Das Bloggen der Anderen (07-04-13)

bartonfink_type2– Der Tod Jess Francos war in der Blogosphäre natürlich auch ein großes Thema in der letzten Woche. Zusätzlich zu den in meinem Nachruf erwähnten Links, hier noch zwei weitere Beileidsbekundungen. Oliver Nöding von Remember it for later hat ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht, was Jess Franco und seinen Ruf in der deutschsprachigen Filmliteratur der 80er und 90er anging. Auch Allesglotzer widmet ihm einen Eintrag.

– Für mich der Höhepunkt unter den Blogeinträgen dieser Woche: „Bakelitperücke und hölzerner Umhängebart (Teil 3 – Finale) – Über Masken, Helme und Verbände“ vom Filmemacher und SigiGötzEntertainment-Autor Rainer Knepperges auf new filmkritik. Anhand von Szenenfotos lässt er seine Assoziationen fliegen. Zurücklehnen, lesen, genießen. Großartig!

– Sven Safarow beschäftigt sich auf Eskalierende Träume mit grausigen DVD-Menüs.

– cutrin hat auf Filmosophie den französisch-belgischen Film „Der Tag wird kommen“ gesehen und erinnert sich dabei an ihre eigene kleine „Punkzeit“.

– Zwei Filmrezensionen gibt es auf Hard Sensations. Joris Julius-Sabinus nimmt sich Istvan Szabos „Hanussen“ von 1988 vor und ist etwas zwiegespalten. Jacques Audiards „Der Geschmack von Rost und Knochen“ wird von Jamal Tuschick bespochen, der den Film offensichtlich mochte.

– An die semiprofessionellen Neo-Gialli aus Frankreich „Black Aria“ und „Last Caress“ aka „Glam Gore“ habe ich mich noch nicht ran getraut. Zu groß ist meine Skepsis. Alex Klotz hat jetzt „Glam Gore“ gesehen und auf hypnosemaschinen besprochen. Wirklich begeistert ist er auch nicht, aber so schrecklich, wie ich befürchtete, ist das Werk wohl auch nicht.

– Der Intergalactic Ape-Man hat auf Intergalaktische Filmreisen wieder Video-Trash aus den 80ern ausgegraben. Diesmal „Witch Bitch – Tod aus dem Jenseits“.

Jugend ohne Film hält einen sehr interessanten Rückblick auf das 1. Quartal des aktuellen Kinojahres. Lesenswert!

– Ein deutsch-italienische Produktion aus dem Jahre 1961 stellt L’Amore in città vor. Nämlich den mir bis dato völlig unbekannten „Die Rote“ (La rossa) vom großen Helmut Käutner. Gleichzeitig verweist Autor Udo Rotenberg auf seinen zweiten Blog „Grün ist die Heide“, der sich mit dem deutschen Film 1930-1970 beschäftigt. Ebenfalls eine interessante Lektüre und ein guter Ort zum Stöbern.

– Martin Beck stellt auf Reihe Sieben einen neuen japanischen Superhelden vor: „HENTAI KAMEN, ein nackter Superheld mit Strapsen, BORAT-Bikini und Schlübbi aufm Kopp!“ Äh, ja…

– Auf Revolver sinniert Christoph über die Disziplin Filme nach Punkten zu bewerten, und wie dies zu interessanten Ergebnissen führen kann.

– Auf screen/read findet sich eine lange Besprechung des Filmes „American Mary“, den ich als uninteressantes Filmchen abgetan hätte, aber nach der Einschätzung „„American Mary“ ist ein radikales, irrwitziges, dunkles und zugleich traumhaft schönes Stück Kino, das bei wiederholtem Ansehen zunehmend an Tiefe gewinnt“ bin ich jetzt doch neugierig geworden.

– totalschaden bespricht auf Splattertrash (ja, die Namen lassen Schlimmes vermuten, doch die Seite ist wirklich hübsch und lesenswert) „Zombies from Outer Space“ des sympathischen Bayern Martin Faltermeier. Ganz überzeugt ist er nicht von dem Film, kann aber auch eine gewisse Sympathie nicht leugnen.

– Einen sehr langen, gut recherchierten und geschriebenen Text zum russischen Film „Die Kommissarin“ von 1967 hat david auf Whoknowspresents online gestellt. Der Film wurde umgehend verboten und zerstörte die Karriere seines Regisseurs Aleksandr Askol‘dovs, der aus der Partei ausgeschlossen und mit einem lebenslangen Berufsverbot belegt wurde. Erst 1988 konnte der Film bei der Berlinale seine Welturaufführung erleben.

– Christian Liemke hat für DVDuell einen amüsanten Clip gefunden. Die Vernichtung des Todessterns als Verschwörungstheorie.

– 2005 wurde ein Film namens „Curandero“ auf dem Screamfest-Festival gezeigt und war danach verschwunden. Seltsam, denn das Drehbuch stammt von Robert Rodriguez. Jetzt ist er wieder aufgetaucht. Mehr darüber auf Frag das Kino….

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5 Antworten zu Das Bloggen der Anderen (07-04-13)

  1. totalschaden sagt:

    Hey,
    es freut mich, auch mal den Weg in diese wirklich lesenswerte (und auch regelmäßig von mir so behandelte) Rubrik gefunden zu haben. So (oder so ähnlich) muss sich das anfühlen, wenn einem diese Queen mit dem Schwert auf die Schulter klopft …

  2. Ich find diese Reihe ja auch schon gut, wenn ich nicht drin stehe, aber so freut es einen natürlich doppelt. Danke dafür. 🙂
    Wenn ich nun so weiter mache, muß ich mir aber echt Gedanken um meinen Ruf machen. Ich steckte die letzte Zeit so in den 80ern fest, daß mein neuer Auswurf den etwas obskureren video-only Titel Rocktober Blood behandelt. 😀

  3. Marco Koch sagt:

    „Rocktober Blood“ klingt doch super 😉 Fehlt eigentlich nur Jon Mikl Thor. Der wäre etwas für den Bremer Trash Film Club, bei dem ich letztens schon „Voyage of the Rock Aliens“ sehen durfte.

  4. Pingback: DVDuell.de » Verlinkt: Film

  5. Ja! Thor fehlte mir übrigens auch zur Veredlung von Freakshow (Black Rose). Der ist ja sogar von Fasano.
    Voyage of the Rock Aliens habe ich noch auf der Pendenzenliste. Zum Glück kommt man da relativ einfach an eine DVD.

    Außerdem kenne ich noch ein paar andere passende Rock-Filme für diese kleine Revue. Das ist irgendwie das Ding mit dem 80er-Zeug, wenn du mit dieser Atmosphäre aufgewachsen bist. Just when you thought it was out, it pulls you back in. 😀

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