Das Bloggen der Anderen (25-08-14)

bartonfink_type2– Leider beginnt auch diese Woche mit einer Todesmeldung. Gestern starb der große Sir Richard Attenborough. Der Kinogänger hat ihm einen Nachruf gewidmet.

– Ein letztes Mal in diesem Jahr Lorcano. Abschließende Berichte gibt es von Alexandra Zawia auf B-Roll  und Rainer Kienböck auf Jugend ohne Film.

– Eine weitere Folge der herausragenden Interview-Serie „reden über schreiben über filme“ gibt es auf Hard Sensations, wo Oliver Nöding und Marco Siedelmann eine kontroverses Schwergewicht der amerikanischen Filmkritik interviewen: Armond White.  Außerdem wird die Nakahira-Ko-Retrospektive in Köln empfohlen.

– Udo Rotenberg hat für seinen Blog L’amore in città den italienischen Episodenfilm „Frivole Spiele“, den Ettore Scola 1964 inszenierte, besprochen. Darin Film verkörpert Vittorio Gassman in neun Episoden unterschiedliche Männer-Typen.

– Blog-Stöckchen sind so eine Tradition, in der ich mich gerne mal beteilige, wenn es die Zeit erlaubt, und ich glaube, etwas Wertvolles beitragen zu können. Neulich traf mich ein Stöckchen vom Intergalatic Ape-Man. Aber da ich es nicht so mit Filmzitaten habe, und ich momentan auch froh bin, es zeitlich zu schaffen, meinen Blog mit den regulären Postings zu füllen, habe ich mich mal nicht beteiligt. Mein Beitrag besteht deshalb diesmal nur darin, die teilnehmenden Blogs hier zu verlinken. Die Aufgabe war es, seine 10 liebsten Filmzitate zu nennen und dann andere Blogs zu benennen, die es einem gleichtun sollen. Hier die Resultate in den Filmblogs, die ich verfolge: Intergalaktische Filmreisen, review-corner.deSchlombies FilmbesprechungenTonight is gonna be a lage one, filmherum , Pieces of Emotion und Going to the Movies

– Hermann Vaskes hat eine Dokumentation über die Kunst gedreht, in deren Mittelpunkt der großartige Udo Kier als “Arteholic” steht. Ronny Dombrowsky hat diesen für cineastic.de besprochen.

– Gerd Reda setzt sich auf Der breite Grad wieder mit dem japanischen Pinky-Violence-Film auseinander. „Criminal Woman: Killing Melody“ mit den Genrestars Reiko Ike und Miki Sugimoto, hat ihm ausgesprochen gut gefallen. Ebenfalls sehenswert findet er Koji Wakamatsus Film „Sweet Trap“ von 1963.

– Michael Schleeh empfiehlt auf Schneeland Takashi Koizumis „Letter from the Mountain“, den er einen „sehr, sehr schönen Film“ nennt.

– Lucas Barwenczik stellt auf B-Roll Luc Besson und sein Werk vor, während PD und YP auf Film im Dialog die schauspielerischen Fähigkeiten der Hauptdarstellerin seines letzten Filmes, Scarlett Johansson, diskutieren.

– Apropos die Johansson. „Under the Skin“ ist ein Film, der in dieser Woche so einige Filmblogger beschäftigt. Sofiaglasl schreibt auf Deep Red Radio: „Er reißt den Zuschauer mit überwältigenden und betörenden Bild- und Soundcollagen in seinen hypnotischen Bann, setzt ihn aber gleichzeitig einer Zerreißprobe aus – Glazer zieht sein Konzept der minimalen Handlung und Identifikationsangebote eisern durch und behält stets die Kontrolle über die eigene filmische Welt und deren verführerische Kraft.“  symparanekronemoi ist nicht ganz so euphorisch und schreibt: „Ein wirkliches Thema besitzt Glazers Film dabei nicht, interessiert ihn doch weder der eine noch der andere Aspekt seiner Handlung. Die positive Resonanz von Under the Skin – Glazer wird bereits als Erbe Kubricks geadelt – erklärt sich wohl zuvorderst ob der erschaffenen Atmosphäre des Films, der sich weniger Worte bedient und mit ungewöhnlichen Bildkompositionen dient. Style over Substance, wenn man so will.“  quadzar auf filmosophie findet: „Under the Skin (bietet) einiges und wenn es nur unterbewusster Horror ist. Des Öfteren habe ich Klagen über zu viele Längen gehört. Das habe ich nicht so wahrgenommen, aber gelungene “Eintönigkeit” gefällt mir sowieso. Wie 2001: Odyssey im Weltraum ist auch Under the Skin, ohne die Qualität der beiden Filme vergleichen zu wollen, Geschmackssache. Erstaunliche, wirklich anwidernde Bilder nebst einer in ihrer Unmenschlichkeit ebenso erstaunlichen Hauptdarstellerin und einer erbarmunslosen Langsamkeit, die den Blick nicht abwendet.“

– Ist der Ort Kino tot? Wie sieht es aus in unserer Kinolandschaft? Nino Klingler hat auf critic.de eine kleine Artikelreihe zu eben diesem Thema veröffentlicht, wobei er hier auf ausführlich und beispielhaft auf zwei Kinos in der Kleinstadt eingeht, die eben einen anderen Weg gehen müssen (und wollen), um zu überleben. „Die Brennessel“, ein Programmkino in Hemsbach, Baden-Württemberg und das kommunale Kino „Burg Theater“ in Burg, Sachsen-Anhalt. Sehr lesenswerte Texte.

