Das Bloggen der Anderen (05-05-14)

bartonfink_type2– Dass Animes häufig noch unter dem Vorurteil zu leiden haben, immer nur SF und Fantasy zu verarbeiten, zeigt sich daran, dass uns vom Kino „Der Mohnbumenberg“ für unser „Phantastival“ vorgeschlagen wurde. „Der Mohnblumenberg“ hat nun aber überhaupt nichts mir Phantastik zu tun, sondern ist ein ein laut Oliver Armknecht von film-rezensionen.de eine schöne Coming-Of-Age-Geschichte, die in den 60er Jahren spielt.

– Das polnische Kino liegt mir nah am Herzen, allerdings habe ich es in den letzten beiden Jahren aus den Augen verloren. Darum freut es mich, dass Nina Linkel für critic.de vom filmPOLSKA Festival berichtet.  Und Michael Kienzl führt weiterhin sein Sehtagebuch vom Far East Film Udine 2014. Teil 2 und 3 warten wieder mit einigen Empfehlungen auf.

– Apropos Polen. Neulich habe ich für ein Filmforum eine Liste mit den besten Filmen der 80er Jahren zusammengestellt. Darunter war auch der polnische Film „Wie soll man leben?“von Marcel Lozinski. Dieser wird auch gerade von Bert Rebhandl bei cargo anlässlich einer Aufführung in Berlin, vorgestellt.

– Letzten Dienstag verstarb der großartige britische Schauspieler Bob Hoskins. Der Kinogänger widmet ihm einen Nachruf.

– Im März schrieb Beatrice Behn auf B-Roll einen ganz wunderbaren Artikel über die Freuden des Kinobesuchs. Jetzt holt Martin Beck zum Gegenschlag aus und schreibt darüber, warum es seiner Meinung nach keine Freude ist, ins Kino zu gehen.

– Und auf seinem eigenen Blog, Reihe Sieben, stellt Martin Beck die Dokumentation „Jodorowsky’s Dune“ vor.

– reda stellt auf Der breite Grat die japanische Pinky-Violence-Serie „Girl Boss Blues“ vor, bei der Norifumi Suzuki Regie führte. Den ersten Teil „Queen Bee’s Counterattack“ mochte er ganz gerne, aber der zweite Teil „Queen Bee’s Challenge“ fällt demgegenüber schon ziemlich ab.

– Ein Thema, das scheinbar in Fankreisen zu massiven Aufregungen geführt hat, mich allerdings weniger tangiert (wie wahrscheinlich die Meisten): Das „Star Wars Expended Universe“ wurde mit Ankündigung der neuen Trilogie für tot erklärt. Darüber führen Sascha von PewPewPew und Alexander Matzkeit von real virtuality ein langes und für den in der Komplixität des „EU“ nicht bewanderten recht interessantes Gespräch. Dies wurde sowohl auf PewPewPew als auch auf real virtuality gepostet.

– Jean-Pierre Jeunet hat einen neuen Film gedreht. „Die Karte meiner Träume“ ist eine märchenhafte Kinderbuchverfilmung und Ronny Dombrowki von cineastic.de hat sie gefallen.

– Lukas Foerster hat für Dirty Laundry den Jerry-Cotton-Film „Die Rechnung – Eiskalt serviert“ gesehen und nennt ihn einen „untoten, bundesdeutschen Fiebertraum von Amerika“. Und im Flugzeug sah er eine „ägyptische Ganster-Martial-Arts-Familienmelo-soap-opera“ namens „Abdu Mouta“.

– Fünf Jahre gibt es nun schon Gerold Marks‘ Blog Digitale Leinwand. Eine Bestandsaufnahme.

– 2007 schrieb die Eule ihre erste Filmkritik, die sie nun auf ihrem Filmtagebuch der Eule noch einmal veröffentlicht. Thema: „The Toolbox Murders“. Zusätzlich gibt es noch ein Stuart-Gordon-Triple-Feature und ausführlich Reviews zu so unterschiedlichen Filmen wie „Glen or Glenda“ und Shin’ya Tsukamoto neustem Werk „Kotoko“.

