– Fast hätte es diese Ausgabe gar nicht gegeben, denn ich habe mich am Wochenende im Oldenburg auf dem 21. Internationalen Filmfest herumgetrieben. Jetzt wollte ich eigentlich erst einmal meine Gedanken sortieren und meinen Festivalbericht schreiben. Aber dann habe ich mich doch wieder hingesetzt, um„Das Bloggen der Anderen“ in Angriff zu nehmen. Christian Gertz von mehrfilm.de war auch in Oldenburg und berichtet schon mal über den ersten Tag, den ich gar nicht mitbekommen habe, da ich erst am Freitag ins Festivalgeschehen eingestiegen bin.
– Es hat mich sehr gewundert, dass es in den Blogs keinen Nachruf auf Joachim Fuchsberger gab. Immerhin hat Udo Rotenberg auf Grün ist die Heide, aber ein unbekannteres Werk mit Fuchsberger besprochen, „Die feuerrote Baroness“ von Rudolf Jugert, in dem Blacky den Übergang vom romantischen Liebhaber zum harten Krimihelden probt. Desweiteren schreibt Udo über „Der Griller“, einen Film des New Yorker Autorenfilmers George Moorse, der ab Mitte der 60er ausschließlich in Deutschland arbeitete und im „Griller“ 1968 den jungen Rolf Zacher mit der Titelrolle betraute.
– Und auf seinem dem italienischen Film gewidmeten Blog L’amore in città widmet er sich eines Filmes, der in meinem Herzen einen besonderen Platz hat: „The Riffs – Die Gewalt sind wir“, den wir – zusammen mit dem zweiten Teil – 2012 auf dem 3. öffentlichen Deliria-Italiano-Forentreffen in Bremen von 35mm gezeigt haben.
– Auf Deep Red Radio beschließt david mit dem zweiten Teil seine präzise „Eis am Stil“-Gesamtbetrachtung, die dann doch recht ernüchternd war. Benedikt Wilken schreibt über John Badhams ’79er „Dracula“-Fassung, die ich auch unbedingt noch sehen muss. Immerhin war meine Ausgabe von Bram Stokers Roman damals quasi „das Buch zum Film“, was heißt, dass es viele Standfotos aus Badhams Film enthielt. Und schließlich setzt sich loonen kritisch mit Erwin C. Dietrichs „Rolls Royce Baby“ auseinander. Meine Kritik gibt es übrigens hier.
– Sven Safarow stellt auf Eskalierende Träume einen weiteren der „100 deutschen Lieblingsfilme“ vor: Ulli Lommels „Wachtmeister Rahn“ von 1974. Laut Filmplakat „Ein Action-Thriller über den Alltag der Polizei“.
– Alex Klotz hat den südkoreanischen Spielfilm „The Divine Move“ gesehen und schreibt auf Hard Sensations: „Neben einem Sammelsurium sympathischer Underdog-Figuren wie dem blinden Go-Meister “Drinking Jesus” und einem Armamputierten Hersteller von Gadgets stimmt vor allem die Verteilung von rasanten Actionszenen und wenig zimperlichen Gewaltspitzen.“ Klingt doch gut.
– Auf seinem eigenen Blog hypnosemaschinen ist Alex auch immer wieder für eine hochspannende Ausgrabung gut. Doch diesmal beschäftigt er sich mit zwei Filmen, die derzeit in aller Munde sind: „Under the Skin“ und „The Strange Color of Your Body’s Tears“, die beide auch gerade beim Fantasy Filmfest laufen.
– Yzordderrexxiii berichtet von einem durchwachsenen Fantasy Filmfest, auf dem ihm aber immerhin zwei Filme ziemlich begeistert haben.
– Schlombies Filmbesprechungen bringt eine neue Ausgabe seiner Reihe „Die Besprechungen der Anderen“.
– Auf Jugend ohne Film sind auch in dieser Woche viele schöne Artikel erscheinen, die ich hier gar nicht alle aufführen kann. Deshalb beschränke ich mich bei meinen Empfehlungen auf den Liebesbrief, den Patrick Holzapfel an Julianne Moore geschrieben hat, Rainer Kienböcks Besprechung eines meiner Lieblingsfilme, „Quadrophenia“, der wiederum auf einer meiner absoluten Lieblingsplatten (die ich mindestens einmal im Jahr hören muss) beruht und auf Andrey Arnolds wütenden Verriss von „A Most Wanted Man“. Empfehle aber jedem, noch selber etwas auf der Seite herumzuschnüffeln.
