Das Bloggen der Anderen (17-03-14)

bartonfink_type2– Drei Jahre älter als dieses Blog ist die sehr empfehlenswerte Seite kino-zeit.de, die vor Kurzem auch eine eigene Blog-Rubrik namens B-Roll aufgemacht hat, zu der ich hier auch schon oft verlinkt habe. Anlässlich zum 10-jährigen Jubiläum finden sich dort wieder einige interessante Einträge. So gibt es die nächsten zehn Wochen Interviews mit Filmemachern, die in der Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen könnten. Den Auftakt macht der Dokumentarfilm-Regisseur Daniel Abma. Passend dazu ein Vorbericht auf das 16. Dokumentarfilmfestival in Thessaloniki von Kirsten Kieninger und als Krönung ein ganz wunderbares Essay von Beatrice Behn über das gemeinsame Erlebnis Kino. Mein Highlight der Woche! Unbedingt auch erwähnenswert: Eine Liebeserklärung von Joachim Kurz an (nicht nur) Lars von Triers „Melancholia“.

– Was für ein Zufall. Ungefähr zeitgleich zu meiner Rezension des Wenzel-Storch-Buches hat auch Alex Klotz seine Besprechung auf Hard Sensations online gestellt. Auch er ist begeistert. Dort bespricht Jamal Tuschnik auf Rossellinis Klassiker „Rom, offene Stadt“, der ihn nicht so wirklich überzeugt hat.

– Zur Zeit läuft im Berliner Arsenal Kino eine Kathryn Bigelow Retrospektive. Anlässlich dessen hat sich Lukas Foerster auf Dirty Laundry sich ihren unbekannteren Film „K-19: The Widowmaker“ vorgenommen.

The Wayward Cloud hat ein sehr interessantes und informatives Essay zum Thema Sounddesign geschrieben. Anlass ist der Film „Berberian Sound Studio“, der am 20. März um 23:15 im WDR seine TV-Premiere feiert.

– Vor Kurzem hatten wir polnischen Besuch Zuhause. Dieser schwärmte von dem Film „Ida“. Seit langer Zeit der erste polnische Film, der international groß vermarktet wird. Peter Gutting von cinetastic.de hat ihn gesehen und findet ihn auch gut. Und am 26.März läuft im Kommunalkino City 46 innerhalb unserer Reihe „Weird Xpereince“ Marvin Krens „Blutgletscher“. Hier gibt es eine positive Besprechung des Films von Ronny Dombrowski.

– Sascha von PewPewPew hat noch nicht alle Hoffnung in M.Night Shamalayan verloren und berichtet von dessen geplanten neuen Film. Außerdem weißt er auf die interessante Doku „Life After Pi“ hin, in der es um den Niedergang des SFX-Studios geht, die für „Life of Pi“ verantwortlich waren und in dem Moment Bankrott anmelden mussten, als sie für den Film einen Oscar gewannen.

Going to the Movies gesteht seine große Liebe zu George Millers Regie-Debüt „Mad Max“.

– Und Yzordderrexxiii erinnert an die „Blonde Fury“ Cynthia Rothrock, die in den späten 80ern/frühen 90ern aus den unteren Regalen der Action-Abteilung der Videotheke nicht wegzudenken war.

Grün ist die Heide bespricht detailliert und mit großen Kennerwissen einen Film, der einst meine erste wirklich intensive Begegnung mit Jess Franco war und deshalb bis heute einen großen Platz in meinem Herzen einnimmt: „Downtown – Die nackten Puppen der Unterwelt“.

– Und auf L’Amore in città nimmt sich Udo Rotenberg einen DER großen Knaller des italienischen Gangsterfilms vor: „Der Mafiaboss“ mit einem einfach umwerfenden Mario Adorf, Henry Silva und Woody Strode.

– Oliver Nöding ist in diesen Wochen auf Remember It For Later ganz besonders fleißig und veröffentlicht eine lesenswerte Review nach der anderen. Daher greife ich aus der Flut an Besprechungen nur mal drei heraus: Den Thriller „Der Todesengel“ mit Tomas Milian in einer für ihn eher ruhigen Rolle, „Ein Bürger setzt sich zur Wehr“ vom Dream-Team Enzo G. Castelari/Franco Nero und „Missing in Action“ mit the one and only Chuck Norris.

– Es gibt Filme, die haben einen schlechten Ruf und man fragt sich dann, ist man der Einzige, der das Werk gar nicht schlecht findet, ja sogar mag? So ergeht es mit mit John Carpenters heute fast vergessenen „Jagd auf einen Unsichtbaren“, wo ich da Gemecker nie so recht verstehen konnte und den ich recht interessant fand, auch aufgrund der ungewöhnlichen Besetzung mit Chevy Chase. David sieht das ganz genauso. Ja, er liebt diesen Film sogar, wie er in einem langen Essay auf Whoknows presents darlegt. Jetzt würde mich auch mal seine Meinung zu Wes Cravens „Vampire in Brooklyn“ interessieren.

– Vorletztes Jahr war Jonas Jonassons „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ meine Urlaubslektüre. Aufgrund der langen, langen Monate auf platz 1 der Bestsellerliste war ich zunächst skeptisch, aber tatsächlich hat mir der amüsante Roman gut gefallen, nur zum Ende hin lies er etwas nach. Jetzt kommt die Verfilmung in die Kinos, die Miriam Eck für Daumenkino gesehen und für gut befunden hat.