– Zum 90.Geburtstag von Ruth Leuwerik schreibt Udo Rotenberg auf Grün ist die Heide über „Ein Herz spielt falsch“.

– Alex Klotz macht einem auf hyponosemaschinen mal wieder mit einer spanischen Obskurität den Mund wässrig. Seine Vorstellung von „Las melancólicas“ alias „House of Insane Women“ ist auch hübsch bebildert.

– Eine private Geschichte vorab. Meinen 40. Geburtstag verbrachte ich in Kopenhagen. Und für das runde Lebensjubiläum hatte ich geplant, das „Filmhuset“, die dänische Cinematheque, zu besuchen. Darauf hatte ich mich schon die ganzen Tage vorher gefreut und es sollte in Highlight dieser Reise sein. Leider musste ich am „Filmhuset“ angekommen feststellten, dass dieses im Juli geschlossen hat. Enttäuscht setzte ich mich auf die Stufen vor der Eingangstür und das war’s dann. Dort ereilte mich ein übler Hexenschuss, der den Rest meines Ehrentages zur Qual machte und am Abend statt mit einem Kinobesuch mit einer Arzt-Visite endete. Seitdem ist das Filmhuset für mich zu fixen Idee geworden und diesen September starte ich einen zweiten Versuch. Nun war Rainer von Jugend ohne Film gerade dort und hat einen Bericht geschrieben, der mit allerdings zeigt, dass ich wohl doch nicht soviel verpasst habe, wie ich damals dachte. Patrick Holzapfel befindet sich zur Zeit auf dem Crossing Europe-Festival, wo er nicht nur „Abus de faiblesse“ von Catherine Breillat gesehen hat, sondern sich auch Dario Argentos „Dracula 3D“ gegeben hat. Da er mit dem Genre sowieso nichts anfangen kann, ist gerade dieser Film natürlich nicht unbedingt dazu angetan, dies zu ändern.

– „Der Fluss war einst ein Mensch“ wollte ich mir bei seiner Kinoauswertung sogar auf der großen Leinwand anschauen, bin aber mal wieder nicht dazu gekommen. Hätte ich aber ruhig mal tun sollen, wenn ich Robin Schröders Besprechung auf Mise en Cinéma lese. Ferner wird der deutsche Kurzfilm „Deconstruction of Silence“ von Jakob Gisik vorgestellt, der Robin sehr begeistert hat.

– Berliner-Schule-Regisseur Christoph Hochhäusler schreibt auf seinem Blog Parallel Film über den unbekannten Bogart-Film „Deadline U.S.A.“, der immerhin von Richard Brooks stammt und demnächst bei Pidax erscheint.

– Das war vorhersehbar. Nach Cotton, Wallace und May nimmt sich Oliver Nöding auf Remember It For Later nun die nächste bundesrepublikanische Erfolgsreihe vor: Dr. Mabuse. Es geht los mit „Die 1000 Augen des Dr. Mabuse“, den Fritz Lang persönlich inszenierte.

– Remember Magdeburg. Dort fand das 4. Offizielle delirio-italiano.de-Forentreffen statt. Gezeigt wurde auf 35mm das infernalische Dou „Hölle der lebenden Toten“ und „Riffs 3 – Die Ratten von Manhattan“. Gerade letzterer war ein echter Gewinner in dieser Runde. Wie sehr eine positive Umgebung Einfluss auf ein Filmerlebnis hat, wird wieder deutlich, wenn man totalschadens weitaus nüchternere Besprechung dieses Filmes auf Splattertrash liest.

– Wie bleiben in Italien. Bluntwolf erklärt auf Nischenkino ausführlich, was eigentlich ein Poliziotteschi ist.

