Focus.de schreibt großartig, dass die „Dreharbeiten zum neuen Bond abgebrochen“ worden wären. Das hört sich so an, als wäre man schon fleißig am Drehen gewesen. Das ist natürlich Quatsch. Tatsache ist, dass die Vorproduktion zum 23. Bond-Abenteuer eingestellt wurde. Und dies hat den Grund, dass die alt-ehrwürdige MGM, jenes Studio hinter der Bond-Reihe, pleite ist.
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Schade eigentlich, denn ich hatte mich schon sehr auf einen weiteren Einsatz des britischen Super-Agenten mit der Lizenz zum Töten gefreut. Schließlich gehören die Bond-Filme zu meinen liebsten Kino-Erinnerungen. So erinnere ich mich noch lebhaft, wie wir alle anno 1985 im Schullandheim (Schloss Dankern an der niederländischen Grenze) in einem winzigen, mit Eier-Kartons ausgeschlagenen Kino, begeistert „Der Mann mit den goldenen Colt“ gesehen haben und uns noch gar nicht vorstellen konnten, dass die Bond-Filme irgendwann auch mal im Fernsehen laufen könnten.
Mein erster Bond war „In tödlicher Mission“ und kurz darauf liefen im U.T. die Wiederaufführungen der alten Bonds aus den 60ern. Dabei habe ich dann George Lazenby für Sean Connery gehalten, da ich zu dem Zeitpunkt a) noch keinen Connery-Bond gesehen hatte und b) gar nicht wusste, dass es neben Connery und Moore noch einen dritten gab. Seitdem habe ich (bis auf „Lizenz zum Töten„) jeden Bond im Kino gesehen und für mich ist dies noch heute ein kleines Stück Kindheit. Darum freue ich mich schon sehr auf Nr. 23 – wann immer die auch kommt.
Und zum Abschluss noch die übliche (und immer wieder zu Diskussionen anregende) Auflistung meiner Lieblings-Bond-Darsteller: 1. Sean Connery 2. Daniel Craig 3. Timothy Dalton 4. George Lazenby 5. Pierce Brosnan 6. Roger Moore
Auch für mich zählen die Bond-Filme zu den liebsten Kindheitserinnerungen. Da ich etwas jünger bin als Du, Arkadin, habe ich meine „Bond-Sozialisation“ etwas anders erlebt: Ich bin chronologisch eingestiegen, als die Bond-Filme Anfang der achtziger Jahre in der ARD ausgestrahlt wurden: Jedes Jahr ein neuer Bond, hieß es damals. Und was haben wir im Jahresrhythmus auf diese Ausstrahlungen gewartet! Mein erster Kino-Bond war dann „Im Angesicht des Todes“, den ich in einem Frankfurter Schachtelkino gesehen habe: Grace Jones und Christopher Walken haben mich damals das Gruseln gelehrt. Von Timothy Dalton in „Der Hauch des Todes“ war ich ganz begeistert. Roger Moore mochte ich – offenbar im Gegensatz zu Dir – immer sehr gern. Meine Lieblings-Bonds sind geblieben: „Dr.No“ und „Live and Let Die“. Eine absolute Katastrophe war der letzte Bond „Ein Quantum Trost“: Von der Inszenierung her eine Zersplitterung in sekundenlange Action-Partikel, die das Gespür von und den Genuss an körperlicher Aktion und den exotischen Schauplätzen vollends zunichte machte!
Och, die Filme mit Roger Moore sehe ich auch ganz gerne, aber der ist für mich eben kein richtiger James Bond 🙂
Beim „Quantum Trost“ gebe ich Dir völlig recht. Ich habe im Kino immer nur gedacht: Stell dir vor, Du bist Stuntman und riskierst Dein Leben für so richtig coole Action-Szenen – und dann gehst Du ins Kino und siehst, was die daraus gemacht haben. Fürchterlicher Gedanke! Lieblings-Bonds. Hmmm… schwierig. „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ mag ich sehr gerne. „Man lebt nur zweimal“ fand ich auch besser als seinen Ruf. „Feuerball“ ebenso. „Casino Royale“ war eine absolute Überraschung und hat mich spontan sehr begeistert. Die beiden Dalton-Bonds (ja, beide!) fand ich auch super. „In tödlicher Mission“ als Moore-Bond. Sehr blöd fand ich den letzten Brosnan-Bond mit dem unsichtbaren Auto.