Veranstaltungs-Tipp im April: „Filme lesen – Literatur sehen“

Am 15. April wird die Reihe „Filme lesen – Literatur sehen“ (vormals „FilmeLesen„) fortgesetzt. Diese Zusammenarbeit zwischen der Stadtbibliothek und dem Kino 46 kombiniert diese beide Kunstformen, nämlich den Film und die Literatur, miteinander.

Diesmal geht es um das spannende Thema „Literaturverfilmungen“. Der Bremer Journalist Florian Vollmers hält hierzu einen Vortrag mit dem Titel: „Das Kreuz mit den Literaturverfilmungen„.

Wir alle kennen den Mechanismus: kaum ist ein Roman auf dem Markt erfolgreich, schon streiten sich die Filmproduzenten um die Verfilmungsrechte. Was in Hollywood im großen Stil praktiziert wird („Harry Potter“ u.a.), macht auch vor dem deutschen Markt nicht halt. Ob „Die Päpstin“, „Das Parfüm“ oder „Wüstenblume“, ob zum fünften Mal „Effi Briest“ oder zum vierten Mal „Die Buddenbrooks“: bei solchen Titeln hören die Produzenten schon früh die Kinokassen klingeln. Was aber ist künstlerisch von solchen Filmen zu halten? Abgesehen von der Tatsache, dass die Filme selten die Komplexität der Bücher erreichen (können), stellt sich die Frage, ob sie eine eigene Sprache, eine eigene Ausdrucksform erreichen oder nur den Plot des Buches mehr oder weniger brav wiedergeben.

Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr im Wall-Saal der Stadtbibliothek. Der Eintritt beträgt 6,- Euro bzw. 4,50 Euro ermäßigt.

Verdammt, das hätte ich mir gerne angehört. Leider kollidiert der Termin mit einem Sprachkurs, den ich zeitgleich habe. Sehr, sehr schade. Zeitlich hätte ich das diesmal sonst sogar geschafft.

Ein wirklich hochinteressantes Thema. Wenn sich die Verfilmung zu sehr von der Vorlage entfernt, sind die Fans des Buches enttäuscht und schon rauscht der Internet-Wald mit schlechten Kritiken und Buh-Rufen. Wird 1:1 abgefilmt, dann wird das als einfallslos und brav abgekanzelt. Ich würde dafür plädieren, Buch und Film als zwei völlig unterschiedliche Medien zu begreifen, die dementsprechend auch getrennt voneinander bewertet werden müssen. Aber geht das so einfach? Ein Beispiel: Als ich den Film „Der Vorleser“ sah, hatte ich das Buch gerade mal ein halbes Jahr vorher gelesen. Nach dem Kinobesuch fiel mein Urteil über den Film recht milde aus. Meine Frau, die das Buch nicht kannte, war da wesentlich kritischer, da ihr die Motivation des Protagonisten an einigen Stellen völlig willkürlich erschien. Diese Lücken in der Filmlogik hatte ich aber, durch mein Wissen aus dem Buch, schon automatisch gefüllt. Somit wurde mein Filmerlebnis direkt vom Buch beeinflusst ohne das ich es bewusst bemerkt hätte. Aber ist das nicht immer so? Tendieren wir nicht dazu eine Literaturverfilmung als „gut“ zu bezeichnen, wenn sie unseren inneren Bildern beim Lesen des Buches entspricht? Und als schlecht, wenn sich die Bilder nicht decken? Aber was sagt das eigentlich wirklich über den Film aus? Kann, ja darf man überhaupt danach bewerten?

Wie gesagt, ein wirklich spannendes Thema. Schade, dass ich mir den Vortrag entgehen lassen muss, ich hoffe möglichst viele andere lassen sich die Gelegenheit nicht so einfach entgehen.

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Eine Antwort zu Veranstaltungs-Tipp im April: „Filme lesen – Literatur sehen“

  1. Sina sagt:

    ich werde mir den Vortrag leider auch nicht anhören können, aber ich hoffe, dass ich (hier?) eine Berichterstattung erhalte 🙂

    lg
    Sina

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