Nachruf #2: Paul Naschy

Da wir gerade bei Nachrufen sind.

Vor ein paar Tagen erst habe ich erfahren, dass bereits am 30. November Jacinto Molina Álvarez, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Paul Naschy, von uns gegangen ist. Der ehemalige Gewichtheber war eine DER Ikonen des europäischen Exploitationfilms der späten 60er bis Mitte der 80er Jahre. Auch in jüngster Vergangenheit wurde er immer noch, leider in oftmals amateurhaften und auf Video gedrehten Horrorfilmen, besetzt.

In seiner Hochphase in den 70er Jahren drehte Naschy 5-6 Filme im Jahr (für 1973 sind sogar 11 gelistet), oftmals als Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller in Personalunion.

Seine berühmteste Rolle ist die des Werwolfes Waldemar Danisky, den er zwischen 1967 und 2006 ganze 13x verkörperte und der u.a. gegen Mr. Hyde, Samurais oder gar den Yeti kämpfte.

In Wikipedia steht, dass er der einzige Schauspieler sei, der alle klassischen Monster gespielt hätte. Das stimmt meines Erachtens nicht ganz, da diese Ehre auch Lon Chaney Jr. (der eine ähnlich massige Gestalt wie Naschy besaß) zuteil geworden sein dürfte.

Was ich an Naschy immer besonders bewundert habe ist, dass es immer irgendwie geschafft hat, sich selbst eine Sexszene mit der (immer wunderhübschen) Hauptdarstellerin, in seine Drehbücher zu schreiben. Selbst wenn er den „Buckligen aus dem Leichenschauhaus“ spielte.

Für weitere Lektüre empfehle ich diese Seite: The Mark Of Naschy

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4 Antworten zu Nachruf #2: Paul Naschy

  1. Scob sagt:

    Leider habe ich noch NIE einen Film mit Paul Naschy gesehen! Bin aber extrem neugierig. Weiß jemand, ob die Werwolf-Filme in Deutschland irgendwo zu haben sind?
    Scob

  2. Arkadin sagt:

    Da hast du leider recht. Das Lebenswerk von Herrn Naschy ist in Deutschland (bisher) noch nicht besonders üppig auf DVD erschienen. Und die alten Videokassetten dürften mittlerweile als Sammlerstücke fast unbezahlbar sein.
    Guck doch mal hier: Ofdb.de . Dort sind die deutschen Veröffentlichungen mit aufgeführt. Allerdings kamen die DVDs bei solchen Label wie Eyecatcher oder Laser Paradise raus. D.h., hier wird man eher auf Filmbörsen (die in Bremen ja eh nie stattfinden) fündig. In solchen Fällen hat mir das ein oder andere Mal schon der Onlineshop cyber-pirates.org weitergeholfen. Kannst ja mal gucken, ob Du da fündig wirst. „Todeskralle des grausamen Wolfes“ habe ich dort auf jeden Fall schon gesehen.

  3. Scob sagt:

    Hast Du denn schon einen klassischen Paul Naschy-Film gesehen? Und wenn ja: Lohnt die Mühe sich, eine DVD aufzutreiben?

  4. Arkadin sagt:

    Hallo Scob,

    da ich mich vor einigen Jahren sehr intensiv für das europäische Exploitationkino der 60er bis Mitte 80er interessiert habe, habe ich so 15-20 Filme mit Paul Naschy gesehen. Allerdings muss ich zugeben, dass diese mittlerweile in meiner Erinnerung ziemlich ineinander verschwimmen. Wenn man das Genre mag, sind eigentlich all seine Filme sehr unterhaltsam. An einen absoluten Totalausfall erinnere ich mich jetzt nicht. Okay, „Una Libelula Para Cada Muerto“ war glaube ich etwas lahm und, wenn ich mich richtig erinnere, „El Gran Amor del Conde Dracula“ auch. „Los Ojos azules de la muñeca rota“, „El Jorobado de la Morgue“ und „La Rebellion de las Muertas“ mochte ich gerne. Und die Werwolf-Filme (zumindest die klassischen aus den 70ern) sind auf jeden Fall für den geneigten Exploitation-Fan empfehlenswert.

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