. Dietrichs „Schwarzer Nerz auf zarter Haut“.

– Zweimal Italien. Yzordderrexxiii stellt nach einer verzückten Sichtung von „The Psychic“ fest, dass er bald noch zum Fulci-Fan wird und bedauert, dass der feine Frühgiallo „Libido“ von Ernesto Gastaldi & Vittorio Salerno nicht bekannter ist.

– Party Time mit den Village People auf Remember It For Later, wo Oliver Nöding „Can’t Stop the Music“ besprochen hat. Und noch ein paar “guilty pleasures” hinterher: Die Slasher “Hospital Massacre” (aka X-Ray) und “Pieces”.

– Was hat James Cameron eigentlich vor „The Terminator“ gemacht? Volker Schönenberger von Die Nacht der lebenden Texte weiß es.

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Eine Antwort zu Das Bloggen der Anderen (21-03-16)

  1. Paul sagt:

    „auch wenn mir ein übereifriger Foren-Troll die Freude daran verdorben hat“ o.O was zum…? Bei uns etwa?

    Marco – das ist ein ganz großer Wochenbeitrag! Kernige Kommentare, mal bissig, mal ganz privat. Tolle Mischung und interessante Vorstellungen.
    Und ja, das sage ich seit Jahren, sieh dir THE NAKED PREY an! Ganz großer Film!

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