Interessanter Artikel über die Nordmedia im „Weser Kurier“

Schon bereits gestern erschien im Weser Kurier ein höchst informativer, lesenswerter Artikel über die „Filmfördergesellschaft“ Nordmedia, die u.a. Fatih Akins „Soul Kitchen“ gefördert hatte. Der Artikel von Iris Hetscher gibt einen guten Einblick in die Filmfördermaßnahmen der Nordmedia und zeigt auf, wie mit Hilfe der Filmförderung auch versucht wird, Bremen zu einem für die Filmbranche attraktiven Dreh- und Standort zu machen.

11,5 Millionen Euro hat die Nordmedia, (…) im vergangenen Jahr in die Medienbranche in Bremen und Niedersachsen gepumpt (2008: 10,6 Millionen Euro). Davon floßen vier Millionen in Projekte, die im weitesten Sinne mit Bremen zu tun haben.

(…)

Und der entscheidende  Aspekt für die regionale Film- und TV-Förderung: 35 Millionen Euro seien an den Medien-Standorten Niedersachsen und Bremen ausgegeben worden.

Ob der sogenannte Regionaleffekt allerdings wirklich mit dieser Zahl durchschlägt, ist nicht klar, mussten Schäffer und Jochen Coldewey, Leiter der Abteilung Förderung und Standort, zugeben. Mit dem Geld, dass der Region durch einen Filmdreh zufließt, sollen lokale Mitarbeiter am Set oder lokale Firmen bezahlt werden. Auf die Frage, wie sich die 217.000 Euro, die die Nordmedia für „Soul Kitchen“ zugeschossen hat, genau auf die Bremer Szene ausgewirkt hätten, konnte Coldewey eher wolkig als konkret vermelden, dass davon „ein Aufnahmeleiter und ein Sounddesigner“ bezahlt wurden und  außerdem noch eine weitere Bremer Firma engagiert wurde. Gedreht wurde an drei Tagen vor allem auf dem Riensberger Friedhof und in einem „Bremer Hochhaus“. Auf jeden Fall sei ein „kulturwirtschaftlicher Effekt“ entstanden, so Coldewey, der noch einen zweiten, „kulturellen“ Aspekt betonte: „Die Region wird bekannter, man sieht Bremen in Cannes auf einer Leinwand.“

Quelle: Weser Kurier

Naja, Letzteres kann man so und so sehen. Tatsächlich „doubelt“ Bremen in „Soul Kitchen“ für Hamburg (ausgerechnet!) und nicht einmal ausgewiesene Bremen-Kenner würden ihre Stadt in dem Film nicht erkennen. Andererseits förderte Nordmedia auch „Auf der anderen Seite“ und da sieht man ja nun wirklich eine Menge Bremen. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn Bremen noch von mehr Filmproduktionen als Drehort entdeckt würde, denn unsere Stadt hat ja nun wirklich einiges an interessanten und vor allem unverbrauchten Locations zu bieten.

Bei der Gelegenheit habe ich in der IMDb mal geschaut, welche Kinofilme überhaupt in Bremen gedreht wurden. Außer „Meines Vaters Pferde“ mit Curd Jürgens, den legendären „Ich bin ein Elefant, Madame“ von Peter Zadek und eben „Auf der anderen Seite“ habe ich nicht viel bekanntes gefunden (wobei Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ immerhin in Bremen spielt und sogar der „Weser Kurier“ dort prominent ins Bild gerückt wird).

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2 Antworten zu Interessanter Artikel über die Nordmedia im „Weser Kurier“

  1. Scob sagt:

    Ja, es ist tatsächlich lesenswert, dass der Weser-Kurier endlich einmal die nordmedia vorstellt. Beschämend ist es jedoch, wie lange diese „Zeitung“ die eigene Medienlandschaft vernachlässigt hat. Hier – wie in vielen anderen Bereichen – hat der WK vieles verpennt. Und pennt immer noch.
    Scob

  2. Arkadin sagt:

    Das Problem beim Weser Kurier ist es, meiner Meinung nach, dass die Zeitung hier absoluter Monopolist ist. Ernsthafte Konkurrenz auf lokaler Ebene gibt es in Bremen nicht, daher fehlt der Leistungsdruck und man kann beruhigt weiter schlafen…

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