Frohes neues Jahr… und weiter geht’s!

Ich hoffe alle meine Leser sind gut ins neue Jahr gekommen.

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten mich wieder im tristen Alltag zurechtzufinden, hat mich das Hamsterrad jetzt wieder 🙁

Für das neue Jahr habe ich mir für das „Filmforum Bremen“ so einiges vorgenommen. Aber da man über ungelegte Eier noch nicht sprechen soll, verkneife ich mir dies auch hier. Lasst Euch einfach mal überraschen, wenn es soweit ist.

Den Jahreswechsel habe ich im Ausland verbracht und es nach 17 Jahren geschafft, endlich mal wieder die Cinémathèque française zu besuchen. Ich kannte nur die alte Cinémathèque nahe Trocadéro und war nun in der neuen Cinémathèque in Bercy. Ein beeindruckendes Gebäude, aber den Charme und vor allem die bewegte Geschichte der alten Cinémathèque spürt man hier leider gar nicht mehr. Natürlich habe ich auch nach den Überresten der alten Cinémathèque gesucht, aber da hat mir mein Gedächtnis böse Streiche gespielt. Zwar habe ich etwas gefunden, von dem ich sicher war, das es der alte Eingang war – die Recherche Zuhause hat mir aber gezeigt, dass das höchstens ein abgelegener Nebeneingang war. Schade, hätte ich mich doch mal vorher informiert.

Die Cinémathèque française

Das aktuelle Programm der Cinémathèque française

Was DVDs angeht ist Frankreich übrigens Paradies und Hölle zugleich. So viele tolle Filme in wunderbaren Editionen, die in Deutschland entweder gar nicht oder nur in suboptimaler Form erhältlich sind. Da läuft einem solange das Wasser im Munde zusammen, bis man die DVD umdreht und feststellt, dass der Ton ausschließlich auf Französisch ohne Untertitel vorliegt. Wer (wie ich) also nur ein paar Brocken Schul-Französisch kann, bricht dabei in Tränen aus. Ich hätte so viele Lücken schließen können, habe letztendlich aber nur zwei Filme von Jacques Demy (Les parapluies de Cherbourg und Les demoiselles de Rochefort, beide mit englischen Untertiteln) mitgenommen. Ersteren gibt es auch in einer schönen deutschen Ausgabe bei Kinowelt – und wie ich jetzt gesehen habe, zu fast identischem Preis. Ach ja, und eine DVD-Box mit den 1914er Keystone-Filmen von Charlie Chaplin habe ich auch gekauft. Damit habe ich Chaplin jetzt endlich komplett. Die Keystone-Filme gab es ja zuvor zum größten Teil nicht auf DVD, und wenn dann nur in katastrophaler Verfassung. Die DVDs sind auch auf Deutsch und werden sicherlich bald als Arte-Edition erscheinen. Zumindest kann man schon als Option „Deutsch“ auswählen und bekommt dann den bekannten „Arte Stummfilm Edition“-Vorspann. Einziger Wermutstropfen – das schöne Booklet ist (natürlich) komplett auf französisch.

Ein Schock bekam ich, als ich Montag wieder nach Hause kam und den Weser Kurier aufschlug. Im Feuilleton wurden die kulturellen Highlights für 2011 aufgelistet. Und welche Highlights wurden dort im Ressort Film aufgeführt? Pirates of the Caribean 4, Harry Potter 8, Transformers 3 usw. Kein neuer Arononfsky, keine Coen Brothers… um nur mal die jetzt bald anlaufenden Filme zu nennen. Von dem für Ende Mai angekündigten neuen Film von Lars von Trier mal ganz zu schweigen. Mann, mann, mann…

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2 Antworten zu Frohes neues Jahr… und weiter geht’s!

  1. Scob sagt:

    Lieber Arkadin
    ich habe den Weser Kurier-Artikel zwar nicht gelesen, aber wenn die Jahresvorschau auf die „kulturellen Film-Highlights 2011“ tatsächlich so aussah, ist das ein Armutszeugnis. Kann man dieses Blatt eigentlich noch ernst nehmen?
    Gruß
    Scob

  2. Arkadin sagt:

    Hallo Scob! Grundsätzlich hast du ja recht. Es gibt einige Autoren im Feuilleton des „Weser Kurier“, die ich sehr gerne lesen: Hendrik Werner, Axel Brüggemann (gerade das Interview heute mit Hélène Grimaud fand ich sehr schön) und Alexandra Albrecht (die es aber scheinbar nicht mehr gibt, zumindest habe ich schon länger nichts mehr von ihr gelesen). Rainer Mammem ist mir zu selbstverliebt, hebt sich aber zumindest ab. Der Rest scheint aus resortfremden Praktikanten zu bestehen, denen gesagt wird: „Hier schreib mal was, die Seite muss voll werden“. Da kommen dann auf einen guten Artikel neun absolut nichtssagende. Was dem „Weser Kurier“ eindeutig fehlt, ist eine vernünftige Konkurrenz. Als quasi Monopolist kann er ja schalten und walten wie er will: Gekauft wird er, mangels Alternative trotzdem (bzw. seine „Bremer Nachrichten“-Verkleidung). Ein weiterer, qualitativ hochwertiger, Wettbewerber würde nicht nur zu vielfältigeren Meinungen führen, sondern auch die Qualität der Bremer Presselandschaft insgesamt deutlich anheben. Nicht nur im Kultur-Resort.

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