– Dazu passend: Die neueste Kinobesucher-Studie der Filmförderungsanstalt FFA zum Themenfeld 3D, die Gernold Marks auf Digitale Leinwand vorstellt. Hach, als ich den GfK Measure Tree gesehen habe, habe ich mich doch gleich wieder ganz Zuhause gefühlt. Okay, das war jetzt ein Insider. Die Studie ist auf jeden Fall ebenso lesens-. wie diskussionswert.

– Letztes Jahr lief auf dem Internationalen Filmfest in Oldenburg der Film „Das Mädchen hinter der Wand“, welchen ich gerne gesehen hätte, erinnerten doch Plakat und Bilder an Filme wie „Barton Fink“, „Lost Highway“ und „Fear X“. Leider passte der Film vorne und hinten nicht in mein Programmplan. Also dachte ich, der würde sicherlich mal im TV laufen und dann sollte ich ihn nicht verpassen. Tatsächlich hat er nun eine Heimkinoveröffentlichung durch Capelight spendiert bekommen. Oliver Armknecht hat ihn gesehen und auf film-rezensionen.de besprochen. Und ich bin immer noch neugierig.  Außerdem gibt es mit „Tamala 2010 – A Punk Cat in Space“ eine weitere Folge seines Animationsfilm-Specials.

– Tipps für die private Filmbibliothek: totalschaden auf Splattertrash rezensiert das schöne Buch „Mädchen, Machos und Moneten“ über den Schweizer Filmproduzenten Erwin C. Dietrich (in letzter Zeit auch CD-ROM-Beigabe zahlreicher Ascot-Elite-DVDs) und filmosophie schreibt über „Explizit! Neue Perspektiven zu Pornographie und Gesellschaft“.

– Laila Oudry war für screen/read auf der Pressekonferenz von „The Expendables 3“ und kann einiges darüber erzählen. Ferner macht der Blog auf die Arbeit von Mick Garris aufmerksam, der nicht nur Regisseur von Stephen-King-Verfilmungen ist, sondern für diverse Sendungen auch zahlreiche Interviews mit seinen Kollegen geführt hat und diese nun kostenlos zur Verfügung stellt.

– Demnächst kommen wieder einige neue Titel in der höchst empfehlenswerten britischen Reihe „Masters of Cinema“ heraus, die Christian Liemke auf DVDuell vorstellt.  Außerdem bringt das „Masters of Cinema“-Label Eureka! auch noch eine „Blacula“-Box, was mich erfreut.

– Sascha Nolte bespricht auf Die seltsamen Filme des Herrn Nolte einmal einen recht aktuellen Film, nämlich „A Touch of Sin“, von dem er – auch wenn er ihn nicht vollständig überzeugt – sagt, der Film wäre „Ein wichtiger Kommentar zur Lage seiner Nation, eine finstere Lektion in Sachen Armut und der von ihr erzeugten Gegengewalt.“

Wiederaufführung ist mit seiner zweiten Folge der „Gespräche der Anderen“ am Start, in der wieder einige spannende Podcasts vorgestellt werden.

– Auf Final Frontier Film geht die John-Ford-Tonfilm-Reihe mit der Nr. 23 („Rekrut Willie Winkie“ und Nr. 24 („Vier Mann – ein Schwur“) weiter.

– Zu guter Letzt: Auf Jugend ohne Film wurden auch in dieser Woche wieder einige sehr interessante Artikel veröffentlicht. Da ist einmal ein langes Essay von Thomas Rufin über Pasolinis letzten und skandalträchtigsten Film „Salo oder Die 120 Tage von Sodom“.  Patrick Holzapfel schreibt über Billy Wilders „The Lost Weekend“, in dem er eine Parabel auf die Versagungssängste des Künstlers sieht. Und Ioana Florescu hat sich wieder auf die Suche gemacht. Diesmal hat sie Menschen gefunden, die uns am Ende von Filmen den Rücken zukehren und gehen.  Und das ist sehr schön geworden.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Internet abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Das Bloggen der Anderen (25-08-14)

  1. An dieser Stelle mal ein großes Danke für deine tolle Arbeit (das ich hier mal im Namen des gesamten Jugend ohne Film-Team ausspreche), ich freue mich immer wieder wenn ich von dir verlinkt werde und entdecke regelmäßig großartige Artikel, auf die ich sonst kaum stoßen würde. Ich hoffe das klingt nicht zu pathetisch 😉

  2. Marco Koch sagt:

    Danke schön. Das hört man natürlich sehr gerne, und das ist auch immer ein schöner Motivationsschub. Und ich freue mich umgekehrt auch, wenn durch meine Verlinkungen einige Leute auf Eure sehr gelungene Seite aufmerksam werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

 

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.