Eines der schönsten Erlebnisse, die man im Kino haben kann ist die Verbindung aus gutem Film und Live-Musik. Naturgemäß bietet sich dafür immer ein Stummfilm an. Am Samstag, den 04.02. um 20:30 Uhr ist es im City 46 wieder soweit. Statt des Haus- und Hofmusikers Ezzat Nashashibi begleiten diesmal Hans- Christoph Hartmann (Saxophone, Melodika, Perc.) und Krischa Weber (Cello) einen Klassiker des deutschen Stummfilm: Den großartigen „Asphalt“ von Joe May. „Asphalt“ ist kurz vor dem Durchbruch des Tonfilms entstanden und vergleicht man dieses Werk mit den frühen Tonfilmen, kann man sehr gut verstehen, warum es immer heißt, der Ton hätte den Film um Jahre zurückgeworfen. „Asphalt“ wirkt mit seinen rasanten Kamerafahrten und der hoch atmosphärischen Bildgestaltung weitaus moderner, als es Filme taten, die 10-15 Jahre später entstanden sind. Und noch heute macht „Asphalt“ einen modernen und frischen Eindruck. Da ist es wirklich eine Schande, dass der Film in seinem Heimatland bisher nicht auf DVD erhältlich ist. Allerdings gibt es eine vorzügliche DVD aus England, wo er in der Reihe „Masters of Cinema“ von Eureka veröffentlicht wurde. aber seine wahre Pracht entfaltet ein Film sowieso erst auf der großen Leinwand.
Regie bei „Asphalt“ führt einer der damals bedeutendsten deutschen Regisseure: Joe May. Dessen berühmtesten Filme dürften die Originals von „Das indische Grabmal“ und der „Tiger von Eschnapur“ sein, die Fritz Lang Ende der 50er neu verfilmte. Die Hauptrolle spielt Gustav Fröhlich (frisch aus „Metropolis“ und in kleinen Nebenrollen sind ein sehr junger Hans Albers und Paul Hörbiger zu entdecken. Die Femme Fatal spielt die tolle Betty Amann.
Februar gibt es auch noch einen zweiten Stummfilm mit Live-Musik (diesmal wieder mit Ezzat Nashashibi am Klavier, der von Joachim Friedrich am Saxofon begleitet wird). Walther Ruttmann wegweisendes Großstadt-Porträt „Berlin. Die Sinfonie der Großstadt„. 24.02. um 20:30 Uhr.