Nordische Filmtage Lübeck – Retrospektive zum Thema Liebe und Sex

Nicht nur in Oldenburg gibt es tolle Filmfestivals, sondern – etwas weiter weg – auch in der schönen Hansestadt Lübeck.

Dort finden vom 3. – 7. November die Nordischen Filmtage statt. Diese heißen nicht nur so, weil sie oben im Norden durchgeführt werden, sondern vor allem, weil hier ausschließlich Filme aus den nördlichen Breitengraden gezeigt werden. Sprich Skandinavien, Norddeutschland und den Baltischen Staaten.

Die Nordischen Filmtage finden bereits das 52. Mal statt und sind das bedeutendste Filmfestival das nordischen Films außerhalb Skandinaviens. Gezeigt werden auch diesmal wieder rund 130 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme.

Und eine Retrospektive. Diese kreist diesmal um das beliebte Thema Sex. Konkreter: Der freizügige Darstellung von Liebe und Sexualität im skandinavischen Kino der 50er bis 70er Jahre. Dieser Zeit war das skandinavische Kino ja immer mal wieder für einen Skandal gut. Man denke nur einmal an das riesige Bohei, welches um Ingmar Bergmans Meisterstück „Das Schweigen„. Und lange Zeit galten skandinavische Filme ja auch als Synonym für besonders „weit“ gehende Sexfilme.

„Die filmische Darstellung der intimen Welt war im skandinavischen Kino immer auch gesellschaftlich eingebunden, denn Erfolg und Niedergang des erotischen Genres waren mit dem Aufstieg und der Krise des Wohlfahrtsstaates vor allem in Dänemark und Schweden verbunden“, sagt Jörg Schöning, Leiter der Retrospektive. „Zugleich ist auch die Rezeption dieser enorm erfolgreichen Filme im europäischen Ausland eng an die Wahrnehmung der politischen und sozialen Verhältnisse in den skandinavischen Ländern geknüpft.“Dieser Wechselwirkung zwischen gesellschaftlicher und filmhistorischer Entwicklung spürt die diesjährige Retrospektive der Nordischen Filmtage Lübeck anhand ausgewählter Filmklassiker und Themenschwerpunkte nach.

Quelle: www.luebeck.de/filmtage

Als Gast zum Thema wird u.a. Kultstar Christina Lindberg erwartet. Wow. Erst Radley Metzger in Oldenburg, jetzt die Lindberg in Lübeck. So viel Glück kann ich gar nicht fassen! Ein Muss für jeden Fan des 70er Jahre (S)Exploitationkinos. Christina Lindberg spielte u.a. in Joe Sarnos „Young Playthings“ und „Every Afternoon“ (aka „Swedish Wildcats“ die Hauptrolle; war in Deutschland in diversen „Report“-und anderen Sex-Filmen zu bestaunen („Mädchen, die nach München kommen„, „Schulmädchen-Report 4. Teil – Was Eltern oft verzweifeln lässt„, „Liebe in drei Dimensionen“ u.a.) und ging 1973 nach Japan, wo sie u.a. im Kult-Klassiker „Sex & Fury“ neben dem japanischen Exploitationstar Reiko Ike spielte. 1974 spielte sie in ihrer Heimat Schweden unter der Regie von Bo Arne Vibenius ihre bekannteste Rolle in dem berühmt-berüchtigten „Thriller – A Cruel Picture„. Dieser Film wird häufig als ein großer Einfluss auf Tarantino und seinen „Kill Bill“ genannt, was aber natürlich Quatsch ist. Aber ich denke mal, dass Tarantino den sicherlich kennt und zumindest die die Augenklappe für einen weiblichen Charakter aus „Thriller“ (auch bekannt als „They Called Her One-Eye“) übernommen hat.

Christina Lindberg

Christina Lindberg in "Thriller - A Cruel Picture"

Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf die Nordischen Filmtage und habe mein Hotel schon gebucht 🙂

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