Das Bloggen der Anderen (19-08-13)

barton_klein– Im Verlag Bertz & Fischer ist das von Michael Flintrop und Marcus Stiglegger herausgegebene Buch “Dario Argento: Anatomie der Angst” erschienen, wofür Mitautor Oliver Nöding auf Remember it for later völlig zu recht etwas Werbung macht.

– Zum Geburtstag des großen Meisters Alfred Hitchcock, hat Martin Beck auf Reihe Sieben einige Dokus und Zusammenschnitte aufgetan.

– Und Rainer Knepperges hat auf new filmkritik in einer sehr hübschen Bildergalerie einige Charaktere aus Hitchcocks Filmen die Frage stellen lassen: „Mr. Hitchcock, was haben sie da gemacht?“.

– Vor einiger Zeit schaute mein liebe Ehefrau auf ihrem Laptop einen Film (völlig legal übrigens, war ein Stream von TVP). Sie war recht angetan und fand ihn nicht nur gut gemacht, sondern auch interessant. Auf meine Nachfrage, welcher das denn gewesen sei, sagte sie „Mondo Cane“. Da fiel mir erst einmal die Kinnlade runter. Aber tatsächlich hat ja der erste Mondo-Film, nicht viel mit den ekligen Exzessen der 70er und 80er Jahre zu tun. In diesem Zusammenhang empfehle ich ausdrücklich den Artikel über „Mondo Cane“, den Udo Rotenberg auf L’amore in città geschrieben hat. Und zudem den extrem zynischen Spielfilm „Das wilde Auge“ in dem Mit-Regisseur Paolo Cavara mit Gualtiero Jacopetti abrechnet.

– Patrick Holzapfel hat auf Jugend ohne Film einen sehr schönen und wütenden Text mit der Überschrift „Kino ist eine Insel“ geschrieben. Darin fragt er: „Wie kann es beispielsweise sein, dass es in vielen deutschen Großstädten keine Möglichkeiten gibt Filme im Originalton zu sehen, wie kann es sein, dass international anerkannte Filmemacher oft gar keinen oder einen unheimlich verspäteten Kinostart bekommen, wie kann es sein, dass sich diese riesige Diskrepanz auftut zwischen Festivalmarkt und Kinomarkt, wie kann es sein, dass Autorenfilm kritisiert wird, wie kann es sein, dass Kinoliteratur im Internet und Zeitschriften den großen Filmen hinterherrennt statt auf die kleinen aufmerksam zu machen, wie kann es sein, dass es weit mehr Fotos von jungen, schönen Regisseuren und stylishen Kameramännern auf Facebook gibt, als Filme, wie kann es sein, dass man nach 120 Jahren Filmgeschichte noch immer Inhalten und Themen hinterherrennt statt Film endlich ernsthafter zu behandeln?“

– In der 12. Filmbesprechung in ihrer Reihe “Forced Entry – Vergewaltigung im Film”, wenden sich Silvia Szymanski und Maria Wildeisen auf Hard Sensations einem Klassiker des „Golden Age of Porn“ zu: „The Defiance of Good“. ebenfalls auf Hard Sensations: Jamal Tuschick schreibt es zwar nicht direkt, aber man wird das Gefühl nicht los, dass ihm der theaterhafte „Gold“ von Thomas Arslan nicht wirklichg efallen hat.

– Was? Ich habe gar nicht mitbekommen, dass der wunderbare Michel Gondry einen neuen Film gedreht hat. cutrin von Filmosophie hat „Der Schaum der Tage“ bereits gesehen und findet ihn fast schon zu perfekt.

– Ich wusste gar nicht, dass Keanu Reeves a) Fan von Martial-Arts-Filmen aus Hongkong und b) seit Neustem auch Regisseur ist. Noch überraschter bin ich allerdings, wie ich auf Schneeland nachlesen konnte, dass er einen Martial-Arts-Film namens „Man of Tai Chi“ drehte. Die Hauptrolle spielt sein Stuntman und Lehrer aus „Matrix“, Tiger Hu Chen, und das Ganze soll laut Michael Schleeh gar nicht mal so schlecht sein.

– Darüber ärgere ich mich auch sehr. Die Action-Sequenzen moderner Actionfilme werden immer standardisierter und austauschbarer. Wackelkamera und Schnitt-Chaos. Das hat allerdings nicht immer ästhetische, sondern oftmals handfest kostensparende Gründe, wie der Drama Blog erklärt.

