Das Bloggen der Anderen (05-12-16)

bartonfink_type2Die letzte Woche fiel „Das Bloggen der Anderen“ leider aus, da ich dem Abgabetermin für meinen Artikel in der nächsten „35 Millimeter – Das Retro-Filmmagazin“ hinterher hechelte und meine Beschäftigung mit einer schillernden Persönlichkeit des deutschen Nachkriegsfilmes epische Ausmaße angenommen hatte. Und auch diese Woche habe ich eine schlechte Nachricht: Da ich mich bis zum Ende des Jahres jetzt doch überraschend kurzfristig mit einem größeren Projekt beschäftigen muss und gleichzeitig noch einen Stapel Reviews vor mir her schiebe, verabschiedet sich „Das Bloggen der Anderen“ für dieses Jahr. Aber vorher gibt es nochmal die volle Breitseite.

– Sehr gut hat mir eine zweiteilige Artikelserie mit dem Titel „Sex Trouble“ auf critic.de gefallen. „Das queere und das feministische Kino wollen Strukturen aufreißen und schaffen dabei selbst Stereotype. Mit einem zweiteiligen Special wollen wir uns dem Unbehagen widmen, wenn man gemeint ist, sich aber nicht angesprochen fühlt“. Im ersten Teil erklärt Michael Kienzl die gängige Vorstellung von queerem Kino zu einem Fall für die Mottenkiste. Im zweiten Teil erzählt die unnachahmliche Silvia Szymanski von der Freiheit, sich auch und gerade in diesen Filmen als „Frau“ zu sehen, als sexuelles Wesen.  Und Florian Vollmers berichtet vom Filmfestival in Tallinn.

– Drüben bei B-Roll denken Beatrice Behn und Joachim Kurz über den Status der US-Filmindustrie nach der Trump-Wahl und die Rolle des kritischen Filmjournalismus nach.  Lucas Barwenczik schreibt über das Denken und Fühlen in aktuellen Science-Fiction-Filmen. Und Andreas Köhnemann plädiert für enthemmtes DRAMA!

Eine nette Idee: Acht Bundeskanzler charkterisiert in acht Filmen auf Das Magazin des Glückes. Mit Wim Wenders konnte ich mich nie wirklich anfreunden. Aber was Sebastian über Wenders frühe Filme schreibt, macht mich dann doch wieder etwas neugierig.

Der amerikanische Schriftsteller William Riley Burnett war mir bisher kein Begriff. Dank Claudia Siefens schönen Text auf Jugend ohne Film weiß ich jetzt aber, dass er nicht nur die Vorlagen zu „Little Cesar“ und „Asphalt Jungle“, sondern auch das Drehbuch zu einem Lieblingsfilm, „Gesprengte Ketten“ geschrieben hat.

– Udo Rotenberg beschäftigt sich auf seinem Blog L’amore in città weiter mit der Commedia sexy all’italiana und hat diesmal einen Kostüm-Film mit der Traumbesetzung Robert Hoffmann, Barbara Bouchet, Edwige Fenech, Ira von Fürstenberg und Lucretia Love am Start.

– Auf seinem Schwesterblog Grün ist die Heide heißt es „Verdammt die jungen Sünder nicht“. Und es geht um einen österreichischen „Sittenfilm“ von 1961.

– Auch Christian Genzel begibt sich auf die Spur der teutonischen Unterhaltungsfilmindustrie. Sein Beitrag auf Wilsons Dachboden heißt „Zärtlich, aber frech wie Oscar“. In dieser Produktion der berühmt-berüchtigten Lisa-Film tummeln sich Herbert Fux, Corinna Drews, Tobias „die deutsche Stimme von Brad Pitt“ Meister. Natürlich Otto W. Retzer und „lauter Nackerte“.

– Wer erinnert sich daran, dass Marios Sohn Lamberto Bava in den 90er Jahren einen riesigen Erfolg in Deutschland hatte? Sogar einen größeren Erfolg als all seine „Dämonen“-Splatterfilme und Gialli zusammen: Prinzessin Fantaghirò. Morgen Luft von Cinematographic Tides hält Rückschau.

– Da wir gerade bei Erinnerungen sein. „Die drei Amigos“ war ein Film, der mein Leben Ende der 80er stark beeinflusste. Na ja, vielleicht nicht das Leben, aber meine Sprüchesammlung. Andreas Eckenfels erinnert sich auch auf Die Nacht der lebenden Texte.

– Klassiker-Zeit: funxton über „Der Löwe im Winter“ mit Peter O’Toole und Kathrine Hepburn.

– Klassiker-Zeit 2: Hauptsache (Stumm)Film über den grandiosen „Die Brücke am Kwai“. Muss ich auch mal wieder sehen. Toller Film.

– Da bin ich aber reingefallen. Tatsächlich hielt ich „Laila – Vampir der Lust“ für einen Vampirfilm. Tatsächlich ist es aber einen Film, der sich mehr mit LSD und anderen Drogen auseinandersetzt und laut totalschaden von Splattertrash dies optisch sehr reizvoll umsetzt.

– „Gruft der Vampire ist wohl der schärfste Film, den Hammer jemals produziert hat“ meint Bluntwolf von Nischenkino. Na ja, er hat die junge Ingrid Pitt, das sollte als Argument genügen.

– Das nenne ich mal Einsatz: Im Kino eingeschlafen und dann Zuhause gleich auf dem Fernseher nachgeholt: Oliver Nöding berichtet auf Remember It For Later über seine Erfahrungen mit William Castles „Mr. Sardonicus“. Außerdem erklärt er, warum ihn  Jeremy Saulniers „Green Room“ etwas enttäuscht hat.

– Während Frank Schmidke auf cinetastic von dem neuen Zombiefilm „The Girl with All the Gifts“ sehr überzeugt ist, hält sein Kollege Peter Gutting den neuen Film von Park Chan-wook, „The Handmaiden“, für eher so mittel.

Tolle Filme findet man diese Woche wieder bei Witte’s wöchentliche Tipps. U.a. ein Film vom „Halbstarken“-Regisseur Georg Tressler, der auch schon lange auf meiner „Guck-den-mal“-Liste steht. Und was von Veit Harlan.

– So, es weihnachtet schon sehr und da wir uns in dieser Rubrik dieses Jahr nicht mehr lesen werden (siehe oben), hier zum Abschluss noch Douscope über einen meiner Lieblingsweihnachtsfilme: „Die Muppets-Weihnachtsgeschichte“.

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