Das Bloggen der Anderen (25-05-13)

bartonfink_type2– Und weiter geht es mit Cannes. Rüdiger Suchsland setzt auf Negativ seine Berichterstattung fort. Während ihm der neue Film von Claude Lanzman und vor allem Grand Central von Rebecca Zlotowski sehr gut gefallen haben, hasst er den neuen Winding Refn. „Only God Forgives“ spaltet die Kritiker ja zur Zeit extrem. Suchsland gehört zu denen, die ihn aus tiefstem Herzen ablehnen, was ihn in seiner Wut sogar zu der Aussage hinreißt, solche Meisterwerke wie „Valhalla Rising“ und „Drive“ müssten nun aufgrund der „Zumutung“ neu bewertet werden. Also, mich macht das jetzt ehrlich gesagt eher noch neugieriger.

– Auch Michael Sennhauser ist auf Sennhausers Filmblog von „Only God Forgives“ nicht unbedingt begeistert, kann aber auch einige positive Seite ausmachen, wenn ihm die Geschichte auch viel zu flach ist. Sein Geheimtipp ist „Borgman“ von Alex van Warmerdam. Und auch der neue Film der Coen Brothers hat ihm gut gefallen. Dafür fühlte er sich vom neuen Miike gelangweilt. Gibt’s denn sowas!

– Einen interessanten Ansatz verfolgt Paul auf La vie cinéphile. Er wirft einen Blick zurück auf Cannes vor 10 Jahren und schaut, welche Filme von damals es geschafft haben, irgendwo eine Auswertung zu bekommen. Sehr spannend.

– Alexander Gajic schreibt auf real virtuality einige kluge Worte darüber, dass es eigentlich ziemlich sinnlos ist, die Berichterstattung über ein Filmfestival zu lesen, welches man nicht selber besucht. Da hat er ja auch irgendwie recht. Allerdings überwiegt bei mir mir immer die Neugier, wie die neuen Filme meiner Lieblinge ankommen und welche Geheimtipps man sich merken sollte.  Und abseits von Cannes macht sich Alexander Gajic auch Gedanken darüber, was da auf uns zurollt, wenn demnächst jedes Jahr Star-Wars-Filme und ihre Spinoffs in die Kinos gebracht werden.

– Auf Sir Donnerbolds Bagatellen setzt Sir Donnerbold seine interessante Serie über die Geschichte der Comic-Verfilmungen fort. Diesmal mit Schwerpunkt DC und Marvel. Und noch eine Reihe startet, die ich ganz hervorragend finde: Sir Donnerbold begibt sich auf die Suche nach den Quellen der Disneyfilme. Den Auftakt bildet „Das Dschungelbuch“ und Rudyard Kiplings zugrundeliegende Kurzgeschichtensammlung. Tolle Idee.

Filmosophie besucht die Reihe Kinostalgia in Berlin. Filmklassiker (in diesem Falle „Moderne Zeiten“) werden mit einem Event verbunden. Die Gäste kleiden sich passend zum Film, es gibt spezielle Cocktails und danach noch einen Tanzabend. Eine ähnliche Idee hatte ich auch schon mal und bin weiterhin davon überzeugt, dass solche Veranstaltungen ein guter Weg sind, neues Publikum für das Kino zu begeistern und kleinen Kinos das Überleben zu sichern.

– Der Jürgen-Enz-Wiederentdeckungsirrsinn nimmt kein Ende. Jetzt hat Lukas Foerster auf Dirty Laundry Enz‘ „Waidmannsheil im Spitzenhöschen“ von 1982 besprochen. Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf.

– Zwei „Evil Dead“-Besprechungen: Oliver Nöding auf Hard Sensations und totalschaden auf Splattertrash. Fazit bei beiden: Obwohl es jetzt nicht die große Offenbarung ist, die überall herbeigeschrieben wird, ist „Evil Dead“ doch ein toller, geradliniger Non-Nonsense-Film

– Nochmal zwei Besprechungen des gleichen Filmes. Michael Schleeh hat auf nachtsichtgerät Thomas Vinterbergs „Die Jagd“ gesehen, und Robin Schröder für Mise en cinéma. Beide sprechen eine Empfehlung aus.

– Zwei Filme – ein Blog. Das Magazin des Glücks vergleicht die beiden „Der große Gatsby“-Verfilmungen von 1974 und 2013.

– Alex Klotz ist auf hypnosemaschinen irritiert. Sein Lieblingskurzfilm ist Robert Enricos „La Riviére du hibou“. Jetzt hat er den zwei Jahre vorher entstandenen polnischen Film „Most“ (Brücke) von Janusz Majewski gesehen, der zum Teil die gleichen Einstellungen und möglicherweise sogar die gleichen Bilder verwendet.

– Aus der Seele gesprochen: Patrick Holzapfels Plädoyer für Originalfassungen auf Jugend ohne Film. http://jugendohnefilm.blogspot.de/2013/05/stimmen.html

– Japan zum Ersten: Auf Schneeland bespricht Michael Schleeh einen ruhigen, melodramatischen Film des Provokateurs Sion Sono: „Be Sure to Share“. Und dann hat er sich einen ganz besonderes Epos vorgenommen: den dreiteiligen „Barfuss durch die Hölle“ von Masaki Kobayashi.

– Japan zum Zweiten: Auf Japankino wird die Ozu-Hommage „Tokyo Family“ vorgestellt.

– Auf project-equinox bespricht der unvergleichliche „jogiwan“ Jochen Kulmer das Büchlein „Girls with Guns. Rape & Revenge Movies: Radikalfeministische Ermächtigungsfantasien?“ von Julia Reifenberger und spricht durchaus eine Empfehlung aus, auch wenn Umfang und Preis des Büchleins zu Ungunsten der Brieftasche auseinanderklaffen.

– Die Artikel auf Whoknowspresents sind ja zumeist weniger „Postings“ als vielmehr filmhistorische Abhandlungen in Essayform. So auch wieder der Artikel von david über Max Ophüls und seinen Film „La Signora di tutti“, den dieser 1934 in Italien drehte. Und natürlich geht es nicht nur um diesen Film, sondern auch und vor allem um Max Ophüls und seine Jahre im Exil nach 1933.

– Und zum Abschluss noch ein Giallo: The Nolte ist auf Die seltsamen Filme des Herrn Nolte so gar nicht von dem frühen Klassiker des Genres „Il dolce corpo di Deborah“ (dt. „Married to kill“) begeistert. Trotz Carroll Baker, Luigi Pistilli und George Hilton.

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