– Viele interessante Artikel gibt es auch wieder auf B-Roll. So hat Lucas Barwenczik ein Portrait von David Cronenberg verfasst, in welchem er auch speziell auf dessen Werbe-Clips u.a. für Nike) eingeht. Patrick Heidmann berichtet vom Filmfestival in Toronto. Beatrice Behn schreibt sarkastisch über „Feel Good Movies“ und empfiehlt das Buch „Explizit! Neue Perspektiven zu Pornografie und Gesellschaft“.
– Letzteres wird auch von Sven Jachmann auf filmgazette besprochen, wobei aber nicht ganz herauskommt, was er nun konkret von dem Buch „Explizit! Neue Perspektiven zu Pornografie und Gesellschaft“ hält. Das Thema findet er jedenfalls sehr interessant und führt seine Meinung hierzu auch näher aus. Ebenfalls auf filmgazette schreibt Nicolai Bühnemann ausführlich über Peter Kern und die ihm gewidmete Veranstaltung „Schauplatz Körper: Tribute to Peter Kern“, die im August im Berliner Arsenal Kino lief.
– Auf Dirty Laundry beschäftigt sich Lukas Foerster näher mit Christian Petzold. Zunächst widmet er sich dessen TV-Frühwerk „Cuba Libre“, dann schreibt er über J. Lee Thompsons 1965 entstandenen Film „Return from the ashes“, einer Verfilmung der selben Vorlage, die für Petzolds neuem Film „Phoenix“ verwendete.
– Auch Oliver Nöding war wieder sehr produktiv. Aus den zahlreichen Reviews, die er letzte Woche auf Remember It for Later veröffentlichte, möchte ich nur zwei heraus greifen: Die sehr zutreffende Analyse von Bruce Lees „Die Rückkehr der Todeskralle“ und seine Verteidigung des Renny-Harlin-Films „The Legend of Hercules“.
– Welches ist Jack Ketchums liebster Horrorfilm? Screenread weiß es. Ebenso, wie welcher verloren geglaubter Ed-Wood-Film wieder aufgetaucht ist.
– Malina schwärmt auf Stubenhockerei „mädchenhaft“ von Dore O.s experimentellen Kurzfilm „Alaska“ von 1968. Und da der Film auf YouTube zu finden ist, kann man sich auch gleich selber ein Bild machen.
– PD und YP unterhalten sich auf Film im Dialog über den mir bisher vollkommen unbekannten, 24-jährigen kanadischen Filmemacher Xavier Dolan und dessen neuen Film „“Tom à la ferme”.
– Dennis Vetter schreibt auf Negativ über den Film „Heli“ von Amat Escalante: „Gewalt und Tod überschatten alle Geschehnisse ab dem ersten Bild. Wenn man doch wagt zu hoffen, wie es im Film nur Kinder tun, löst sich bald ein, was man befürchtet oder verdrängt hat. Es wird grausam und unmenschlich, traurig, deprimierend, zermürbend.“
– Ein ungewöhnliches und beeindruckendes Seherlebnis scheint der Animationsfilm „The Old Man and the Sea“ von Alexander Petrov zu versprechen, den Oliver Armknecht auf film-rezensionen.de vorstellt.
– Sascha Nolte hat auf Die seltsamen Filme des Herrn Nolte die japanische Manga-Real-Verfilmung „Sukeban deka“, über einen „Girl Cop in Schuluniform“ mit tödlichem Jo-Jo, gesehen, der u.a. eine sehr erfolgreiche TV-Serie voran ging. Das gehört scheinbar alles zusammen zum 1×1 der japanischen Pop-Kultur.
– Last but not least: Sebastian Schubert stellt auf Das Magazin des Glücks drei Filme von Henry Cornelius vor. Einem Sohn deutsch-jüdischer Eltern. 1913 in Südafrika geboren, Schüler von Max Reinhardt in Berlin, über Paris nach England emigriert und dann für die Ealing Studios als Regisseur tätig, bevor er nach nur fünf Filmen viel zu früh starb. Außerdem bespricht er Cronenbergs „Maps to the Stars“, der ihn an Billy Wilders „Feodora“ erinnert.