Das Bloggen der Anderen (27-10-14)

bartonfink_type2– Patrick Holzapfel von Jugend ohne Film ist auf der Viennale zu Gast und hat dort den neusten Film der überaus talentierten Jessica Hauser gesehen: „Amour Fou“. Sein Fazit: „Der romantischte Film über die Lächerlichkeit von Romantik, den ich gesehen habe.“ Rainer Kienböck verteidigt „Listen Up Philip“ von Alex Ross Perry, der von den meisten Kritikern als „Sundance Bullshit“ abgekanzelt wird. Und, hui, eine sehr kritische Besprechung eines Filmes, auf den ich mich trotzdem (oder gerade deswegen?) ganz besonders freue: „Es ist schwer ein Gott zu sein“.

– Unglaublich, dass selbst die Filme solcher Kanon-Regisseure wie Michaelangelo Antonioni bis heute nicht wirklich für das deutschsprachige Heimkino ausgewertet wurden. So auch sein Frühwerk „Chronik einer Liebe“, welches Udo Rotenberg auf L’amore in città vorstellt.

– Regie: Wolfgang Staudte. Drehbuch: Horst Wendlandt. Darsteller: Martin Held, Mario Adorf, Walter Giller, Agnes Windeck, Hannelore Elsner, Sabine Bethmann, Herbert Fux, Rudolf Platte, Heinz Erhardt, Siegfried Schürenberg. Da schnalzt man doch genüßlich mit der Zunge. Zurecht, wie Udo in seiner Besprechung des Klassikers „Die Herren mit der weißen Weste“ auf Grün ist die Heide findet.

– In den 50er Jaren gab es eine Phase, in der mit zweisprachigen Filmfassungen experimentiert wurde. Otto Premingers „Die Jungfrau auf dem Dach“/“The Moon Is Blue“ 1953 ist hierfür wohl das prominenteste Beispiel. Da wurden dann eine deutschsprachige Fassung und (mit den selben oder anderen Schauspielern) eine englischsprachige Fassung simultan gedreht. Einer dieser Filme ist der österreichisch-amerikanische film noir „Abenteuer in Wien“, bzw. „Stolen Identity“ von 1952, welcher von Manfred Polak sehr ausführlich und detailliert auf Whoknow presents untersucht wird.

– Alex Klotz hat für hypnosemaschinen wieder ein interessantes Werk ausgegraben: Den Horrorfilm „Sleepwalker“, den Saxon Logan 1984 inszenierte, der sogar vor begeistertem Publikum auf der Berlinale lief – um dann keinen Verleih zu finden und für lange Zeit in der Versenkung zu verschwinden. Spannend.

– Das Magazin des Glücks beschäftigt sich mit zwei Fernsehfilmen von Alan Bennett (Drehbuch) und John Schlesinger (Regie) von 1983 bzw. 1991.

Movies&Sports hat das Programm des 1. Auswärtigen Sondergipfels des Hofbauer-Kommandos online.

– Harald Mühlbeyer war wieder bei einer Grindhouse-Nacht dabei und sah zwei japanische Spielfilme, die er auf screenshot bespricht: „Die Exekution” von Chûsei Sonne und „Sternenkrieg im Weltall“ von Kinji Fukasaku.

– Christian Gertz hat auf Mehrfilm endlich den Abschluss seines vierteiligen Berichts vom Internationalen Filmfest in Oldenburg veröffentlicht. Überraschenderweise schreibt er, dass die Sonntagnachmittag-Vorstellung von Till Kleinerts empfehlenswerten „Der Samurai“ ausverkauft war. Da hatte ich Glück, denn am Samstagabend waren noch reichlich Plätz frei geblieben.

– In Oldenburg lief auch „White Bird in a Blizzard“ von dem Der Kinogänger recht begeistert ist.

– Auch Thorsten Krüger hat „White Bird in a Blizzard“ gesehen und kommt auf Komm&Sieh zu einem positiven Fazit. Gleiches gilt für den neuen Film eines meiner Lieblinge, Roy Andersson, mit dem wunderbar sperrigen Titel „Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“.

– Oliver Armknecht hat für film-rezensionen.de den vielgelobten „Love Steaks“ besprochen und freut sich über den frischen Wind. Und als Papa werden für mich auch Kinderfilme immer wichtiger, und darum freue ich mich über die Empfehlung des Animationsfilms „Khumba – Das Zebra ohne Streifen am Popo“.

– Jennifer Borman interviewt für B-Roll das Regie-Team Taika Waititi und Jemaine Clement, welches den Festival-Liebling „5 Zimmer Küche Sarg“ auf die Leinwand brachten. Joachim Kurz schreibt über Filmfestivals im Herbst und Lucas Barwenczik stellt das Animationsfilm-Studio Laika („ParaNorman“, „BoxTrolls“) vor.

– 1984 starb Francois Truffaut. Ein ausführliches Essay zum 30. Todestag von Pascale Anja Dannenberg auf critic.de.

– So ganz warm ist Lukas Foerster mit Domink Grafs „Die reichen Leichen. Ein Starnbergkrimi“ nicht geworden. Gefallen hat er ihm aber trotzdem. Warum schreibt er auf Dirty Laundry.  Außerdem: Kommentarlose Bewertungen der Filme, die auf dem Filmfestival in Osnabrück liefen. Scheint ein großartiges Programm gewesen zu sein. Nächstes Mal muss ich da auch hin.

– Sascha Nolte empfiehlt einen Film, der mir auch sehr am Herzen liegt: „I Declare War“ (meine Besprechung hier). Zu finden auf Die seltsamen Filme des Herrn Nolte.

– cutrin schreibt auf filmosophie über Chaos-Cinema und The Zero Theorem.

– Oliver Nöding ist auf Remember It For Later sehr enttäuscht von Denis Villeneuves neuem Film „Enemy“.

– Goetz schreibt auf Schöner Denken ein hingerissene Kritik des neuen Christian-Petzold-Films „Phoenix“.

– Und auch Bettina Klix auf new filmkritik mochte „Phoenix“ sehr. Auch wegen eines bestimmten Liedes.

– Einmal auf Rockys Fußspuren wandeln? Filmtourismus.de zeigt wo und wie.

– Was hört man so in den deutschsprachigen Film-Podcasts? Max verrät es auf Wiederaufführung.

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2 Antworten zu Das Bloggen der Anderen (27-10-14)

  1. Hallo Marco,

    vielleicht darf ich an dieser Stelle noch auf etwas aus meinem Blog aufmerksam machen. Ein Gespräch, welches ich über Lucio Fulcis VERDAMMT ZU LEBEN – VERDAMMT ZU STERBEN http://unendlichfilm.blogspot.de/2014/10/verdammt-zu-leben-verdammt-zu-sterben.html führe und über Howard Hawks START IN DIE DÄMMERUNG http://unendlichfilm.blogspot.de/2014/10/howard-hawks-start-in-die-dammerung.html.

    Vielen Dank. 🙂

  2. Marco Koch sagt:

    Hallo, das war mir in der Tat entgangen, da ich Deine Videos beim flüchtigen Drüberschauen für die Trailer zu den Filmen gehalten habe und mich schon gewundert habe, warum da ausser einem Plakat und dem Trailer nichts weiter zu finden war. Jetzt wird da ein Schuh draus. Schaue ich mir gleich heute abend mal in Ruhe an. Und, ja, da darfst du natürlich gerne drauf aufmerksam machen.

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