The Wayward Cloud interviewt die spanische Filmwissenschaftlerin Cristina Álvarez López und den australischen Filmwissenschaftler Adrian Martin, die im Rahmen einer Retrospektive der Filme von Brian De Palma im Hamburger Metropolis-Kino einen Vortrag hielten und als Weltpremiere den 15-minütigen audiovisuellen Essay „De Palma’s Vision“ (Arbeitstitel: „Count It Out“) zu Strukturen und Motiven im Werk des Regisseurs präsentierten.

– Sascha Nolte stellt auf Die seltsamen Filme des Herrn Nolte Thomas Schamonis „Ein grosser blaugrauer Vogel“ vor, der bei Zweitausendeins auf DVD erschienen ist und nach dieser Review sicherlich demnächst in meinem Einkaufskorb landet.

– Wer anläßlich des neuen, amerikanischen „Godzilla“-Films Lust auf das Original hat, kann auf Yzordderrexxiii etwas über die ersten beiden „Millenium“-Godzillas lesen.

Going to the Movies hat „Transcendence“ gesehen und ist maßlos enttäuscht.

– Schlombie hat auf Schlombies Filmbesprechungen eine neue Folge „Die Besprechungen der Anderen“ am Start. An dieser Stelle Danke für die Erwähnung meiner „In den Klauen der Tiefe“- und „Jin-Roh“-Reviews.

– Aufreger der Woche: Senator wird Jonathan Glazers „Under the Skin“ nicht ins Kino bringen, sondern direkt für das Heimkino auswerten. Mehr darüber von Rochus Wolff auf B-Roll.

– Wichtig: Das „FLUGBLATT FÜR AKTIVISTISCHE FILMKRITIK“, welches Dennis Vetter als einer der Unterzeichner auf Negativ online gestellt hat.

– Zum Abschluss: Auf new filmkritik poetische Texte zu Filmen, von Robert Desnos zwischen 1923 und 1930 veröffentlicht.

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3 Antworten zu Das Bloggen der Anderen (05-05-14)

  1. Ich wollte dir das Filmhuset nicht vermiesen. Es hat mich zwar nicht umgeblasen aber ist an sich eine schöne Cinemathek. Ist halt immer die Frage was gespielt wird und da sprach mich das Programm zur Zeit als ich dort war leider nicht an. Außerdem sind die Retrospektiven über einen Zeitraum von zwei Monaten aufgeteilt und somit nicht sehr verdichtet, was sich bei einem Kurzbesuch natürlich als fataler erweist als für jemanden, der dort lebt – von jeder Schau hat es nur einen Film gespielt innerhalb der 5 Tage die ich dort war. Die Programme an sich fand ich eigtl nicht uninteressant – Friedkin (second-tier New Hollywood – wird nicht allzu oft so ins Spotlight gesetzt), James Gray (alles andere als uninteressant), New York (zugegebenermaßen etwas abgelutscht), Jodorowsky (darf nicht fehlen im Filmkanon). Mach dir am besten selbst ein Bild von Bremen ist es ja nicht so weit 😉

  2. Marco Koch sagt:

    Hallo Rainer. Zum Filmegucken werde ich da sowieso nicht kommen, von daher ist das Programm für mich nicht die höchste Priorität. Ich hatte nur geglaubt, es würde da noch so etwas wie einen Ausstellungsteil zur dänischen Filmgeschichte und einen gutsortieren Shop geben. So wie man es aus Paris kennt. Mir fiel auch gerade ein, dass ich hier im Blog ja damals meine Kopenhagen-Reise niedergeschrieben und bebildert hatte: http://www.filmforum-bremen.de/2010/07/das-filmtagebuch-%E2%80%93-folge-vi-%E2%80%93-kopenhagen-spezial/

  3. Ausstellung wäre mir keine aufgefallen – ich hoffe doch, dass die angeschrieben wäre. Der „Shop“ ist mehr ein Verkaufsbereich mit ein paar Regalmetern. Die Auswahl – gerade an dänischen Filmklassikern auf DVD ist aber exquisit (und nur die obszönen dänischen Preise haben mich vor einem Kauf zurückgehalten).

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