– Locarno, Locarno, Locarno. Vom großen und wichtigen Festival in der Schweiz berichten Lukas Foerster auf cargo und Michael Sennhauser auf Sennhausers Filmblog. Michael Sennhauser hat u.a. den neuen Film des brillanten Kiyoshi Kurosawa, „Real“, und den „Amer“-Nachfolger „L’étrange couleur des larmes de ton corps“ von Hélène Cattet und Bruno Forzani gesehen. Während beide Bogger ersteren mögen, Lukas Foerster sogar sehr, sind ihre Reaktionen auf letzteren doch eher unterkühlt.

– Einen weiteren, zusammenfassenden Locarno-Bericht hat auch Hannes Brühwiler auf critic.de veröffentlicht.

– Weiter geht es mit der Jacques-Tourneur-Retrospektive auf Textures in light. Diesmal ist „Die Piratenkönigin“ dran. Und auch Annika ist auf Die Filme, die ich rief, bei Tourneur angekommen und berichtet von ihren Erlebnissen mit den „Katzenmenschen„.

– Darauf erst einmal eine ordentliche Ladung mit feinstem Trash. Heiko Hartmann nimmt sich auf Allesglotzer den unglaublich schmuddeligen „Patrick lebt“ von Mario Landi vor, und Xander hat auf Xanders Blog „Space Invaders“ entdeckt. Ich erinnere mich noch sehr genau, wie wir den damals aus der Videothek geholt haben und auch nicht wussten, dass der Originaltitel „Killer Klowns From outer Space“ ist. Wir hatten uns damals auf jeden Fall köstlich amüsiert und soweit ich mich erinnere (und so schreibt es auch Xander), war der Film relativ ernsthaft gehalten, nur die Prämisse ist natürlich herrlich absurd. Ich glaube, ich guck mir den irgendwann mal wieder an. Ich müsste noch eine „Sicherheitskopie“ auf einem mittlerweile 25 Jahre altem VHS-Tape haben.

– Was für ein blöder Zufall. Da bereite ich gerade ein Interview mit Ralph von OFDb filmworks vor, da sehe ich, dass mir Sebastian vom Review Corner zuvor gekommen ist und sich auf seinem Blog mit dem Gründer der (im übrigen Bremer, siehe auch hier) OFDb, Sascha Imme, unterhält.

Stubenhockerei bespricht gleich mehrere sehr schöne Filme, die allesamt zu meinen Lieblingen gehören. Da wäre einmal der unglaubliche, seiner Zeit weit vorauseilende „Jingu“ von 1960, dessen legendäre Höllensequenzen noch heute ausgesprochen beeindruckend sind (gibt es für wenig Geld als DVD von Rapid Eye Movies). Dann „Drowning By Numbers“ alias „Verschwörung der Frauen“ des von mir sehr verehrten Herrn Greenaway. Und schließlich ein Film, der locker in meine imaginären Top10 aller Zeiten gehören würde, wenn ich eine solche Liste aufstellen würde: „Possession“ von Zulawski.

DVDuell hat die von 17 auf 55 Minuten erweiterte Doku “Staircases to Nowhere: Making Stanley Kubrick’s The Shining” verlinkt.

Für seinen 100. Blogeintrag auf Die seltsamen Filme des Herrn Nolte, hat sich Sascha Nolte etwas ganz besonderes ausgesucht. Ein wirklich „seltsamer“ Film, der dermaßen „drüber“ ist, dass man es kaum in Worte fassen kann. Die Rede ist von „Mad Foxes“, einem Film aus der Erich-C.-Dietrich-Schmiede, der selbst Dietrich zu durchgeknallt und verrückt war. Aber lassen wir mal zu seinem Jubiläum Sascha zu Wort kommen.

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1 Antwort zu Das Bloggen der Anderen (19-08-13)

  1. Sebastian sagt:

    Danke erstmal für die Nennung, auch wenn es mir natürlich schon leid tut, dir mit dem Interview (natürlich unbewusst) ein bisschen in die Parade gefahren zu sein. Ich bin aber dennoch gespannt auf deine Fragen an Ralph, dessen Fokus vermutlich ja noch etwas mehr auf filmworks liegen dürfte.

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