DVD-Rezension: „Battle of the Damned“

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Ex-Soldat Major Max Gatling (Dolph Lundgren) wird mit seiner Söldner-Truppe von einem mächtigen Mann engagiert, um dessen Tochter Jude (Melanie Zanetti) zu finden. Diese befindet sich allerdings in einer malaysischen Stadt in der ein Experiment mit Biotechnologie fehlgeschlagen ist. Seither sind die Bewohner mit einem Virus infiziert, der sie zu rasenden Bestien macht. Daher steht die Stadt steht unter Quarantäne und ist vom Militär komplett abgeschottet. Nachdem seine Truppe durch die Infizierten dezimiert wurde, macht sich Gatling allein auf den Weg das Mädchen zu finden…

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Dolph Lundgren gegen Zombies. Eigentlich reicht dieser Satz schon, um den „Battle of the Damned“ zusammenzufassen. Man bekommt genau das,was man sich darunter vorstellt. Einen preisgünstig hergestellten B-Film, der sich ganz auf seinen Hauptdarsteller verlässt und das Rad nicht neu erfindet. Tatsächlich kennt man die hier gezeigten Situationen zu genüge, vor allem die „Familie“, die sich die „Verdammten“ nennt und seine Leben in einem verbarrikadierten palastartigen Gebäude eingerichtet hat. Komplett mit Liebespaar, Handlangern und dem „Übervater“, der vorgibt nur das Beste für die Gruppe zu wollen, tatsächlich aber nur seine Machtposition verteidigt. Das hatte man zuletzt in „Toy Story 3“ viel besser gesehen. Immerhin wird sein Charakter noch etwas hintergründiger in Szene gesetzt, als der seiner beiden Handlanger oder seiner Geliebten, die von der schönen Oda Maria gespielt wird, was es schade macht, dass man so wenig von ihr zu sehen bekommt.

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Ansonsten konzentriert sich der Film ausschließlich auf Max Gatling und Jude, sowie mit Abstrichen auf Judes Geliebten Reese (eine Hommage an „Terminator„?), der von Matt Doran gespielt wird, welcher dabei an seinen limitierten schauspielerischen Fähigkeiten scheitert. Der Star ist aber Mit-Produzent Dolph Lundgren, der mit seiner beeindruckenden Präsenz den Film dominiert. Aber er ist älter geworden. Was ihm einerseits sehr gut steht, andererseits seine Kampfszenen sehr schwerfällig erscheinen lässt. Wenn er Tritt verteilt, hört man ihn förmlich ächzen und muss ihm die Daumen drücken, dass er noch die Beine hoch bekommt. Auch humpelt er den Film über, was aber aus der Handlung heraus nicht erklärt wird. Aber das ist eigentlich auch zweitrangig, denn Lundgrens wichtigste Aufgabe ist es, grimmig in die Gegend zu schauen, und das kann er ganz hervorragend, Ihm zur Seite steht Melanie Zanetti als rebellische Jude. Zanetti erledigt ihre Aufgabe gut und wirkt durchaus glaubwürdig in einer Rolle, in der sie abwechselnd das verletzliche Mädchen und die zähe Kämpferin geben muss. Da fragt man sich unwillkürlich, wie sie sich in so einen Schlaffi, wie Reese verlieben kann.

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Zu Beginn des Filmes wird der Zuschauer Mitten hinein in die Handlung geworfen. Lundgren und sein – dort noch vorhandenes – Team kämpfen in einer toten Betonstadt gegen Zombies. Oder „Infizierte“, wie man das heute gerne nennt, damit sie schneller rennen können. Das Ganze geht 15 Minuten und mehr als einmal wanderte dabei meine Hand zum „Aus“-Knopf auf der Fernbedienung. Die Szenen sind so schnell geschnitten und die wackelig gefilmt, dass man wirklich kaum was erkennen kann und das hyperreale, zitternde Bild einfach nervt. Der Film ist auch in einer 3D-Fassung erscheinen, und in Anbetracht der Unansehbarkeit der Bilder in der 2D-Fassung, frage ich mich, wie das funktionieren soll. Wenn man dann nach 15 Minuten endlich den Vorspanntitel erreicht hat, werden die Bilder ruhiger und augenfreundlicher.

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Die Stadt in Malasiya, die als Kulisse fungiert, ist perfekt für diesen Film. Sie besitzt einen eigenen, hässlichen und doch auch exotischen Charme, der sich von den immer gleichen osteuropäischen Plattenbausiedlungen abhebt. Ein netter, wenn auch sehr trashiger Touch ist das plötzliche Auftauchen von Killer-Robotern, die Regisseur Christopher Hatton aus seinem vorherigen Film „Robotropolis“ recyclt. Bis auf den Überraschungseffekt, tragen diese zwar nicht viel zum Film bei, sind aber nett anzuschauen und sorgen für einen schönen What-the-Fuck-Moment, wenn einer von ihnen von den Zombies infiziert wird (?). Und der gute alte Dolph darf natürlich so etwas wie eine Freundschaft zu einem der stählernen Krieger aufbauen, was für einen leichten Humor sorgt. Schade, dass der Film nicht mehr solchen herrlich bescheuerten Ideen aufwartet.

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„Battle of the Damned“ ist ein kostengünstiges B-Action-Filmchen von der Stange, welches ganz um seinen stoischen Hauptdarsteller und einzigen Star herum gebaut wurde. Allerdings kann es durch seine Zombie-Thematik und den plötzlich auftauchenden Killer-Robotern für recht ordentliche Unterhaltung auf niedrigem Niveau sorgen.

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Die deutsche Fassung und der englische Originalton klaffen manchmal sehr stark auseinander und geben einigen Szenen eine ganz andere Bedeutung. Z.B. wenn Dolph Lundgren im Original sagt „I’m a fucking son of a bitch“ und im deutschen ein „Was bin ich für ein Teufelskerl“ daraus wird. Die Bild- und Tonqualität sind gut, Extras findet man bis auf einige Trailer keine.

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