– cutrin von filmosophie war in dem zweiten Teil von Lars von Triers „Nymphomaniac“ und auch wenn der Titel ihrer Besprechung anderes vermuten lässt, hat er ihr sehr gefallen.

– Erstaunlich. Überall wird Keanu Reeves Regie-Debüt „Man of Tai Chi“ verrissen, aber Asien-Experte Michael Schleeh gibt ihm auf Filmgazette 8 von 10 Punkten. Da sollte man dann vielleicht doch mal einen Blick riskieren.

– Über den belgischen Regisseur André Delvaux meine ich erst vor Kurzem etwas von Alex Klotz gelesen zu haben, was mein Interesse geweckt hatte. Wie dem auch sei, durch die Vorstellung vierer Filme des Regisseurs durch das Magazin des Glücks bin ich jetzt erst recht neugierig geworden.

Japankino berichtet über interessante Neuheiten im DVD-Regal, Abteilung Japan.

– Wieder viele interessante Artikel gibt es auf Jugend ohne Film. Patrick Holzapfel schreit anlässlich des Todes von Alain Resnais über Filmsprache und über die Regisseure, die eine neue Filmsprache erschaffen haben. Ich mag es fast gar nicht sagen, aber Wong Kar-Wai ist bei mir noch immer ein unbeschriebenes Blatt. Das muss ich auch noch ändern, besonders nach Patricks schönen Artikel über die Liebe im Kino Wong Kar-Weis. Ferner schreibt er über „Kärlek 65“ von Bo Widerberg. Hier stimme ich seiner Bemerkung Woody Allen habe in den 70ern seinen Zenit erreicht nicht unbedingt zu. Aber das hat ja nichts mit dem schönen Artikel zu tun. Rainer Kienböck ist ziemlich umgehauen worden von Dziga Vertovs „Odinnadcatyi“.

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2 Antworten zu Das Bloggen der Anderen (17-03-14)

  1. david sagt:

    Da du schon so fragst: eine Meinung zu VAMPIRE IN BROOKLYN habe ich zwar nicht (mehr!), aber durchaus eine Anekdote. Er war mein allererster FSK-16-Film , den ich als relativ junger Filmeschauer in meiner damaligen Stadtbücherei ausgeliehen habe (damals noch auf VHS!): ich dürfte so 12 oder 13 gewesen sein. Ich wollte den Film unbedingt schauen, weil ich damals Eddie Murphy wegen den BEVERLY HILLS COP-Filmen (im Fernsehen gesehen) und GOLDEN CHILD so cool fand. Am Ausleihschalter hatte ich dann große Bange, dass ich den Film nicht ausgeliehen kriege, aber es hat dann doch geklappt. Na ja, die FSK-Siegel waren damals nur etwa 1 cm2 groß und prangten nur auf der Coverrückseite (und über Sinn und vor allem Unsinn der Ratings an sich kann man natürlich stundenlang streiten). Lange Rede, kurzer Sinn: seitdem (und das sind immerhin anderthalb Jahrzehnte) habe ich den Film tatsächlich nicht wieder gesehen, und die einzige Erinnerung daran ist ein diffuses „war nicht schlecht“ und „an manchen Stellen war es echt gruselig“. Ich müsste den wieder neu schauen, um eine qualifizierte Meinung dazu äußern zu können. Meine Vermutung: immer noch etwas mit nicht schlecht, aber wahrscheinlich kein dringender Kandidat für die „Aufzeichnungen zu einem verkannten Meisterwerk“-Rubrik (BEVERLY HILLS COP 3 passt da nicht komplett rein, steht aber zumindest in Sichtweite des entsprechenden Schildes 😉
    Vielen Dank übrigens für die regelmäßigen Erwähnung von „Whoknows Presents“ in deiner Rubrik „Das Bloggen der Anderen“ 🙂

  2. Marco Koch sagt:

    Hi david! Ich habe den „Vampire in Brooklyn“ damals auch gesehen und fand den nicht schlecht. Erinnerte mich da stark an „Jagd auf einen Unsichtbaren“. Nicht so sehr wegen des Inhalts, sondern der abenteuerlichen Besetzung. Da nimmt man einen Kult-Horror-Regisseur (hier Carpenter, dort Craven) und besetzt die Hauptrolle mit einem notorischen Komödienstar. Das konnte in beiden Fällen an der Kinokasse nicht gut gehen, da – jetzt mal auf „Vampire“ bezogen – der Film den Murphy-Fans sicherlich viel zu ernsthaft und gruselig war, während die Craven-Fans Murphy nie als Vampir akzeptieren würden und den Humor sicherlich mehr als gewöhnungsbedürftig finden dürften. Wobei für den – wenn ich mich recht erinnere – Kadeem Hardison zuständig war und Murphy sehr straight agierte. Ich habe mich damals schon gefragt, für wen der Film wohl gedreht wurde. Mir hat der Mix – und gerade das „Gegen-den-Strich-Bürsten“ – aber damals recht gut gefallen, wobei ich den „Unsichtbaren“ aus der Erinnerung heraus auch bevorzugen würde. Interessant Filme zwischen den kommerziellen Stühlen sind aber beide.

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