Mein ganz persönlicher Jahresrückblick 2025

Und wieder neigt sich ein weiteres Jahr dem Ende zu und erfüllt mich mit dem Wunsch, es einmal Revue passieren zu lassen. In der Rückschau fallen mir nicht unbedingt einmalige Ereignisse ein, die es ganz besonders gemacht hätten. Zumindest auf der Filmseite und im privaten Leben. Da lief alles in normalen, geregelten Bahnen. Was ja schon mal etwas Gutes ist, wenn schon der Rest der Welt immer düsterer und verrückter (im negativen Sinne) wird. Da tut es gut, wenn man sich seine kleinen Fluchten bewahren kann.

Höhepunkte waren wieder einmal (in chronologischer Reihenfolge) der Mondo Bizarr Weekender in Düsseldorf (Ticketreservierung und Hotelbuchung für 2026 sind auch schon eingetütet), das Filmfest in Bremen (wo ich in diesem Jahr eine aktive Rolle hatte und das wirklich toll war), das Internationale Filmfest in Oldenburg (mit einem saustarken Programm), das jährliche Forentreffen mit Deliria-Italiano.de (auch dies in Düsseldorf, nächstes Jahr dann in Freiburg, worauf ich mich auch schon sehr freue – erste Weichen dafür wurden hier schon gestellt) und der wunderbare Abend bei „Monster machen mobil“ in Hamburg mit einem absoluten Traumprogramm und die erste Gelegenheit für mich „Nightmare – Mörderische Träume“ von 35mm und auf der großen Leinwand zu sehen. Ein Film, der für mich im Videothekenzeitalter super wichtig gewesen war. Nichts von all dem wäre aber dasselbe gewesen ohne die tollen Menschen, die mich dabei begleitet habe, die ich dort treffen konnte und die vielen wunderbaren Zusammenkünfte und Gespräche. Film und Kino, das ist für mich auch immer ein Zusammenkommen mit Freund*innen und Gleichgesinnten. Und mir sehr wichtig.

Weiter ging es auch mit unserer Reihe Weird Xperience im Cinema Ostertor. Dieses Jahr ist die Reihe scheinbar nach 13 Jahren endlich etabliert. Haben wir uns lange Zeit darüber gefreut, wenn die Zuschauerzahl es in den zweistelligen Bereich geschafft hat, so waren in diesem Jahr im Schnitt um die 45 Leute da. Viele auch, die jedes Mal kommen. Das tut gut und macht viel Freude. Unsere Vermutung ist ja, dass das Cineville-Abo dabei eine nicht kleine Rolle spielt. Aber egal – die Leute kommen wieder, haben nette Worte für uns und allein das zählt. Danke dafür!

Geschrieben habe ich auch sehr viel. Gefühlt hatte ich ständig eine Deadline vor Augen, was das Hobby oft zur Last werden ließ. Was nicht gut ist. Ich muss zusehen, dass ich da 2026 etwas kürzertrete oder zumindest mir das besser einteile. Texte habe ich natürlich für die 35 Millimeter – Das Retro-Filmmagazin, die von mir selbst verantwortete 70 Millimeter und ein Sonderheft verfasst, aber auch für drei Booklets (plus einen Audiokommentar). Da ist auch für 2026 noch was in der Pipeline.

Daher war auch auf dem Blog hier eher weniger los. Immerhin sind es (ohne diesen hier) 22 Artikel geworden. Das sind deutlich mehr als letztes Jahr und sie sind auch regelmäßiger erschienen. Finde ich jetzt nicht schlecht. Vor allem, da ich mit klangundvision.de einen weiteren Blog (über Musik) habe, den ich dieses Jahr auch regelmäßig bedient habe.

Was mich dazu bringt, weshalb ich hier relativ wenig Zeit investiere. In der Eck- und Kulturkneipe „Helga“ hier in Bremen, Stadtteil Walle, war ich auch dieses Jahr extrem aktiv. Habe dort 13 Konzerte mitveranstaltet und mir mit einem wunderbaren Sonntagnachmittag, bei dem der Bremer „Filmgelehrte“ Christian Keßler und viele Freunde zu Besuch waren, einen kleinen Wunsch erfüllt. Christians Lesung war auch eins der Highlights in diesem Jahr. Neben den Helga-Geschichten, war ich natürlich auch noch auf zahlreichen anderen Konzerten, habe sehr, SEHR viel Vinyl (und auch noch CDs) gekauft und generell hat sich einiges von der Leidenschaft Film auf die Leidenschaft Musik verschoben. Was natürlich auch Zeit wegfrisst.

Trotzdem habe ich es geschafft in diesem Jahr ganze 189 Filme zu schauen. Eigentlich sogar noch viel, viel mehr. Denn auch in diesem Jahr bin ich Mitglied der Sichtungskommission „Innovation/Experimentelles“ beim Filmfest Bremen. Und da habe ich natürlich sehr, sehr viele eingereichte Kurz- und Langfilme geschaut. Die jetzt bis auf ein paar Ausnahmen bei den Langfilmen nicht in den 189 inkludiert sind. Hier nun die obligatorischen Highlights des Jahres.

Top 10 aktuelle Filme (Produktionsjahre 2024/2025)

1. In die Sonne schauen (Mascha Schilinski, 2025)*
2. Los inocentes (Germán Tejada, 2025)* – REVIEW 
3. Flow (Gints Zilbalodis, 2024)*
4. Gatillero (Cristian Tapia Marchiori, 2025)* – REVIEW
5. Jenseits von Schuld (Katharina Köster/Katrin Nemec, 2024)* – REVIEW
6. Cocodrilos (J. Xavier Velasco, 2025)* – REVIEW
7. U Are the Universe (Pavlo Ostrikov, 2024)*
8. Reflection in a Dead Diamond (Hélène Cattet/Bruno Forzani, 2025)*
9. Like A Complete Unknown (James Mangold, 2024)*
10. Another German Tank Story (Jannis Alexander Kiefer, 2024)* – REVIEW

Top 10 ältere Filme (nur Erstsichtungen)

1. Whiplash (Damien Chazelle, 2014)
2. Hunting Ground (Jorge Grau, 1983)
3. Inside Llewyn Davis (Joel & Ethan Coen, 2013)
4. Harley Davidson 344 (James William Guercio, 1973)
5. Dogtooth (Yorgos Lanthimos, 2009)
6. Licorice Pizza (Paul Thomas Anderson, 2021)
7. Rififi am Karfreitag (John Mackenzie, 1980)
8. Die Melodie des Meeres (Tomm Moore, 2014)
9. Phase IV (Saul Bass, 1974)
10. Tödliche Ferien (Robert Fuest, 1970)

* im Kino gesehen

Ich wünsche allen meinen Leser*innen einen guten Rutsch ins neue Jahr! Bleibt gesund! Wir lesen/sehen uns wieder in 2026!

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