Festival “Filmland Polen” – das Programm 2011

Als bekennender Freund des osteuropäischen Films, freue ich mich sehr, dass auch in diesem Jahr das Festival „Filmland Polen“ wieder nach Bremen kommt. Es stand ja Ende letzten Jahres noch nicht fest, ob – aufgrund der damals noch sehr unsicheren Situation des Kommunalkinos Kino 46 – die Reihe auch in diesem Jahr wieder in Bremen gastieren kann. Mittlerweile wurde auf der „Filmland Polen“-Homepage das aktuelle Programm veröffentlicht, und siehe da, Bremen ist wieder dabei. Wobei es natürlich in der zweiten Hälfte des Jahres noch eine gewisse Unsicherheit gibt, falls es mit dem Umzug des Kinos 46 und der Renovierung des ehemaligen City noch Verzögerungen geben sollte.

Das Programm des Filmfestivals „Filmland Polen“ sieht wieder sehr viel versprechend aus. Gezeigt werden, wie auch schon in den Vorjahren, eine Auswahl der besten polnischen Filme des vergangenen Kinojahres.

Den Anfang macht am 10. April der Film „Röschen“ (Rózyczka) von Jan Kidawa-Błoński. Der Film spielt in den 60er Jahren und es geht um die Liebe eines Professors zu einer weitaus jüngeren Frau und eine gefährliche Intrige des Geheimdienstes. Der Film wurde mir bereits SEHR ans Herz gelegt und er steht ganz oben auf meiner „Muss-ich-gucken“-Liste. Der Film gewann zahlreiche Preise, u. a. den „Heiligen Georg” in Silber für die beste Regie auf dem Internationalen Filmfestival in Moskau und die „Goldenen Löwen” für den besten Film auf dem Polnischen Spielfilmfestival in Gdynia. Ich freue mich schon.

Darauf folgt am 29. Mai „Venedig“ (Wenecja) von dem, von mir sehr geschätzten, Regisseur Jan Jakub Kolski (Jasminum). Der Film lief im letzten Jahr auch auf dem Filmfest Hamburg. Er spielt während des 2. Weltkrieges und erzählt von einer Familie, die einen Urlaub in der Lagunenstadt plant, aber dann von den Ereignissen der Geschichte überrollt wird. Im überfluteten Keller des Hauses entsteht für den Sohn der Familie ein imaginäres Venedig, während vor der Tür der Krieg tobt. Klingt sehr nach der Art von Filmen, die ich ganz gerne mag. Hätte ich schon in Hamburg sehen wollen… wenn ich das Filmfest dort besucht hätte. Auf dem 35. Polnischen Spielfilmfestival in Gdynia bekam der Film Preise für Kamera, Szenografie und das beste schauspielerische Debüt von Marcin Walewski. Das World Film Festival in Montreal ehrte den Film mit einem Spezialpreis der Jury für besondere künstlerische Leistungen.

Am 19.6. wird „Made in Poland“ von Przemysław Wojcieszek. Schwerer Stoff um einen 17-jährigen, der sich seine Lebenseinstellung „Fuck Off“ auf die Stirn tätowieren lässt und nirgendwo Erleichterung von seiner Wut auf die Welt und die Gesellschaft findet. Vielleicht schafft die erste Liebe es, den jungen von seinem Frust und seiner Aggression zu heilen.

Nach der Sommerpause geht es dann (hoffentlich, siehe oben) am 18. September weiter mit „Erratum“ von Marek Lechki, der mit seinem Spielfilm-Erstling gleich beim 35. Polnisches Spielfilmfestival in Gdynia den Preis für das beste Debüt gewann. In „Erratum“ geht es um einen Familienvater, der beruflich nach 10 Jahren in seine alte Heimatstadt zurückkehren muss. Er will nur kurz bleiben, aber die Umstände zögern seine Abfahrt immer wieder hinaus und er wird mit schmerzhaften Erinnerungen und Gefühlen konfrontiert.

Noch einmal harte Kost wird am 23. Oktober gezeigt. „Die Mutter Theresa der Katzen“ (Matka Teresa od kotów) von Paweł Sala erzählt die Geschichte zweiter Jungen (12 und 22 Jahre), die ein schreckliches Verbrechen begehen. Der Film zeigt die Vorgeschichte hierzu. Die scheinbar normale Familie und die Umstände, die zur Katastrophe führen. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte und wurde in Deutschland bereits im Zuge einer osteuropäischen Filmfestivals positiv besprochen.

Ich bin Dein“ (Jestem twój) heißt der Film, der am 20. November gezeigt wird. Regie führt Mariusz Grzegorzek. Der Film handelt von einer 30-jährigen Ärztin, deren Leben vollkommen aus den Fugen gerät, als sie sich von ihrem Mann distanziert und ein Verhältnis mit einem jungen Kriminellen eingeht. Als sie ungewollt schwanger wird, beginnt ihr, ihr Leben immer mehr zu entgleiten.

Zum Abschluss des diesjährigen Festivals „Filmland Polen“ läuft am 18. Dezember „Morgen wird es besser sein“ (Jutro bedzie lepiej) von Dorota Kędzierzawska. In diesem Drama geht es um drei obdachlose Kinder, die in einem verlassenen Bahnhof in Russland hausen. Eines Tages machen sich auf um über die grüne Grenze in das Land zu gelangen, in dem sie sich ein besseres Leben erhoffen: Polen

Die Filmvorführungen finden immer im Kommunalkino Kino 46 an einem Sonntag um 18:00 Uhr satt.

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